Taktik-Check zum Abstiegskampf: Darauf kommt's für Eintracht Frankfurt und Werder Bremen an
VonLuca Baier
Publiziert 14/05/2016 um 10:24 GMT+2 Uhr
Der Abstiegskampf in der Bundesliga lässt sich in Sachen Spannung kaum überbieten. Werder Bremen will im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt unbedingt einen Sieg einfahren, um die Relegation zu vermeiden. Der Eintracht hingegen reicht ein Unentschieden, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Eurosport.de analysiert, was vom Abstiegsfinale zu erwarten ist.
Daniel Didavi und Jannik Westergaard
Fotocredit: SGP
Sollte der VfB Stuttgart am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) beim VfL Wolfsburg verlieren, könnten sowohl Bremen als auch Frankfurt den direkten Abstieg bei einem Unentschieden vermeiden – Werder müsste in die Relegation. Da dort aber mit dem 1. FC Nürnberg ein starker Gegner wartet, will man an der Weser auf jeden Fall einen Sieg.
Frankfurter Fünferkette wahrscheinlich
Die Mannschaft von Viktor Skripnik geht also mit dem emotionalen Plus des Heimvorteils in die Partie, besitzt strategisch gesehen jedoch einen Nachteil. Die Grün-Weißen müssen das Spiel machen, während die Eintracht sich weitestgehend auf die Defensivarbeit beschränken wird.
Dies gelang dem Team von Niko Kovac schon beim Überraschungssieg gegen Dortmund am vergangenen Wochenende. Neben starkem Zweikampfverhalten und unermüdlicher Laufarbeit war es vor allem die taktische Disziplin der Eintracht, die den BVB verzweifeln ließ.
Es ist also durchaus denkbar, dass Kovac seine Mannschaft erneut mit einer Fünferkette in die Partie schickt. Wie gegen Dortmund bietet sich eine flexible Mischung aus 5-4-1 und 5-3-2 an.
Gelingt Werders Pressing-Plan?
Ein großer Vorteil der Fünferkette wäre die Überzahl in erster Aufbaulinie gegen das Bremer Pressing. Schon der VfB Stuttgart hat beim 2:6-Debakel erlebt, wie hoch Werder im Weserstadion Druck macht.
Stellen sich die drei Innenverteidiger sehr breit auf, können die Außenverteidiger weiter nach vorne schieben. So werden die offensiven Außenbahnspieler der Bremer vor die Entscheidung gestellt, ob sie gemeinsam mit Pizarro die Innenverteidiger anlaufen oder aber die Frankfurter Außenverteidiger zustellen.
Damit die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht zu groß werden, muss Werders Viererkette wie schon so oft in den letzten Wochen sehr hoch stehen und viel Risiko gehen. Besonders auf die Innenverteidiger wird es ankommen: Gelingen ihnen frühe Ballgewinne beim Herausrücken aus der Kette, kann schnell umgeschaltet werden – Werders große Stärke.
Der ruhende Ball als Schlüsselfaktor?
Neben der Frage nach dem Bremer Pressing werden auch Standardsituationen extrem wichtig werden. Beide Mannschaften zeichnen sich in der Defensive durch klare Mannorientierungen und harte Zweikampfführung aus. Dass es dabei immer wieder zu Fouls kommt, ist wenig überraschend.
Auf der einen Seite Vestergaard, Djilobodji und Pizarro, auf der anderen Russ, Abraham und vielleicht als Joker auch Rückkehrer Alexander Meier: Im Luftraum des Weserstadions wird am Samstag nach ruhendem Ball einiges los sein.
Es gilt also, die richtige Mischung aus der nötigen Aggressivität und cleverem Zweikampfverhalten zu finden – denn ein Freistoß entscheidet womöglich über den Klassenerhalt.
Eurosport-Check: Für Werder spricht der Heimvorteil und der eingespieltere Kader, Frankfurt geht jedoch mit der besseren taktischen Ausgangsposition in die Partie. Was für den Fan zum absoluten Nervenspiel wird, wird ein Leckerbissen für den neutralen Zuschauer. Wenn Frankfurt dem Bremer Pressing im Hexenkessel Weserstadion standhalten kann, stehen die Chancen für eine Rettung sehr gut. Gelingen Werder jedoch wie schon gegen Stuttgart hohe Ballgewinne, wird es für die offensiv oftmals ideenlosen Frankfurter nach Rückstand schwierig.
Jetzt seid Ihr gefragt: Wer steigt ab, wer muss in die Relegation? Diskutiert mit uns im Kommentarbereich!
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