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Nach der Pleite gegen Borussia Dortmund muss der HSV wieder zittern

VonSID

Publiziert 18/04/2016 um 11:30 GMT+2 Uhr

Lewis Holtby war dreckig und verschwitzt, seine Haare dampften, und auch in ihm brodelte es. "Es ist zum Kotzen!", sagte der Kapitän des Hamburger SV nach dem 0:3 bei Borussia Dortmund. "Zum Kotzen, dass wir uns nicht belohnen, und ganz schlimm, dass wir so viele wichtige Spieler verloren haben." Jetzt müsse die Mannschaft zeigen, dass sie Charakter besitze.

Lewis Holtby

Fotocredit: Imago

Was vier Tage doch verändern können. Am Mittwoch noch war ein Interview mit Bruno Labbadia erschienen, in der Sport Bild, und Holtbys Trainer brauste darin ein wenig auf. "Ich will keine ruhige Saison! Wir alle hier wollen mehr", sagte er. Nun heißt es: Von wegen Ruhe - nach zwei Drama-Saisons mit der Rettung in der Relegation wird es schon wieder eng für den HSV.
An einem 30. Spieltag, an dem sich alles gegen die Hamburger wendete, hat sich die abstiegskampfgeplagte Mannschaft ein Nordderby mit Endspielcharakter eingehandelt. Drei Punkte nur noch beträgt der Vorsprung auf den Tabellen-16. Werder Bremen vor dem Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr im Ticker).
Holtby will aufrütteln und spricht vom "wichtigsten Spiel des Jahres", für Stürmer Sven Schipplock wird es gar "ein Spiel um den Klassenerhalt". Schon wieder.

Große Sorgen vor Nordderby

Und in dieses Spiel geht der HSV mit großen Sorgen. Torhüter René Adler wird nach seiner Roten Karte wegen einer Notbremse fehlen, zudem humpelten beim BVB drei Spieler angeschlagen vom Feld: Pierre-Michel Lasogga (Knieverletzung), Nicolai Müller und Albin Ekdal (beide muskuläre Probleme). "Ich hoffe, dass es bei ihnen nicht so schlimm ist", sagte Holtby fast flehend.
Dass die Rote Karte zumindest umstritten war, weil nach Adlers Aktion gegen Shinji Kagawa außerhalb des Strafraums noch andere Verteidiger hätten eingreifen können, half Labbadia auch nicht weiter. "Ich brauche meine Kraft für andere Dinge. Nicht dafür, mich über den Schiedsrichter aufzuregen", sagte er: "Wir waren bisher nie in der Nähe der Abstiegsränge."
Um Platz zehn oder elf herum hat sich der HSV in dieser "ruhigen" Saison stets aufgehalten, das war trügerisch. Nun ist er immer noch Zwölfter, aber der Tabellenkeller ist am Wochenende wie von einem Hammerschlag zusammengestaucht worden.

Zitterpartie im Abstiegskampf droht

Vereine mit positivem Trend wie 1899 Hoffenheim kommen emporgeschossen, die Hamburger rutschen von oben hinein. Immerhin ist das Restprogramm den Namen nach nicht sonderlich schwierig: Es geht nach Mainz und gegen Wolfsburg, ein Endspiel beim FC Augsburg am 14. Mai sollte sich der HSV besser ersparen.
Die Leistung am Sonntag jedenfalls spricht für eine Zitterpartie. Bei einer B-Elf mit zwei 17-Jährigen in Testspiel-Atmosphäre waren die Hamburger bis auf ein kurzes Aufblitzen chancen- und am Ende auch wehrlos.
Das Gute allerdings: Ein Sieg gegen Werder, und das Thema Abstieg ist gegessen. Es würde ruhig. Zumindest vorerst.
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