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Nach Hertha-Rettung: Dardai soll Berlin in eine bessere Zukunft führen

VonSID

Publiziert 24/05/2015 um 14:06 GMT+2 Uhr

Die Profis sanken einfach nur auf die Knie, von Jubelszenen war nichts zu sehen - und der Retter dachte nach dem Happy End im Abstiegskrimi nur noch an ein entspanntes Pfingstwochenende. "Ich freue mich darauf, eine Flasche Rotwein zu öffnen - das habe ich mir verdient", sagte Coach Pal Dardai, der Hertha BSC trotz des 1:2 (0:1) am letzten Spieltag bei 1899 Hoffenheim vor dem Abstiegt bewahrt hat.

Pal Dardai soll Hertha BSC in die Zukunft führen

Fotocredit: Imago

Den 15. Platz in der Endabrechnung konnten die Berliner einfach nicht feiern. Zu tief saß der Frust über die verkorkste Spielzeit, die mit sieben Partien ohne Sieg endete.
"Wir müssen die Saison abhaken und aus ihr lernen. Und aus dieser Saison kann man viel lernen", sagte Dardai, der angesichts der Negativserie keine Ansprüche auf einen Vertrag für die kommende Spielzeit stellen wollte.
Dardai der Trumpf
"Ich biete mich nicht an. Da bin ich nicht der Typ für", sagte der Ungar, der in den vergangenen Monaten in einer Doppelrolle auch als Nationaltrainer seines Heimatlandes fungierte: "Als junger Trainer, der die Mannschaft ohne Vorbereitung auf dem 17. Platz übernommen hat, haben wir es gemeinsam gut gemacht. Wir haben jeden Punkt zusammengekratzt. Aber die Endphase hat mir nicht gefallen. Das war auch eine Charakterfrage - und da haben wir gewackelt."
Trotz des Klassenerhalts gibt es also genug Zündstoff für die Jahreshauptversammlung am Dienstag. Denn eigentlich wollten sich die Berliner in dieser Saison im Oberhaus etablieren. Der Investor KKR hatte mit seiner 61-Millionen-Euro-Spritze optimale Voraussetzungen geschaffen. Hertha ging einkaufen wie nie und holte neun neue Spieler. Doch der erhoffte Aufschwung blieb aus. Ex-Trainer Jos Luhukay scheiterte am Umbau der Mannschaft.
Um die Mitglieder zu besänftigen, wird Manager Michael Preetz taktisch geschickt am Dienstag voraussichtlich den Vertragsabschluss mit Dardai bekannt geben. Nach dem Spiel in Hoffenheim ließ der frühere Profi jedenfalls wissen, dass er weiter mit dem Trainer plane.
Zwischen Erleichterung und Abhacken
Das erklärten auch die Profis, die laut Kapitän Fabian Lustenberger aber "in erster Linie einfach nur glücklich darüber sind, die Klasse gehalten zu haben". Der Schweizer ist sich sicher, dass schnell Gras über die schwache Saison wachsen wird: "Wie wir das gemacht haben, interessiert schon in ein paar Tagen niemanden mehr."
Und obwohl Dardai nicht ganz so schnell wie sein Spielführer zur Tagesordnung übergehen wollte, stand auch für den Coach die Erleichterung im Vordergrund. "Der Klassenerhalt ist einfach das Wichtigste - für unsere Familien, für die Kinder, für ganz Berlin", sagte Dardai.
Der Treffer des eingewechselten Roy Beerens (72.) war allerdings zu wenig, um die Spielzeit mit einem positiven Erlebnis zu beenden. Anthony Modeste (8.) und Roberto Firmino (80.) trafen vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena für Hoffenheim.
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