Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Lewis Hamilton könnte Sebastian Vettel bei Ferrari beerben

Peer Kuni

Update 13/05/2020 um 11:20 GMT+2 Uhr

Nach dem Aus von Sebastian Vettel bei Ferrari gehen die Spekulationen um die Nachfolge des Heppenheimers los. Dabei werden insbesondere drei Namen im Fahrerfeld bei der Scuderia gehandelt. Weltmeister Lewis Hamilton steht offenbar an erster Stelle, schließlich kokettierte der Mercedes-Pilot schon des Öfteren mit einem Wechsel nach Maranello, geriet dabei sogar ins Schwärmen.

Lewis Hamilton

Fotocredit: Getty Images

"Wenn man sich all die Fahrer anschaut, die für Ferrari gefahren sind, dann ist das ganz offensichtlich ein unglaubliches Team und das Auto sieht in diesem Rot immer großartig aus. Ich habe Rot auch an meinem Helm. Rot ist die Farbe der Leidenschaft, der Liebe", sagte Hamilton Anfang des Jahres gegenüber "Sky" angesprochen auf den Stellenwert der Ferraristi und verdeutlichte damit seinen Wunsch, einmal für die Italiener zu fahren.
Nicht nur der inzwischen sechsmalige Weltmeister gerät bei dem Gedanken an die Roten ins Schwärmen. Die meisten Formel-1-Fahrer haben den Traum, einmal bei der Scuderia zu fahren und Weltmeister zu werden.

Schumacher und Stuck zweifeln an Hamilton-Wechsel

Vettel hat zweiteres in seinen bisherigen fünf Jahren verpasst. Durch seinen Abgang eröffnet sich nun womöglich eine letzte Tür für Hamilton nach Maranello zu gehen. Sogar ein Cockpit-Tausch mit dem Deutschen ist denkbar. Dort müsste er sich allerdings mit Youngster Charles Leclerc messen, der nach starken Leistungen in seiner Debütsaison mit der Scuderia erst Ende 2019 seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat.
"Wo Lewis hingeht, will er die absolute Nummer eins sein und Mitspracherecht haben - aber das wird er aktuell bei Ferrari nicht bekommen", sagte Ralf Schumacher bei "Sky" über den möglichen Konkurrenzkampf mit dem Monegassen.
Wie geht es für Vettel weiter?
Bei Mercedes sitzt der Brite hingegen im aktuell schnellsten Auto und ist die unangefochtete Nummer eins. Auch Ex-Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck zweifelt im Exklusiv-Interview bei Eurosport daher, "ob Hamilton, der ungekrönte König von Mercedes, wirklich zu Ferrari gehen würde. Dort müsste er nochmal ganz anders seinen Mann stehen."
Mit einem weiteren WM-Titel könnte Hamilton mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen. Bei den Silberpfeilen scheinen die Aussichten dafür am größten.
picture

Lewis Hamilton (links) könnte mit einem weiteren WM-Titel mit Michael Schumacher (rechts) gleichziehen

Fotocredit: Imago

Mercedes könnte die Formel 1 wohl verlassen

Doch durch die angekündigte große Regelrevolution, die aufgrund der Coronakrise erst 2022 statt 2021 durchgeführt wird, werden sich die Kräfteverhältnisse in der Motorsport-Königsklasse wohl neu mischen. Die neuen Regeln sehen vor, dass Überholmanöver aufgrund neuer Aerodynamiken einfacher werden sollen. Zudem soll eine Budgetobergrenze für die Teams eingeführt werden.
Die Dominanz des Mercedes-Teams, das seit 2014 immer sowohl Fahrer- und Konstrukteurstitel gewann, droht dann zu bröckeln. Zudem wird immer wieder spekuliert, ob die Silberpfeile sich nicht in den kommenden Jahren aus Kostengründen und wegen der Aussicht auf weniger Erfolge aus der Formel 1 zurückziehen.
"Die Mercedes-Führung kann gar nicht anders entscheiden: Sie haben alles erreicht, alles gewonnen. Weitere Erfolge können sie unter den gegebenen Umständen nicht mehr vermarkten. Sie werden ihr Team verkaufen", ist sich Ex-Teamchef Eddie Jordan bei "Sport 1" sicher.

