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FC Bayern - Carlo Ancelotti: Spieler nicht mit mehr Freiheiten als bei Pep Guardiola

Johannes Mittermeier

Update 10/10/2016 um 13:17 GMT+2 Uhr

Trainer Carlo Ancelotti widerspricht der These, wonach die Spieler beim FC Bayern München jetzt mehr Freiheiten genießen als unter seinem Vorgänger Pep Guardiola. Nach dem perfekten Saisonstart räumt Ancelotti ein, dass Bayern zuletzt "Probleme" hatte, behält seine Gelassenheit aber bei - Druck kennt er nicht. Allerdings gewährt der Italiener einen Einblick in den "schwierigsten Teil meines Jobs".

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti

Fotocredit: AFP

Das Lieblingswort von Oliver Kahn kennt Carlo Ancelotti nurmehr vom Hörensagen. "Druck stört mich überhaupt nicht. Am Anfang meiner Trainerkarriere war das komplett anders, aber mittlerweile, nach fast 1000 Spielen auf der Bank, bin ich dagegen resistent", sagt der Trainer des FC Bayern München zu "Goal".
Niemals wolle er sein "Wesen verbergen, auch Ehrlichkeit ist von großer Bedeutung. Und ich denke positiv, habe in jeden Menschen zunächst Vertrauen und bin niemals voreingenommen."
Zu den Dingen, die ihn, den Gemütsmenschen, wirklich wütend machen, zählt Ancelotti "schlechtes Benehmen. Wenn sich ein Spieler auf dem Platz unprofessionell verhält, verärgert mich das."
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Carlo Ancelotti beim FC Bayern

Fotocredit: Imago

Demzufolge dürfte der 57-Jährige recht wenig zu bekritteln haben, seit er den Rekordmeister im Sommer von Pep Guradiola übernahm: fünf Siege und ein Remis in der Bundesliga, weiter im DFB-Pokal, Starterfolg in der Champions League, dann die erste Niederlage seiner Amtszeit, 0:1 bei Atlético Madrid.
Im Gegensatz zu Guardiola gilt Ancelotti als ein Typus Trainer, der seinen Profis mehr Freiheiten gewährt. Offenbar eine Mär.
Nein, das stimmt nicht. Die Spieler bekommen klare Anweisungen, was Taktik und Organisation betrifft. Defensiv geht es nur um Organisation, mit Ballbesitz kann man mehr Räume geben. Aber wie gesagt: Es gibt immer Regeln, die Spieler sind nie komplett frei.
Nach einem perfekten Saisonstart setzte es mit der Atlético-Pleite sowie dem Remis gegen den 1. FC Köln (1:1) zwei Rückschläge. "Wir hatten Probleme in den letzten beiden Spielen, ja", bekräftigt Ancelotti. "Ich finde aber, das kann in dieser Phase der Saison passieren. Wenn man acht Spiele in Serie gewinnt, kann die Motivation schon mal etwas nachlassen."

Ancelotti: "Keine Probleme herbeireden, wo keine sind"

Dabei sei gerade die Psychologie elementar; für den Italiener ist sie sogar der "schwierigste Teil meines Jobs". Erklärung:
Man kann gar nicht immer hundert Prozent motiviert und konzentriert sein, wenn man alle drei Tage spielt. Zudem kann die Physis die Mentalität beeinflussen.
Am Wochenende reist Bayern zu Eintracht Frankfurt, und Coach Ancelotti frönt seinem Naturell: "Ich bin gelassen, weil wir gut gestartet sind. Nun werden wir zurückkommen, um es wieder besser zu machen. Wir müssen keine Probleme herbeireden, wo keine sind."
Druck gibt's trotzdem.
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