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Der 1. FC Köln und der Hamburger SV stehen vor dem Abstieg aus der Bundesliga

VonSID

Publiziert 05/03/2018 um 15:06 GMT+1 Uhr

Der 1. FC Köln und der Hamburger SV haben kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt. Die beiden Traditionsklubs stehen vor einer ungewissen Zukunft - Umbrüche sind wohl unausweichlich. Armin Veh erlebte das ganze Drama des 1. FC Köln aus kürzester Distanz. Erstmals auf der Bank verfolgte der starke Mann des Tabellenletzten die bittere 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart.

HSV

Fotocredit: Getty Images

Statt des erhofften Befreiungsschlags folgte im Kampf um den Klassenerhalt wohl der K.o. - nun muss Veh den Verein für eine Zukunft in der 2. Bundesliga aufstellen.
Der 57-Jährige, der als Geschäftsführer Sport eigentlich auf der Tribüne bleiben wollte, schaut Trainer Stefan Ruthenbeck genau auf die Finger. Er prüft den Kader und wägt Optionen für die Zukunft ab. Wenn es zum sechsten Abstieg kommt, sind die Rheinländern handlungsfähig und können frühzeitig die Weichen für die Mission sofortiger Wiederaufstieg stellen.
Damit sind sie deutlich weiter als ein möglicher Konkurrent in der kommenden Saison. Beim ebenfalls abgeschlagenen Hamburger SV entsteht immer mehr ein Machtvakuum, das die nötigen Planungen für den wahrscheinlichen Fall des ersten Abstiegs erschwert.

HSV vor komplettem Umbruch

Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, Sportdirektor Jens Todt und der vereinsübergreifend seit 23 Spielen sieglose Trainer Bernd Hollerbach sind allesamt angezählt. Der neue Vereinspräsident Bernd Hoffmann wird im Abstiegsfall wohl auf den Resetknopf drücken und die wichtigen Entscheidungsträger austauschen.
Das 0:0 am Samstag gegen den FSV Mainz 05 zeigte die großen Mängel des HSV schonungslos auf. An Leidenschaft und Einsatzwillen mangelt es nicht, wohl aber an Nervenstärke (Filip Kostic' vergebener Strafstoß) und oftmals schlicht an der Qualität. Bobby Wood und Lewis Holtby, zwei Spitzenverdiener ohne großen Einfluss aufs Spiel, saßen nur auf der Tribüne und stehen sinnbildlich für die verkorkste Kaderplanung der Hamburger. Es fehlen Identifikationsfiguren und schlimmer noch: Leistungsträger.
Für beide Teams scheint der Gang in die 2. Bundesliga unausweichlich. Köln, das den Abgang von Top-Torjäger Anthony Modeste im Sommer nie kompensieren konnte, ist seit dem 3. Spieltag Letzter, Hamburg hat seit dem 26. November 2017 (3:0 gegen Hoffenheim) kein Bundesligaspiel mehr gewonnen. Auch unter dem neuen Trainer Hollerbach trat keine Besserung ein. Mit 17 (Köln) und 18 Punkten (HSV) liegen beide deutlich hinter dem Relegationsrang (25).

Abschied von Horn und Hector droht

Was bringt also die Zukunft? In beiden Fällen ziemlich sicher massive Umbrüche. Der HSV müsste seinen Spieleretat wohl von 55 auf 33 Millionen Euro reduzieren. Insgesamt soll sich der Bundesliga-Dino mit rund 105 Millionen Euro im Minus befinden. Gut möglich, dass für die Zweitliga-Lizenz Investor Klaus-Michael Kühne ein weiteres Mal angepumpt werden müsste. "Um im Rahmen der Lizenzierung eine Zweitliga-Mannschaft zu planen, sind auch Transfererlöse notwendig", hatte Bruchhagen am Sonntag gesagt.
Deutlich weiter ist der FC, bei den Rheinländern hat sich im Lauf der Saison viel getan. Peter Stöger trainiert jetzt Borussia Dortmund, Vehs Vorgänger Jörg Schmadtke ist auf Jobsuche. Köln hat zwar weniger finanzielle Sorgen als der HSV, aber Stützen wie Torhüter Timo Horn oder Nationalspieler Jonas Hector werden kaum in die 2. Bundesliga gehen.
Bleiben noch neun Spiele, um das Worst-Case-Szenario abzuwenden. Rechnerisch möglich ist es für beide Mannschaften - und an diese Chance klammern sich die Bundesliga-Gründungsmitglieder vehement. "Wir werden nicht aufgeben", heißt es einheitlich aus beiden Lagern. Die Zeit drängt.
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