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Trainer Pep Guardiola erklärt den FC Bayern München zum "deutschen Verein"

Johannes Mittermeier

Update 02/08/2015 um 09:13 GMT+2 Uhr

Pep Guardiola hat viel gesprochen auf dieser Pressekonferenz. Er hat auch lang gesprochen, ausschweifend und emotional. Der Bayern-Trainer äußerte sich zu seiner unklaren Vertragssituation, zum Supercup in Wolfsburg und zu Arturo Vidal. Richtiggehend energetisch wurde er, als die Rede auf die gleichermaßen beliebte wie leidige Thematik der vergangenen Wochen kam: die Deutsch-Debatte.

Pep Guardiola wehrt sich gegen die Identitäts-Debatte beim FC Bayern

Fotocredit: AFP

Im Zuge des Abschieds von Bastian Schweinsteiger und dem Überfluss an spanischen respektive spanisch-sprechenden Spielern wurde beim FC Bayern in die Identitäts-Kiste gegriffen: Mia san mia? Oder doch: Mia san Pep? Im Sinne von: Mia san spanisch?
Darauf angesprochen, sprudelte es aus Trainer Pep Guardiola wie bei einem Wasserfall. "Bayern ist und bleibt ein deutscher Verein, kein Zweifel", sagte der 44-jährige Katalane und holte zu einem Monolog aus, der sich auch abseits des Fußballfeldes bewegte.
Ich bin dankbar, hier zu sein. Ich bin jeden Tag zufrieden, in Deutschland zu leben. Meine Kinder gehen in die Schule, um Deutsch zu lernen - wie gut ist es für einen Vater, das zu sehen! Xabi Alonso ist hier und lernt Deutsch, Thiago auch, gestern hatte Douglas Costa seine erste Deutsch-Stunde, heute fängt Arturo Vidal an. Auch mein Trainerteam probiert alles, um Deutsch zu lernen. Wir müssen uns Deutschland anpassen, und das haben wir von Anfang an gemacht.
"Gestern war Reina zu Besuch - und er sprach Deutsch"
Kürzlich meinte Karl-Heinz Rummenigge, dass Bayern keineswegs Gefahr laufe, seine Identität einzubüßen. Guardiolas Aussagen schmücken die Behauptung aus. "Kein Thema" seien die Sprachen in der Kabine, zumal "deutsche Spieler die Basis des Vereins" bilden würden. "Wir haben viele Deutsche. Aber der Verein ist groß, wir suchen weltweit nach guten Spielern."
Als Gegenbeispiel nannte Guardiola den inzwischen nach Italien abgewanderten Pepe Reina. Als es vor der Saison 2014/15 darum gegangen wäre, einen Torhüter zu verpflichten, habe der Klub auf den Spanier Reina gedrängt. Aus sportlichen Gründen. Guardiola verwandelte seine eigene Steilvorlage: "Gestern war Pepe Reina zu Besuch - und er hat Deutsch gesprochen."
Pep weiter: "Ich verstehe, wie wichtig die deutsche Sprache hier ist. Natürlich. Ich weiß das. Bayern ist und bleibt eine deutsche Mannschaft, ein deutscher Verein für die nächsten 900 Jahre!"
Und schließlich bemühte Guardiola - ohne, dass er es wusste - einen alten Gassenhauer: Wichtig ist aufm Platz. "Am Ende spielen wir die Spiele, und der Beste siegt. Das ist alles."
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