FC Augsburg erkämpft Remis gegen Borussia Mönchengladbach

Der FC Augsburg startete furios in den Heimauftakt. Nach gerade einmal 33 Sekunden erzielte Alfred Finnbogason mit dem frühesten Augsburger Bundesligatreffer die Führung. Mit links schloss der Isländer aus 13 Metern ab. Yann Sommer war noch mit den Fingern dran, konnte den Rückstand jedoch nicht verhindern. Nach sechs Minuten warf sich Jannik Vestergaard in einen Schuss von Finnbogason. Ganz Augsburg forderte Strafstoß, doch Video-Schiedsrichter Tobias Welz griff nicht ein – eine strittige Entscheidung.

In der Folge entwickelte sich ein hitziges temporeiches Spiel, in dem die Gladbacher nicht lange brauchten, um zurück zu schlagen. Denis Zakaria zeigte dabei, warum man bei der Borussia große Stücke auf den Schweizer hält. Mit einem fulminanten Antritt machte sich der Nachfolger von Mahmoud Dahoud auf und davon Richtung Augsburger Tor und versenkte frei vor Marvin Hitz zudem eiskalt links unten zum Ausgleich.

Die Elf von Dieter Hecking wurde nun immer stärker und kombinierte nach Belieben. Eine dieser Kombinationen über Raffael und Patrick Herrmann staubte Oscar Wendt per Kopf zur Gäste-Führung ab.

Dass diese nicht höher ausfiel, lag vor allem am Pfosten, der einen Schuss mit der Pike von Thorgan Hazard ins Feld zurückspringen ließ.

Nach dem Seitenwechsel spielte nur noch Augsburg. Finnbogason (49./68.), Michael Gregoritsch (50.) und Caiuby (52.) hatten mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Mönchengladbach stellte das eigene Spiel fast vollständig ein und sorgte auch durch Konter kaum für Entlastung.

So wurde der Druck durch die kämpferisch überragenden Gastgeber immer größer und schließlich belohnte sich Augsburg mit dem späten, aber hochverdienten Ausgleich, für den sich zwei Joker verantwortlich zeichneten. Marcel Heller flankte von rechts auf Sergio Córdova, der volley mit links aus kurzer Entfernung zum 2:2-Endstand abschloss, nachdem er Matthias Ginter entwischt war.

Unterm Strich dürften beide Vereine mit diesem Punkt leben können, da Gladbach mit vier Punkten gut startete und Augsburg nun viel Moral aus diesem Spiel ziehen dürfte.

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir haben in der ersten Halbzeit mit zu wenig Überzeugung verteidigt. Nach dem Wechsel haben wir das viel besser gemacht. Insgesamt hat mich das Spiel sehr an letzte Woche in Hamburg erinnert. Wir waren im zweiten Durchgang viel besser. Meiner Meinung nach wäre es ein klarer Elfmeter gewesen – eine tausendprozentige Angelegenheit. Trotz des späten Zeitpunktes fühlen wir uns mehr schlecht als richtig gut, denn wir hätten gewinnen müssen."

Daniel Baier (FC Augsburg): "Ich konnte nicht verstehen, warum wir so kritisiert wurden. Ein bisschen mehr Respekt hätten wir nach sechs Jahren in der Liga verdient. Für mich war es ein klarer Elfmeter."

Denis Zakaria (Borussia Mönchengladbach): "Ich freue mich sehr über mein erstes Tor. Wir haben die zweite Halbzeit nicht gut gespielt und deshalb sind wir etwas traurig, nicht gewonnen zu haben. Augsburg hat Druck gemacht. Wir müssen jetzt den Kopf hoch nehmen und dann gegen Frankfurt gewinnen."

Raphael Framberger (FC Augsburg): "Die erste Halbzeit haben wir etwas hergeschenkt. Nach dem Seitenwechsel wollten wir einfach laufen und laufen. Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat, doch insgesamt freuen wir uns über den Punkt. Die individuelle Klasse der Gladbacher ist schon nicht schlecht."

Oscar Wendt (Borussia Mönchengladbach): "Die zweite Halbzeit war wirklich schwach. Wir haben gar kein eigenes Spiel mehr gemacht und waren irgendwie kraftlos. Wer die Tore macht, ist letztlich egal. Der Start mit vier Punkten ist in Ordnung, doch momentan sind wir sehr enttäuscht wegen dem später Gegentor und unserer Leistung in der zweiten Halbzeit."

In der Tat fiel auf, dass die gesamte Augsburger Bank bei fast jedem Zweikampf geschlossen aufsprang und sich lautstark beschwerte, um Druck auf Schiedsrichter Sascha Stegemann auszuüben. Bei allem verständlichen Druck war das unterm Strich ein fragwürdiges Verhalten der FCA-Offiziellen.

Raul Bobadilla stand nicht im Kader der Gladbacher Borussia. Der Grund dafür war kurios, denn genau das hatte sich der FCA als Bedingung beim Wechsel in den Vertrag schreiben lassen, damit der ehemalige Publikumsliebling zum Heimauftakt nicht in Augsburg für Gladbach glänzen kann. Max Eberl musste diese Kröte schlucken und akzeptieren.