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Schalke-Trainer Tedesco vor Spiel gegen den FC Bayern erstmals mit Gegenwind

Jan Niestegge

Update 08/02/2018 um 23:05 GMT+1 Uhr

Domenico Tedesco ist für den FC Schalke 04 ein echter Gewinn, ein Glücksgriff, nach dem die "Knappen" so lange erfolglos gefischt haben. Gekommen als No-Name, hat er sich zu einem der heißesten Trainer-Eisen der Bundesliga entwickelt, steht nun aber erstmals in seiner Amtszeit unter Beobachtung. Trotz des DFB-Pokalerfolgs gegen Wolfsburg kommt vor der Partie gegen den FC Bayern Gegenwind auf.

Domenico Tedesco von Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Mit seinen erst 32 Jahren brachte Domenico Tedesco lange vermisste Ruhe in den windigen und oft überreizten FC Schalke 04.
Der Deutsch-Italiener ist der zehnte Schalke-Trainer seit der Saison 2011/12 und der erste Coach, der es schaffte, "Königsblau" nach langer Zeit wieder rühmliches Blut zu injizieren. So schien es jedenfalls bis zum Ende der Hinrunde.
Zwischenzeitlich lieferte das Tedesco-Team elf Spiele ohne Niederlage ab, feierte zudem zwei Pokalerfolge. Schalke war Nummer eins im Pott, erster Bayern-Jäger und mit klarem Kurs auf die Champions League.

Goretzka, Meyer: Unruhe auf Schalke

Doch seit die Schalker die erste Saisonhälfte hinter sich ließen, läuft es schleppender. In der Rückrunde verbuchten die "Knappen" lediglich vier Punkte aus vier Ligaspielen, zuletzt gab es eine bittere Last-Minute-Niederlage im heimischen Stadion gegen Werder Bremen. Tedesco ließ nach dem Spiel verlauten:
Wir waren grün hinter den Ohren. Wir haben natürlich viele junge Spieler, aber wir müssen uns verbessern.
Ebendiese Unerfahrenheit, die Schalke mit sich herumträgt, wird nun zum größten Gegner. Die junge Mannschaft lässt sich zu schnell von Nebenkriegsschauplätzen ablenken, verliert dadurch den Fokus, den es braucht, um die Ligaziele zu erreichen.
Das Wechsel-Wirrwarr um Leon Goretzka hob Schalke merklich aus den Fugen. Nun, wo langsam wieder Ruhe einkehrt, steht die nächste Wechseldebatte auf der Agenda. Europas Top-Teams strecken sich nach Max Meyer - die nächste Never-Ending Story steht in den Startlöchern.
Schalke ist eine schnelle Zukunftsklärung bemüht, will wieder das Sportliche in den Mittelpunkt setzen. Manager Christian Heidel sagte in der "Sport Bild" zur Causa Meyer:
Es ist eine gute Offerte, ohne dass ich jemals öffentlich über Zahlen reden werde. Jetzt soll er es sich in Ruhe überlegen.
Meyer selbst sagte zu seinen Vertragsgesprächen bei "Sky":
Bis März ist die Deadline gesetzt, da gibt es nichts Neues. Es ist normal, dass ein paar Gerüchte im Umlauf sind. Aber ich konzentriere mich auf das Sportliche. Alles andere macht mein Berater mit Schalke im Hintergrund.
Meyer ist jedoch nicht die einzige Personalie, mit der sich Schalke beschäftigen muss. Mit 27 Gegentoren stellen die "Königsblauen" die sechsbeste Defensive. Offensiv ist Schalke mit 33 Treffern der viertbeste Angriff der Liga. Statistisch eine solide Leistung, doch bei genauerem Hinschauen fällt vor allem ein Defizit in der Offensive auf, das auch Tedesco nicht verborgen bleibt.

Schalke fehlt Killerinstinkt in der Offensive

Die "Knappen" bedienten sich im Winter zwar auf dem Transfermarkt, griffen sich mit Cedric Teuchert vom 1. FC Nürnberg und Marko Pjaca als Leihe von Juventus Turin zwei Angreifer – sind aber weiterhin auf der Suche nach dem Stürmer mit Killerinstinkt.
Guido Burgstaller ist der erfolgreichste Torschütze mit neun Saisontreffern und traf beim DFB-Pokalerfolg über Wolfsburg wieder, danach folgt Innenverteidiger Naldo mit fünf Toren sowie Yevhen Konolyanka mit vier. Die Treffer sind gut verteilt, doch fehlt ein Torgarant, der in engen Spielen den Unterschied ausmacht.
Tedesco äußerte sich zu ebendieser Offensivschwäche:
Wir haben es verpasst, das zweite Tor zu machen, wie so häufig – da haben wir keinen Schritt nach vorne gemacht. Das zweite und dritte Tor zu erzielen, daran arbeiten wir.
Die Debatte um einen neuen Top-Knipser: Zukunftsmusik. Das Hier und Jetzt zeigt Schalke auf Tabellenplatz fünf mit dem FC Bayern München vor der Brust (am Samstag um 18:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de). Ein echter Brocken, der die jungen "Knappen" vor eine große Herausforderung stellen wird. Das Hinspiel gegen die Münchner ist die bis dato höchste Saisonniederlage (0:3).

Schalke-Fans pfiffen eigenes Team aus

In der Liga glaubt niemand an einen Favoritensturz durch die Schalker. Als leichter Brustlöser diente zwar der Wolfsburg-Sieg, aber sollte S04 in München verlieren und weitere Konkurrenz zugleich vorbeiziehen, wird erhöhter Gegenwind für Tedesco aufkommen.
Bei der Heimniederlage gegen Bremen pfiffen die Fans von den Tribünen bereits gegen das eigene Team. Eine neue Situation für den jungen Trainer, der – genau wie seine Mannschaft – aus solchen Konstellationen noch lernen muss.
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