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Eurosport-Experte Matthias Sammer analysiert Probleme des FC Bayern: "War ein größerer Rückschritt"

Florian Bogner

Update 23/09/2017 um 14:50 GMT+2 Uhr

Matthias Sammer benennt nach dem 2:2 des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg bei Eurosport die Schwachpunkte des Rekordmeisters. Der Eurosport-Experte zeigt sich verwundert über die Anfälligkeit der Bayern und fragt sich, wer auf dem Platz in Abwesenheit von Kapitän Manuel Neuer Verantwortung übernimmt. Dazu erkennt er bei Bayern einen Hang zum Drama.

FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Matthias Sammer erlebte das Freitagsspiel der Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg (2:2) als Eurosport-Experte in der Allianz Arena mit und zeigte sich in seiner Analyse nach dem Spiel überrascht über so viel Nachlässigkeit seines Ex-Vereins.
"So wie das Spiel lief und es kommt dann ein 2:2 zustande - das spricht sehr stark für den VfL Wolfsburg, aber nicht für Bayern München", sagte Sammer:
So ein Spielverlauf darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren.
Der Eurosport-Experte weiter:
Das man mal 2:2 spielt, kann passieren. Aber wenn du 2:0 führst und die erste Halbzeit war schon nicht rund mit einem glücklichen Elfmeter, dann musst du auch an einem schlechten Tag geschlossen auftreten und in dieser Unattraktivität und Dreckigkeit trotzdem gewinnen.

Matthias Sammer kritisiert den FC Bayern

Laut Sammer habe Bayern auch in der ersten Halbzeit trotz 2:0-Führung, herausgeschossen durch Robert Lewandowski (33., Foulelfmeter) und Arjen Robben (43.), sowie optischer Überlegenheit "nicht wirklich gut gespielt", analysierte der 50-Jährige im Eurosport-Studio mit Moderator Jan Henkel:
Sie wollen es nicht hören, aber das war schon ein größerer Rückschritt. Das war einfach nicht gut.
Bayern sei während eines Spiels "anfällig, wenn es nicht läuft. Sie sind nicht geschlossen. Wir reden hier nicht von einer Entwicklungsmannschaft, sondern von einer Spitzenmannschaft."

Sammer stellt die Führungsfrage

Er selbst habe sich beim Betrachten des Spiels aus Sicht eines ehemaligen Sportlichen Leiters gefragt: "Wo sind die Ansätze, wo sind die Lösungen, wo sind die Mechanismen?"
Dabei habe er erkannt, dass es den Bayern ohne die zurückgetretenen Philipp Lahm, Xabi Alonso und ohne den verletzten neuen Kapitän Manuel Neuer an Führung auf dem Platz fehle. Sammer:
Wichtig wird jetzt herauszustellen: Lahm hat aufgehört, Neuer ist weg - wer nimmt jetzt eine Führungsrolle ein? Man muss zwei, drei Leader auf dem Platz herausarbeiten. Das fehlt für mich. Diese Spieler brauchen das Vertrauen, die Verantwortung und die Benennung. Immer zu sagen: 'Bei uns kann mal der und dann mal der Spieler Verantwortung übernehmen' - das funktioniert nicht.

Braucht der FC Bayern immer Drama?

Für Sammer ebenfalls offenkundig: Ruhe und Eintracht nach zuletzt drei klaren Siegen in Folge macht die Bayern nachlässig.
Er habe das Gefühl, "dass das der Mannschaft nicht guttut". Sammer zu offenbar nötigen Unruheherden rund ums Team an der Säbener Straße:
Das sind offenbar Themen, die sie dynamisieren, die Power und Geschlossenheit auf den Platz bringen. Warum das so ist - diese Frage muss man sich bei Bayern stellen.
Passend dazu hatte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vor der Partie im Eurosport-Studio gesagt, er erwarte quasi von Spielern auf der Bank, dass sie unzufrieden sind.
Rummenigge:
Fußball ist Leistungssport und dem hat sich jeder unterzuordnen. Wenn ein Spieler bei uns zufrieden auf der Bank sitzt, müssen wir ihn verkaufen. Sie müssen daraus einen inneren Ärger ziehen, dass sie es im Training und im nächsten Spiel dann so machen, dass der Trainer gar keine Alternative zu ihnen hat.
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