Ferrari wohl stark an Hamilton interessiert

Für Hamilton wäre daher der Zeitpunkt, zu Ferrari zu wechseln, mit weniger Risiko verbunden. Schließlich ist die Scuderia als einziges Team seit 1950 durchgehend in der Formel 1 vertreten. Gerüchte, dass sich Hamilton bereits vor einiger Zeit mit John Elkann (Vorstandsvorsitzender von Ferrari) getroffen hat, um seine Optionen abzuwägen, halten sich hartnäckig.
Schafft es der 35-Jährige dann sogar sich im teaminternen Duell gegen Leclerc durchzusetzen und sich seinen siebten Titel zu holen, würde er zudem an seinem Status als bester Fahrer aller Zeiten arbeiten. Und wie. Denn er würde damit beweisen, dass er auch ohne sein gemachtes Nest und die Dominanz von Mercedes Weltmeister werden könnte.
Am Rande des Finals 2019 in Abu Dhabi sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bereits vielsagend, dass Hamilton "ein außergewöhnlicher, großartiger Fahrer" sei, und dass es ihn "glücklich" mache, zu wissen, dass Hamilton für 2021 auf dem Markt ist. Dann läuft nämlich der Vertrag des Briten aus.

Hamilton und Mercedes mit tiefer Verbundenheit

Bereits 2013 wechselte Hamilton in einer ähnlichen Situation von McLaren zu Mercedes, wobei McLaren damals als das schnelle Auto galt. Ein Jahr später wurde Hamilton dann zum ersten Mal mit Mercedes Weltmeister. Es kamen bislang vier weitere Titel hinzu. Einen möglichen Wechsel von Mercedes zu Ferrari müsste Hamilton also auch mittel- und langfristig gut abwägen.
"Auf der anderen Seite werde man bei Mercedes als Fahrer ganz anders wertgeschätzt. Da wirst du Teil des Vermächtnisses und gehst eine Partnerschaft fürs ganze Leben ein, was für mich super reizvoll ist", meinte Hamilton einmal gegenüber "Sky“ und betonte seine inzwischen aufgebaute Verbundenheit zu den Silberpfeilen.
picture

Lewis Hamilton (mitte) fährt bereits seit 2013 für Mercedes

Fotocredit: Imago

Nach seiner Formel-1-Karriere als Markenbotschafter für den Stern zu fungieren, reizt den amtierenden Weltmeister: "Sogar Sir Stirling Moss ist noch Teil des Teams. Mercedes würdigt so etwas. Man wird Teil eines Vermächtnisses, ein lebenslanger Partner. Das finde ich extrem attraktiv."
Es scheint so als hätte Hamilton für das kommende Jahr ein Luxusproblem.

Vettel-Nachfolge: Sainz und Ricciardo als Alternativen

Als Alternativen für die Vettel-Nachfolge werden darüber hinaus Carlos Sainz und Daniel Ricciardo gehandelt. Sainz hat sich seit seinem Wechsel zu McLaren 2018 prächtig entwickelt. Der Spanier löste damals mit Fernando Alonso bereits einen anderen großen Namen ab und wusste unmittelbar zu überzeugen. Mit 25 Jahren hat der Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz Sr. zudem noch Entwicklungspotential.
Mit Ricciardo fuhr Vettel 2014 zusammen bei Red Bull und zog im teaminternen Duell klar den Kürzeren. Mit sieben Grand-Prix-Siegen zwischen 2014 und 2018 hat der 30-jährige Australier sein Können und seinen Speed bereits unter Beweis gestellt. Seit zwei Jahren fährt er für Renault, wo sich der Erfolg allerdings nicht auf Anhieb einstellte. Bei Ferrari könnte Ricciardo sein Talent wieder auf höchsten Level unter Beweis stellen.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung