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Mario Gomez: "Ich kann nichts mit Hass im Fußball anfangen"

VonSID

Publiziert 30/05/2017 um 14:13 GMT+2 Uhr

Das Relegations-Rückspiel in Braunschweig war gerprägt von einer aufgeheizten Stimmung auf den Rängen. Einer, der besonders im Fokus der Schmähgesänge stand, war Mario Gomez. Nach dem Spiel äußerte sich der VfL-Stürmer zu den Vorkommnissen im Eintracht-Stadion.

Gomez mit VfL-Fans

Fotocredit: Getty Images

Herr Gomez, Wolfsburg bleibt in der Bundesliga. Wie geht es Ihnen?
Mario Gomez: Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, dass wir es geschafft haben. Es gab keine zweite Chance mehr, es war der Tag der Wahrheit. Man hat auch gesehen, dass allen Spielern doch etwas an dieser Mannschaft, an diesem Verein liegt. Der Druck war brutal. Und das hat auch nichts damit zu tun, wie viel eine Mannschaft verdient, was eine Mannschaft gekostet hat, wie groß der Etat ist. Es ging um die Birne. Und wenn du da stehst und eigentlich nur verlieren kannst, ist das wahnsinnig schwer. Das Tor war eine Erlösung, eine Befreiung.
Sind Sie froh, dass die Saison zu Ende ist?
Gomez: Ich habe mich noch nie so sehr auf den Urlaub gefreut. Abstiegskampf ist brutal, wirklich brutal. Das ist Hardcore, ich wünsche das niemanden - schwieriger als ein Champions-League-Finale.
Wie haben Sie die aufgeladene Stimmung rund um das Derby wahrgenommen?
Gomez: Nach dem Hinspiel habe ich mich gefühlt, als wäre ich ein Verbrecher. Weil ganz Deutschland irgendwie das Gefühl hatte, dass Braunschweig klar besser war. Braunschweig hat im ersten Spiel einmal auf das Tor geschossen. Dann hat sich das alles aufgebauscht, die Schiedsrichter waren ein großes Thema. Das ganze Drumherum war ein großes Thema. Ich bin froh, dass sich der Fußball durchgesetzt hat.
Sie wurden durchgehend beschimpft, was macht das mit Ihnen?
Gomez: Gar nichts. Was von den Rängen kommt, ist vollkommen egal. Was auf dem Platz passiert, ist wichtig. Und da war vieles auch heavy. Aber ich habe einfach gedacht, sei ein Mann und wehre dich. Und jammer nicht. Das waren zwei Spiele, die für mich persönlich nicht viel mit Fußball zu tun hatten.
Wie haben Sie den Platzsturm erlebt?
Gomez: Ich kann nichts mit Hass im Fußball anfangen. Nach den fürchterlichen Anschlägen in Manchester liegen wir uns alle in den Armen, und ein paar Tage später verhalten wir uns selber wie Affen. Das ist traurig.
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