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BVB: Fans sauer über Abschied von Roman Weidenfeller

Carsten Arndt

Update 06/05/2018 um 10:57 GMT+2 Uhr

Roman Weidenfeller verabschiedet sich bei der 1:2-Pleite des BVB gegen Mainz von den Dortmunder Fans, bekommt seinen größten Wunsch aber nicht erfüllt. Dass er beim letzten Heimspiel seiner Karriere nicht zum Einsatz kommt, sorgt für großen Ärger bei den Anhängern, die den Rest der Mannschaft gnadenlos auspfeifen.

Roman Weidenfeller auf der Südtribüne

Fotocredit: Imago

Roman Weidenfeller genoss das Bad in der Menge. Gab den Vorsänger für die gelbe Wand, die mit Bannern und Spruchbändern zu seinen Ehren gepflastert war.
Am Ende drehte er eine letzte Ehrenrunde in seinem Wohnzimmer. Mit seinem Kind auf dem Arm - und Tränen in den Augen.
Hollywoodreif, sollte man meinen. Doch der Hauptdarsteller selbst war nicht vollends überzeugt. "Das ist kein echtes Happy End", gab Weidenfeller zu Protokoll.
Das lag zum einen daran, dass der BVB nach erschreckend schwacher Leistung mit 1:2 gegen Mainz verlor, zum anderen aber auch daran, dass Weidenfellers großer Wunsch verwehrt blieb.
"Noch mal vor der Süd, das wäre ein Traum", hatte Weidenfeller vor der Partie gesagt. Sein Traum zerplatzte, nach 16 Jahren beim BVB geht seine Karriere am Ende der Saison ohne weitere Einsatzminuten in der heimischen Arena zu Ende.
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Aki Watzke verabschiedet Roman Weidenfeller

Fotocredit: Getty Images

BVB-Fans sauer auf Stöger

Trainer Peter Stöger hatte angekündigt den 37 Jahre alten Ersatzkeeper spielen zu lassen, insofern es der Spielverlauf zulassen würde. Ein Spielstand von 1:2 aus Dortmunder Sicht passte da nicht ins Drehbuch.
"Ich habe volles Verständnis für Peter Stöger. Er hat lieber noch einen Offensivmann gebracht. Trotzdem war es ein sehr emotionaler Abschied für mich, den ich ein Leben lang nicht vergessen werde", sagte Weidenfeller selbst zur Thematik.
Dennoch zeigten sich viele BVB-Fans in den sozialen Netzwerken sehr verärgert darüber, dass der Publikumsliebling nicht zum Einsatz kam.
"Es ist an Armseligkeit nicht zu überbieten, jemanden wie ihn in seinem letzten Heimspiel nicht mal einzuwechseln", war der meist gelikte Kommentar auf der Facebook-Seite der Dortmunder.
Auch der ehemalige BVB-Spieler Christoph Metzelder zeigte sich irritiert ob Stögers Entscheidung: "Er ist ein guter Torwart. Ihn zu bringen wäre kein großes Risiko gewesen", sagte der Sky-Experte.

BVB-Leistung "zum Schämen"

Stattdessen verdarb das Team mit einer Leistung "zum Schämen", wie Sportdirektor Michael Zorc anmerkte, seinem Oldie den Abschied.
Noch während Weidenfeller im BVB-Block stand, wurde der Rest der Mannschaft gnadenlos ausgepfiffen, als er sich den Fans näherte. Wie geprügelte Hunde schlichen einige Spieler in Richtung Kabine.
"Wir hätten Roman natürlich gern einen anderen Abschied bereitet. Wir hatten uns gewünscht, dass er noch mal zum Einsatz kommt. Leider haben wir die Leistung dazu nicht gebracht", entschuldigte sich Mittelfeldspieler Julian Weigl.
Weidenfeller hingegen wurde von der Menge als menschliches und kämpferisches Vorbild gefeiert.
"Ich möchte mich für 16 tolle Jahre bedanken", hatte er den Anhängern vor dem Spiel entgegengerufen. "Danke für die tolle Unterstützung in guten und schlechten Zeiten", fügte er hinzu, ehe er mit den Worten schloss:
Herzlichen Dank für alles, nur der BVB!
452 Pflichtspiele hat Weidenfeller für die Schwarz-Gelben bestritten. Das Happy End im 453. blieb ihm verwehrt.
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