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3 Dinge, die auffielen: Mario-Götze-Comeback, Freiburger Pressing und BVB-Flügelzange

Marc Hlusiak

Publiziert 23/09/2016 um 23:57 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund schlägt den SC Freiburg am 5. Spieltag der Bundesliga mit 3:1 (1:0) und bestätigt die gute Form der vergangenen Woche. Mario Götze feiert dabei ein gelungenes Comeback im Signal Iduna Park. Der Weg zu den drei Punkten war jedoch ein steiniger, denn die Freiburger stellten den BVB gerade zu Beginn vor einige Probleme. Außerdem: Dortmunds "38 Jahre" alte Flügelzange beeindruckt.

Dortmunder Jubel nach dem Sieg gegen den SC Freiburg

Fotocredit: Imago

Götze zurück im Signal-Iduna-Park

Endlich, wird sich der objektive Zuschauer gedacht haben, endlich wird eine der spannendsten Fragen der Saison beantwortet. Mario Götze lief das erste Mal seit seiner Rückkehr zu Borussia Dortmund wieder im heimischen Signal-Iduna-Park auf – und das von Beginn an.
Die angekündigten Pfiffe – Ultra-Gruppierungen wie "The Unity" versprachen ein Pfeifkonzert – waren zwar zu vernehmen, lautstärketechnisch aber kaum messbar.
Bei den Aufwärmübungen waren die Pfiffe am lautesten zu hören. Das lag daran, dass gut 40 Minuten vor Anpfiff der allgemeine Lärmpegel im Stadion noch nicht ganz so hoch war. Als sein Name in der Mannschaftsaufstellung von Norbert Dickel in die Arena gebrüllt wurde, gingen die Pfiffe gänzlich unter. Während dem Spiel war von Missgunst nichts mehr zu spüren.
Und das beflügelte Götze, der am Nachmittag mit gemischten Gefühlen zum Stadion gefahren war:
Ich hab mir im Vorfeld natürlich schon Gedanken gemacht, wusste nicht was mich erwartet.
In der 70. Minute ging der Daumen von Götze nach oben. Bei seiner Auswechslung bedankte sich das Publikum mit einem warmherzigen Applaus. Götze ist wieder zu Hause angekommen.
Ich bin jetzt sehr, sehr glücklich, wie es gelaufen ist, gerade auch mit der Auswechslung. Es war einfach ein schöner, emotionaler Moment.
Spielerisch zeigte die Formkurve weiter nach oben, das 1:0 leitete er mit einem starken Pass auf Dembélé ein.
"Wir freuen uns sehr, dass er so langsam wieder zu seinen Höchstleistungen kommt und jetzt wird es auch Zeit, dass er sich wieder selbst mit einem Tor belohnt", erlärte BVB-Trainer Thomas Tuchel. Am Dienstag gegen Real Madrid in der Champions League hat er Gelegenheit dazu.

Frühes Freiburger Pressing macht Probleme

Wie man gegen den BVB erfolgreich spielen und sogar gewinnen kann, hat RB Leipzig am 2. Spieltag eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Christian Streich und seine Freiburger hatten sich das Spiel in ihrer Vorbereitung genau angeschaut.
Freiburg presste in den ersten 15 Minuten auf dem ganzen Feld, überrumpelte die Dortmunder so das ein oder andere mal. Genau wie die "Roten Bullen" versuchten die Breisgauer Julian Weigl aus dem Spiel zu nehmen, liefen den Jung-Nationalspieler bei jeder Ballaktion sofort mit zwei Männern an.
"Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen. In den ersten 15 Minuten hatten wir gefühlt 5:1 Torschüsse gegen uns. Wir dürfen uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen, müssen aus diesen Spielen lernen. Es ist gut, dass wir so ein Spiel gewonnen haben", so Marcel Schmelzer sichtlich erleichtert.
In der Tat hätte sich niemand im Stadion beschweren dürfen, wenn die Freiburger in Führung gegangen wären. Vor allem Vincenzo Grifo wird von seiner Riesengelegenheit in der Anfangsphase, als er alleinstehend vor Bürki am Schweizer scheiterte, noch schlecht träumen.
Dass der BVB am Ende 3:1 gewann, zeigt für Trainer Tuchel die Entwicklung, die seit der Leipzig-Pleite genommen wurde. Der Dortmunder Coach hatte sich "genau so ein Spiel gewünscht":
Wenn du es in so einem Spiel am Ende packst, dann ist das der perfekte Sieg nach drei Spielen, wo wir immer ganz oben waren.

Die "38 Jahre" alte Flügelzange

Zum ersten Mal durften Ousmane Dembélé und Emre Mor, die beiden 19-jährigen Neuzugänge des BVB, gemeinsam in einem Pflichtspiel von Beginn an die Flügel bekleiden. Was sich Thomas Tuchel bei dieser Maßnahme gedacht hat, war klar. Dembélé und Mor sind blitzschnelle Dribbler, die gegen eng gestaffelte Defensivreihen im Eins-gegen-Eins Lücken reißen können.
Der Plan ging voll auf. Im ersten Durchgang sahen die Außenverteidiger des Sportclubs die Beiden nur von hinten. Die Geschwindigkeitsvorteile vor allem von Dembélé auf dem linken Flügel waren eklatant. So war es kein Wunder, dass die Vorarbeit zu Pierre-Emerick Aubameyangs 1:0 in der 45. Minute Dembélés linkem Fuß entsprang. Ein Zuspiel von Götze legte sich der Youngstar vorbei an Gulde und bediente dann punktgenau Aubameyang in der Mitte.
Tuchel schwärmte nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon vom jungen Franzosen:
Mir ist es schon lieber, wenn wir Dembélé von Beginn an drauf haben. Er ist unberechenbar mit seinen Dribblings, seinen Sprints. Er ist sehr, sehr wichtig für uns.
Auf der rechten Seite stand ihm Mor in nichts nach. Der Türke hatte drei Torabschlüsse in Durchgang eins, traf einmal sogar die Latte. Einziges Manko: Er wirkte manchmal etwas übermotiviert und übersah dann zu oft den besser postierten Mitspieler.
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