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Serie: Bundesliga-Vorschau, Eintracht Frankfurt - Die launische Diva vom Main träumt von Europa

Eric Hartmann

Update 12/08/2015 um 10:58 GMT+2 Uhr

Der Countdown läuft: Am 14. August startet die Bundesliga in ihre 53. Saison. Bis dahin nimmt eurosport.de jeden Verein unter die Lupe. Heute: Eintracht Frankfurt.

Die Eintracht um Marco Russ und Co. träumen von Europa

Fotocredit: Imago

"Die launische Diva vom Main" geht in ihre vierte aufeinanderfolgende Spielzeit im Oberhaus. Das ist insofern zu erwähnen, da Eintracht Frankfurt im vergangenen Jahrzehnt eher als Fahrstuhlmannschaft bekannt war. Nun träumen die Mannen um den zurückgekehrten Trainer Armin Veh vom europäischen Geschäft.
Wer kam und wer ging?
Mit Kevin Trapp ging der Kapitän von Bord. Er stieg in drei Jahren zum absoluten Leistungsträger im Tor der Frankfurter auf, weshalb der Nationaltorhüter sportlich eine große Lücke hinterlässt. Die weiteren Abgänge der Eintracht, Felix Wiedwald (Werder Bremen), Alexander Madlung (vereinslos), Jan Rosenthal (SV Darmstadt 98) und Nelson Valdez (vereinslos), sind für die Hessen zu verkraften. Bei den Neuverpflichtungen legten die Verantwortlichen ein ordentliches Tempo hin. Stefan Reinartz aus Leverkusen und David Abraham aus Hoffenheim sollen die wackelige Defensive stabilisieren, Torwart Heinz Lindner kam von Austria Wien und wird womöglich die neue Nummer eins im Tor der Eintracht, falls der Transfer von Lukas Hradecky von Brøndby IF nicht zustande kommt. Mit Luc Castaignos haben die Hessen eine weitere Alternative für die Offensive verpflichtet, zudem kehrt Stürmer Vaclav Kadlec nach seinem Leihgeschäft von Sparta Prag zurück.
Den Kader aus der Vorsaison haben die Frankfurter also weitgehend zusammengehalten und mit Reinartz und Abraham zwei arrivierte Bundesliga-Spieler verpflichtet, die der drittschwächsten Defensive der Vorsaison mehr Stabilität verleihen können.
So lief die Vorbereitung:
Die Aussagekraft der Testspiele, die überwiegend gegen unterklassige Gegner bestritten wurden, fällt eher mager aus. Nach Siegen über Wacker Innsbruck II (4:0) und den SC Schwaz (6:0) verlor man in Heidenheim mit 1:2. Eine Woche darauf folgten weitere Siege über Leeds United (2:1), den FC Fulham (1:0) und Eintracht Stadtallendorf (6:1).
Klartext:
Die Vorgabe für die neue Saison lautet, sich weiter zu verbessern, wenn möglich auch den neunten Platz der Vorsaison zu übertreffen. Grundsätzlich stellt Trainer Armin Veh klar, dass ihm ein Platz im unteren Mittelfeld und der damit verbundene Klassenerhalt nicht reiche: "Ich möchte kreativ denken. Ich möchte träumen, ich möchte etwas erreichen, was nicht jeder erwartet". Trotzdem werde er die Qualifikation für die Europa League nicht als Ziel ausgeben. "Ein Platz im Mittelfeld wäre eine normale Platzierung für uns."
Die Wunschelf:
Das ist die Wunschelf von Eintracht Frankfurt
In der vergangenen Saison setzte Ex-Trainer Schaaf auf ein klassisches 4-4-2, indem der Torschützenkönig Alex Meier und Haris Seferovic das Sturmduo bildeten. Die Philosophie der Hessen beschränkte sich auf das schnelle Überbrücken des Mittelfelds mit langen Bällen.
Diese Art passt gar nicht in die Vorstellung von Veh, der seinen Fokus auf sauberes Kurzpassspiel und ansehnlichen Offensiv-Fußball legt. In der Sturmspitze ruhen die Hoffnungen auf Seferovic. Alex Meier soll wieder mehr in das Spiel eingebunden werden und agiert deshalb als Zehner, während Inui und Aigner Tempo auf den offensiven Außen machen sollen.
In der Schaltzentrale sind Stefan Reinartz und Marco Russ gesetzt, die Innenverteidigung bilden die beiden Südamerikaner Carlos Zambrano und David Abraham. Die Außenpositionen werden wohl Makoto Hasebe auf rechts und Bastian Oczipka auf links besetzen.
Problemzone:
Die Defensive. In der letzten Saison zeigte sich die Mannschaft von Ex-Trainer Thomas Schaaf sehr anfällig im defensiven Bereich. Manager Bruno Hübner reagierte und verpflichtete nun zwei gestandene Spieler mit Reinartz und Abraham. Trotzdem bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft, die unter Vehs Regie in der vorletzten Saison durch ihre offensive Ausrichtung auffiel, defensiv besser arbeiten wird, um die Gegentorflut der Vorsaison (66 an der Zahl) zu minimieren.
Player to watch:
Für Variabilität in der Offensive soll der neue Stürmer, Luc Castaignos, den sich die Eintracht 2,5 Millionen Euro kosten ließ, sorgen. Der 22-jährige ist in den Niederlanden aufgewachsen und stürmte bislang für Twente Enschede, Inter Mailand und Feyenoord Rotterdam. In der holländischen Eredivisie schoss er in 131 Spielen 52 Tore und unterstreicht damit seine Torgefährlichkeit. Zudem zeichnen ihn seine Robustheit und Schnelligkeit aus. Da Torschützenkönig Alex Meier in den ersten Spielen der neuen Saison verletzungsbedingt fehlen wird, kann sich Castaignos sofort neben Seferovic im Sturm-Zentrum beweisen.
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Eintracht-Stürmer Luc Castaignos

Fotocredit: Imago

Eurosport-Prognose:
Es bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft das System von Trainer Veh umsetzen wird. Auffällig in der letzten Saison war die eklatante Auswärtsschwäche (elf Niederlagen), weshalb die Hessen nicht über Platz neun hinaus kamen. Sollte sich die Mannschaft in den Auswärtspartien standhafter präsentieren, so dürfen die Fans von der Qualifikation für Europa träumen.
Schafft die Eintracht unter Veh erneut den Sprung in die Europa League?
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