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Werder Bremen erkämpft Remis bei Borussia Mönchengladbach

Marian Hajduk

Update 03/03/2018 um 01:11 GMT+1 Uhr

Werder Bremen holt beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach am 25. Spieltag der Bundesliga einen wichtigen Punkt. Nach 0:2-Rückstand kämpften sich die Bremer wieder ran. Denis Zakaria (5.) hatte die "Fohlen" frühzeitig in Führung gebracht, die zudem von einem Eigentor von Niklas Moisander (33.) profitierten. Aber Werder zeigte Moral und Thomas Delaney (59.) sowie Aron Jóhannsson (78.) glichen aus.

Werder Bremen

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Wildes Schneetreiben am Freitagabend am Niederrhein, doch umso heißer war die Borussia. Nach dem langersehnten Dreier gegen Hannover am vergangenen Spieltag war den Gladbachern ihre Punktegier förmlich anzumerken. Viel Druck und selbstbewusstes Spiel von der ersten Sekunde an, nach einem schweren Abwehrfehler von Thomas Delaney schlenzte Denis Zakaria wunderschön ins lange Eck (5.).
Doch nach der Führung nahmen die Hausherren etwas Tempo raus, nach rund einer Viertelstunde kam Werder besser ins Spiel. Auf klare Chancen warteten die Hanseaten allerdings vergebens. Zwar blieb die Partie temporeich mit Zweikämpfen und gelben Karten – in den Strafräumen allerdings drohte Ereignislosigkeit.
Dann aber kam der schöne Pass von Lars Stindl auf den Torschützen Zakaria; der legte quer und Niklas Moisander stolperte die Kugel mit der Hacke ins eigene Tor (33.). Extrem unglücklich für Werder und nach gut einer halben Stunde fast eine Vorentscheidung. Zwei selbstverschuldete Gegentore gingen an den Gästen nicht spurlos vorbei. Die Bremer kämpften zwar leidenschaftlich weiter, konnten eine gewisse Verzweiflung aber nicht verbergen. Verständlich.
Mit dem 2:0 ging es für Gladbach in die Pause.
In Hälfte zwei brachte Kohfeldt Aron Jóhansson ins Spiel. Das zeigte Wirkung. Bremen spielte unerschrocken weiter und kam zu einer guten Chance durch Delaney in der 48. Minute. Dann bekam Maximilian Eggestein denn Ball im eigenen Sechzehner an die Hand geköpft, Schiedsrichter Benjamin Cortus gab nach Videoansicht keinen Elfmeter (52.).
Und dann war Werder plötzlich wieder im Spiel: Ecke von rechts, im Strafraum stand Thomas Delaney derartig frei, dass er ihn nur noch reinmachen konnte. Trotzdem ein toller Kopfball aus rund zehn Metern, bei dem er sich leicht an die eigene Schulter köpfte und so noch entscheidend abfälschte. Nur noch 1:2 nach 59 Minuten.
Der Anschlusstreffer gab den Gästen merklich Auftrieb. Werder warf nochmal alles nach vorne und war in der Schlussphase spielbestimmend. Und gut zehn Minuten vor dem Ende passierte es tatsächlich: Toller Spielzug über Max Kruse und Eggestein auf der rechten Seite, in der Mitte zimmerte Aron Jóhansson den Ball zum 2:2 unter die Latte (78.) – ein Sinnbild für die Bremer Willenskraft.
Kurz vor Schluss bäumten sich die Gastgeber auf, die sich mit dem Verlust zweier Punkte nicht so recht abfinden wollten, doch es blieb beim 2:2. Ein Ergebnis, das sich für die Bremer allerdings wie ein Sieg anfühlte.

Der Tweet zum Spiel:

Prophetische Bremer. Sechs Minuten später stand es im verschneiten Borussia-Park 2:2.

Die Stimmen zum Spiel:

Thomas Delaney (Mittelfeldspieler Werder Bremen): "Die erste Halbzeit war ganz schlecht, die zweite war sehr gut. Der Schlüssel war die Umstellung des Trainers. So ein Ergebnis ist wichtig für den Abstiegskampf. Die Reise geht weiter nach oben."
Max Kruse (Stürmer Werder Bremen): "In der ersten Halbzeit waren wir im Tiefschlaf – ähnlich wie gegen Freiburg vor zwei Wochen. Wir machen uns die Dinger selber rein. Somit haben wir leider nur Unentschieden gespielt. Das ärgert mich."
Lars Stindl (Kapitän Borussia Mönchengladbach): "Die Enttäuschung ist groß, dass wir es noch aus der Hand gegeben haben. Wir haben erst Zakaria, später Kramer verloren. Bremen machte es dann im vorderen Drittel sehr gut."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben sehr viel investiert. Die beiden Gegentore müssen wir besser verteidigen. Als Zakaria und Kramer unten waren, ist die Stabilität verloren gegangen."
Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Wir wollten gewinnen, und das wäre auch möglich gewesen. Aber in der ersten Hälfte haben wir nicht so den Zugriff bekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Punkt ist nach dem 0:2 für die Moral sehr wichtig."

Das fiel auf: Wackelnde Werder-Abwehr

Das Team des jungen Florian Kohfeldt zeigte sich am Freitagabend bei der Borussia einmal mehr engagiert, spielfreudig, kreativ – ganz und gar nicht wie ein Abstiegskandidat. Außer in der Hintermannschaft: zu nervös, zu naiv, zu wenig abgeklärt. Beide Gladbacher Tore entstanden aus individuellen Fehlern. Werder zeigte Nerven - und noch mehr Moral.

Die Statistik zum Spiel: Gunst der Stunde

Aus den vergangenen 15 Bundesliga-Spielen an einem Freitag holte Bremen nur einen Sieg (5 Remis, 9 Niederlagen). Trotzdem fühlte es sich gegen Gladbach wie einer an.
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