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Wer explodiert als Erster? Bayerns Riege der Unzufriedenen

Carsten Arndt

Publiziert 28/09/2017 um 15:08 GMT+2 Uhr

Carlo Ancelotti macht sich mit seinen personellen Entscheidungen bei der 0:3-Niederlage gegen PSG neue Baustellen im Kader auf - ohne dafür andere zu schließen.

Arjen Robben und Franck Ribéry

Fotocredit: Imago

Aus Paris berichtet Carsten Arndt
Arjen Robben verpasste seinen Kollegen schon mal prophylaktisch einen Maulkorb.
"Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft zusammenhalten. Es bringt uns nichts, wenn sich jetzt jeder Spieler, der unzufrieden ist, nach außen hin äußert", diktierte der Niederländer nach der 0:3-Schmach gegen PSG der Journalisten-Traube in ihre gezückten Blöcke und Aufnahmegeräte.
Robben ist offenbar genau bewusst, dass die Phalanx der Gefrusteten im Kader an diesem Abend im Prinzenpark nicht gerade kleiner geworden ist.

Ribéry auf dem Abstellgleis

Franck Ribéry, der darauf brannte seiner ungeliebten Heimat zu beweisen, dass er immer noch ein Ausnahmespieler ist, schmorte 90 Minuten auf der Bank. Nicht einmal Warmmachen durfte er sich - oder wollte es nicht.
Vor dem Spiel kam er erst rund zehn Minuten nach seinen Kollegen auf den Platz, beteiligte sich nicht am Aufwärmprogramm. In der Halbzeitpause war er gar nicht zu sehen.
Noch schlimmer erwischte es Jérôme Boateng, der nicht einmal im Kader stand. Robben selbst wurde immerhin in der 69. Minute eingewechselt - beim Stand von 0:3.

Was bezweckt Ancelottis Rotation?

Ancelotti erklärte seine Entscheidung mit taktischen Gründen. Zudem wolle er an der Rotation im Kader festhalten.
Soweit so gut, doch dient eine Rotation nicht gerade dazu, den Topspielern im Kader Pausen zu gönnen, um für die ganz großen Spiele fit zu sein?
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Ancelotti riskierte mit seiner Startelf viel

Fotocredit: SID

Mats Hummels, ohne Frage bester Innenverteidiger der Bayern und Führungssfigur innerhalb der Mannschaft, hat in dieser Saison noch keine einzige Champions-League-Minute auf seinem Konto. Sowohl gegen Anderlecht als auch gegen Paris saß er 90 quälende Minuten auf der Bank.
Beim Bundesliga-Tospiel auf Schalke wurde er lediglich in der Schlussphase eingewechselt.

Wer explodiert als Erster?

Die Frage ist, wie lange die Gefrusteten in den Reihen der Münchner, zu denen auch Kingsley Coman zählt, der trotz der Bankplätze von Robben und Ribéry nicht in der Startelf stand, sowie Rafinha, für dessen Kontrahenten Joshua Kimmich das Rotationsprinzip nicht zu gelten scheint, ihre Füße stillhalten?
Boateng ist seit geraumer Zeit unzufrieden mit seinem Standing unter Ancelotti. Eurosport.de hat Kenntnis von einer von tiefem Frust geprägten Textnachricht, die Boateng engsten Freunden kurz nach dem Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund schrieb. Damals wurde ihm Javi Martínez vorgezogen.

Qual der Wahl gegen Hertha

Klar ist, dass es im Kader des FC Bayern an jedem Spieltag Härtefälle geben wird. Thomas Müller hatte seinem Ärger schon früh in der Saison Luft gemacht.
Am Sonntag gegen Hertha BSC kann Ancelotti erneut aus dem Vollen schöpfen. Gemäß seiner Rotation müssten dann Hummels, Boateng und auch Ribéry in die Startelf zurückkehren.
Ob sie das über ein verpasstes Spiel auf Europas größter Bühne hinwegtrösten wird, darf bei allem Respekt vor den Berlinern zumindest bezweifelt werden.
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