Bernd Leno, Marc-André ter Stegen und Co.: EM-Aspiranten auf dem Torhüter-Karussell

Und das Pikante: Das Quartett kämpft nicht nur um zwei Plätze hinter der unumstrittenen Nummer eins Manuel Neuer (30/Bayern München) im EM-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw, sondern auch schon um die Stellvertreterrolle im Nationalteam in den Jahren danach. Klar ist, dass Weltmeister Zieler (27) Hannover verlässt. Er wolle den Fans "nichts vormachen oder rumeiern – sondern ehrlich sein", schrieb Zieler am Dienstag bei Facebook. Doch wo landet der Nationalkeeper?

Der künftige Pep-Guardiola-Klub und Champions-League-Halbfinalist Manchester City hat angeblich Interesse. Zieler kann das Bundesliga-Schlusslicht trotz seines bis 2017 gültigen Vertrags im Sommer aufgrund des Abstiegs vorzeitig für eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro verlassen. Er ist also wirklich ein Schnäppchen.

Ein neuer Klub für Zieler könnte aber auch Bayer Leverkusen sein - sollte der 24-jährige Leno für die festgeschriebene Ablösesumme von 18 Millionen Euro am Saisonende den Klub verlassen. Am Samstag läuft die Frist ab. Der designierte englische Vizemeister Tottenham Hotspur, wohin bereits im vergangenen Sommer der Südkoreaner Heung-Min Son von Bayer gewechselt war, hat die Fühler nach dem Leverkusener ausgestreckt. Außerdem ist er nach wie vor bei RB Leipzig im Gespräch. "Ich diskutiere das Thema ausschließlich mit meiner Familie und Freunden", äußerte Leno.

Sport Bild spekulierte am Mittwoch, dass Leno seinen bis 2018 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert. Er soll zu den Topverdienern unterm Bayer-Kreuz aufsteigen. Der Werksklub gab sich zuletzt gelassen, man sei auf alles vorbereitet, egal welche Entscheidungen getroffen werden. Die bevorstehende erneute Champions-League-Qualifikation mit Bayer könnte ein wichtiges Argument pro Leverkusen für Leno sein.

Nicht glücklich mit seiner Situation beim spanischen Tabellenführer FC Barcelona ist der Ex-Gladbacher ter Stegen. In der Primera Division muss er seinem Konkurrenten Claudio Bravo den Vortritt lassen, nur in den Champions-League- und Pokalspielen darf der 24-Jährige ran.

"Ich möchte den nächsten Schritt machen und mehr spielen. Deswegen ist die Situation klar: Wenn sich nichts ändert, müssen wir zwangsläufig reden", hatte ter Stegen unlängst in einem Interview mit der Hamburger Morgenpost, dem Kölner Express und der Münchner tz erklärt: "Im Fußball geht es manchmal sehr schnell." 25 Spiele pro Saison seien nicht genug. Eine Rückkehr in die Bundesliga ist zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen.

Über fehlende Spielpraxis kann sich der 22-jährige Horn in Köln nicht beklagen. "Ich sehe meine Zukunft beim FC. Und dann sehen wir, was im Sommer kommt", betonte er nach dem Darmstadt-Spiel. Bis 2019 ist er noch an die Geißböcke gebunden, aber für rund neun Millionen Euro darf er ebenfalls vorzeitig gehen.

Ein klares Bekenntnis zum FC gibt es von Eigengewächs Horn nicht. "Ich bin kein Freund von Treueschwüren und Versprechen – damit sind ganz andere Spieler auf die Nase gefallen, die ein halbes Jahr später weg waren", sagte der in Köln geborene Schlussmann erst kürzlich dem Kölner Stadt-Anzeiger. Er träumt von Offerten von Klubs wie Real Madrid, FC Arsenal oder Manchester United. Doch diese haben bislang noch nicht ihr Interesse am Kölner Torhüter bekundet.