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Thomas Tuchel: Welche Optionen hat der Noch-BVB-Coach? Arsenal und Barcelona gehandelt

Johannes Mittermeier

Update 09/05/2017 um 15:01 GMT+2 Uhr

Wenn sich Thomas Tuchel und Borussia Dortmund im Sommer mehr oder weniger einvernehmlich trennen, würde niemand überrascht sein. Das Gegenteil ist der Fall. Interne Differenzen zwischen den BVB-Oberen und ihrem Coach sind vermutlich unüberbrückbar. Was aber stellt der Trainer dann an, ein Jahr vor Vertragsende? Arsenal, Barcelona oder ein erneutes Sabbatical könnten Optionen sein.

Thomas Tuchel (BVB)

Fotocredit: Imago

Mit wenigen Worten wurde viel gesagt.
Vor dem eminent wichtigen Sieg von Borussia Dortmund über die TSG 1899 Hoffenheim (2:1) entblößte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in einem Interview mit der "Funke Mediengruppe" den "klaren Dissens" zu seinem Trainer Thomas Tuchel.
Meinungsverschiedenheiten rund um die Moderation des Attentats auf den BVB-Mannschaftsbus haben Gräben aufgerissen. Auf der einen Seite der Schlucht: die BVB-Oberen um Watzke, Sportdirektor Michael Zorc, Präsident Reinhard Rauball und wohl Teile der Mannschaft. Auf der anderen Seite: Tuchel.
Als feinfühliger Krisenmanager profilierte sich der 43-Jährige bei der Fanbasis, entfernte sich aber (noch weiter) von internen Partnern. Dass sein Berater Olaf Meinking bei "Sport1" behauptet, den bis 2018 geltenden Vertrag erfüllen zu wollen, ändert die Sachlage nicht. Tuchels Verhältnis zur Vereinsspitze scheint irreparabel beschädigt - und ein verfrühter Abschied alternativlos.
"Es sieht danach aus, wenn man die Aussagen der Beteiligten hört", bestätigt BVB-Legende Michael Rummenigge bei "kicker.tv – Der Talk". Was aber stellt Tuchel dann an, im Sommer? Er ist hochgehandelt, die Auswahl an adäquaten Anlaufstellen allerdings überschaubar. Eurosport.de skizziert Szenarien.

FC Arsenal: Für Wenger wird's enger

"In London soll demnächst ein Trainer aufhören", sagt Rummenigge mit Anspielung auf Arsène Wenger, dessen monumentale Ära (seit 1996) vor dem Ende steht. Rummenigge: "Er hat ja gesagt, dass er eine Ankündigung macht - und die kann für mich nur heißen, dass er als Arsenal-Coach zurücktritt."
Englische und deutsche Medien handeln Tuchel schon länger als Nachfolger, Ende März dementierten die Londoner eine Kontaktaufnahme. Seitdem ist einiges passiert, speziell in Dortmund. "Die nächsten zwei bis drei Wochen werden sehr interessant", unkt Rummenigge.
Arsenals kolportiertes Interesse an BVB-Sportdirektor Michael Zorc würde einen Tuchel-Transfer kaum behindern; es ist arg unrealistisch, dass Zorc tatsächlich zu den "Gunners" wechselt. Bahn frei für Tuchel.

FC Barcelona: Hilfe von Mentor Pep?

Die prominenteste Trainerstellte in Europas Fußball wird frei, das ist gesichert, Luis Enrique quittiert nach dieser Saison den Dienst. Kandidaten auf die Amtsübername gibt's genügend, vor allem Jorge Sampaoli vom FC Sevilla.
Anfang März outete sich Tuchel als Anhänger der Kultur von Arsenal, Ajax Amsterdam und Barcelona, weil diese Klubs "etwas Besonderes darstellen, mit viel Hingabe und Ästhetik spielen" und dadurch eine "große Inspiration" seien.
Spekulationen, wonach er Spanisch lerne, brachten ihn freilich zum Lachen: "Das ist legendär. Ich spreche kein Wort Spanisch. Ich kann Bruchstücke Französisch und einigermaßen Englisch. Das war es."
Helfen könnte Tuchels Band zu seinem Vorbild Pep Guardiola, ehemaliger Barça-Coach. Für Erik Meijer ähneln sich beide in ihrem Wesen. "Erfolgreiche Leute sind nicht die Leichtesten im Umgang. Guardiola hat seine Eigenartigkeiten, dasselbe gilt für Tuchel", sagt der Ex-Bundesligaprofi bei "kicker.tv – Der Talk".

Sabbatical - und 2018 nach München...

Fünf Jahre als Trainer von Mainz zehrten, 2014/15 gönnte sich Tuchel ein Jahr zum Durchschnaufen, Reflektieren, Entwickeln. Neudeutsch wird sowas ja Sabbatical genannt, Guardiola legte zwischen seinem Barcelona- und Bayern-Engagement ebenfalls eines ein.
"Ganz am Anfang, stand nicht die Sehnsucht nach einem Sabbatical", sagte Tuchel rückblickend zu "Bild". Es seien jedoch Wunsch und Entschluss entstanden, "mich mal für eine Zeit zurückzuziehen".
Nicht ausgeschlossen, dass Tuchel selbiges erneut anstellt - und vielleicht bei Guardiolas Manchester City hospitiert. Im Sommer 2018 könnte dann unter Umständen dessen ehemaliger Arbeitsplatz in München geräumt werden…
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