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BVB - Neven Subotic trotz Vertrag nicht mal mehr im Kader

Daniel Rathjen

Update 02/09/2016 um 19:58 GMT+2 Uhr

Neven Subotic ist Spieler von Borussia Dortmund. Doch beim BVB wird der verletzte Innenverteidiger nicht mehr im Kader gelistet. Es ist der traurige Höhepunkt einer gefährlichen Entwicklung im Verein, die vor allem eingefleischte Fans verärgert.

Neven Subotic ist offiziell noch Spieler von Borussia Dortmund

Fotocredit: AFP

Zwei Mal Meister, DFB-Pokalsieger, Champions-League-Finalist - mit ihm leuchtete der scheinbar erloschene Stern Borussia Dortmund plötzlich wieder neu auf.
"No-Name" Neven Subotic schlug nach seinem Wechsel von Mainz zum BVB 2008 sofort ein, lange Jahre war er ein wichtiger Bestandteil der Innenverteidigung.
Jetzt hat der 27-Jährige zwar noch einen gültigen Vertrag bis 2018, aber Rückhalt im Verein keinen mehr. Bei der Kaderpräsentation im Stadion wurde sein Name nicht mehr aufgerufen, selbst auf der offiziellen Homepage wurde er lange Zeit nicht im Kader gelistet. Am Freitag besserte die Borussia reumütig nach und fügte den Namen des Serben hinzu.
Mindestens irritierend ist diese Tatsache, wenn nicht gar unrühmlich für einen Spieler, der sich immer dadurch ausgezeichnet hatte, auf dem Rasen alles für den BVB gegeben zu haben.
Dass BVB-Trainer Thomas Tuchel sportlich nicht mehr mit ihm plante, hatte sich natürlich schon etwas eher abgezeichnet. Sokratis hatte ihm den Rang abgelaufen, nach dem Weggang von Mats Hummels wurde Marc Bartra verpflichtet. Die Perspektive Bank war dem ehrgeizigen Subotic nicht genug. Also kamen erste Wechselgerüchte auf: Der HSV war interessiert, mit dem FC Middlesbrough soll sich der Spieler bereits einig gewesen sein.

Hiobsbotschaft zur Unzeit

Die Diagnose im April veränderte vieles: Thrombose im linken Arm mit anschließender OP, bei der Subotic eine Rippe entfernt wurde. Plötzlich raunten die Leute etwas von "Karriereende".
Kaum ein Klub möchte das Risiko eingehen, ihn zu verpflichten. Der AC Florenz schien dennoch dazu bereit, ließ den Transfer allerdings nach guten Verhandlungen platzen und lieh stattdessen Sebastien de Maio und Carlos Salcedo aus.
Tatsächlich steht das Comeback von Neven Subotic momentan in den Sternen, angepeilt wird das neue Jahr. "Wenn alles so läuft wie gewünscht, dann steh' ich im Dezember wieder auf dem Platz", ließ er zuletzt seine Fans bei Facebook wissen. Über die sozialen Medien bleibt Subotic, der sich mit einer Stiftung auch sehr für humanitäre Zwecke einsetzt, mit der schwarz-gelben Anhänger-Schar in Kontakt.
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Aktuell auf Vereinssuche: Neven Subotic

Fotocredit: SID

Dort halten die Follower ihm die Treue, weil sie nicht vergessen haben, welchen Anteil er am Wiederaufschwung des BVB hatte und mit wieviel Leidenschaft er seine Zweikämpfe bestritt. Bei Twitter machen sie sich Luft und schießen gegen die Verantwortlichen.
"Der Umgang mit Neven ist auch ein Signal an andere Spieler, Treue lohnt sich nicht. Soll das #EchteLiebe sein?", fragen sich manche. Andere wiederum finden den Umgang "peinlich" oder "traurig".

"Viele Worte, keine Taten"

Ein Teil der BVB-Fans sieht die neuen Entwicklungen und Tendenzen im Verein ohnehin kritisch.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war aus diesem Grund am Rande des Bundesligaspiels zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FSV Mainz 05 mit einem Transparent attackiert worden. "Watzke: Viele Worte, keine Taten - Identitätsverlust auf Raten!", stand auf einem Plakat. Hintergrund war wohl auch die zunehmende Orientierung des BVB am internationalen Markt.
Watzke selbst hatte zuvor selbst zugegeben, dass sich seine Borussia "bewusst" wäre, einen "Spagat zwischen Borsigplatz und Shanghai" zu wagen. Die Vorantreibung des Selbstmarketings ist natürlich legitim und modern, doch birgt dieser Spagat - um im Bild zu bleiben - auch enormes Verletzungsrisiko, wenn man ihn zu schnell ausführen will. Der Verlust des Standes am Borsigplatz wäre verheerend für einen Verein, für den zahlreiche Menschen in der Region leben.
Dass Subotic den BVB verlässt, ist klar. Er muss bis zum Winter warten und sich gleichzeitig zurück in Form bringen. Ihn dabei mit Respekt zu begleiten, wäre das Mindeste, was sein Arbeitgeber tun könnte.
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