Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Pal Dardai gibt sich nach der Hinrunde von Hertha BSC in der Bundesliga bescheiden

VonSID

Publiziert 21/12/2015 um 15:39 GMT+1 Uhr

Nach dem Abschluss der sensationellen Hinrunde gönnte sich Pal Dardai ein Glas Rotwein mit seinem Vater. Für den Trainer von Hertha BSC gab es am Ende eines kräftezehrenden Halbjahres zumindest einige Momente des Genießens. Tabellenplatz drei, mit 32 Punkten die zweitbeste Hinrundenbilanz der Vereinsgeschichte seit Einführung der Drei-Punkte-Regel, dazu das Viertelfinale im DFB-Pokal.

Pal Dardai

Fotocredit: SID

Grund zum Feiern gibt es in der Hauptstadt derzeit genug. In der vergangenen Saison blieben die Berliner nur wegen der Tordifferenz erstklassig, etwas mehr als ein halbes Jahr später dürfen sie sogar vom Europapokal träumen. Und Dardai gilt als Vater des Erfolges. Davon will der Ungar, bescheiden wie er ist, aber nichts wissen.
"Das bin nicht ich alleine. Dazu gehören eine gute Mannschaft, viele gute Fans, gute Mitarbeiter - das ist eine Zusammenarbeit. Deswegen funktioniert es", sagte Dardai nach dem souveränen 2:0 gegen den FSV Mainz 05.
Sich selbst loben - das ist Dardai fremd. Dafür sprachen andere: "Diese Mannschaft trägt seine Handschrift, er hat einen tollen Job gemacht. Wir spielen einen ganz, ganz anderen Fußball als in der letzten Saison. Diese Mannschaft hat eine rasante Entwicklung genommen", sagte Manager Michael Preetz.
Doch Dardais Wirkung auf seine Arbeit auf dem Platz zu beschränken, greift zu kurz. Nach der Amtszeit seines Vorgängers Jos Luhukay, der den Klub nach zwei Abstiegen mit seiner Art beruhigte, gibt der Ungar der Hertha ein Stück Identität zurück.
Dardai ist eines der Gesichter der jüngeren Vereinsgeschichte. Fast 15 Jahre war er als Profi für die Berliner aktiv, erlebte die gesamte Bandbreite der Emotionen. Kein Spieler lief für die Hertha häufiger in der Bundesliga auf. Sollte er irgendwann als Cheftrainer abtreten müssen, wird er dem Klub erhalten bleiben. In diesem Fall soll sein Vertrag wieder für den Nachwuchsbereich gelten.
Dardai hat es mit seiner Art geschafft, aus seinem Team eine Einheit zu formen. "Wir müssen diesen Geist bewahren", sagte Stürmer Salomon Kalou, der nach einem durchwachsenen ersten Jahr in dieser Saison aufblüht und neun Tore geschossen hat.
Dazu kommt, dass fast alle Neuzugänge einschlagen. Mittelfeldspieler Vladimir Darida ist der laufstärkste Akteur der Liga und erzielte in den letzten vier Spielen jeweils das 1:0. Auch der Transfer von Vedad Ibisevic hat sich schon rentiert. Sechs Tore in zehn Ligaspielen, dazu glänzt der Bosnier auch als Vorbereiter - gegen Mainz legte er beide Tore auf. Zudem kassierte nur Bayern München weniger Tore als die Berliner.

"Alles ist möglich"

Die große Aufgabe für Dardai wird es nun sein, die starke Form seines Teams in die Rückrunde mitzunehmen. "Alles ist möglich. In der Bundesliga kann Jeder gegen Jeden gewinnen", sagte Kalou.
Dardai warnt davor, sich auszuruhen. "Wir dürfen nicht zufrieden sein. Wenn wir damit anfangen, haben wir Probleme", betonte er. Und erklärte zudem, bereits an den Rückrundenauftakt gegen den FC Augsburg zu denken: "Irgendwie, jedenfalls."
Und auch einen kleinen Gedanken an den DFB-Pokal verschwendete er. In der RBB-Sendung Sportplatz ging er eine "haarige" Wette ein: Sollte die Hertha den Titel holen, versprach Dardai, sich seine Haare blau zu färben.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung