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3 Dinge, die bei Dortmund - Nürnberg auffielen: Der BVB braucht keinen Knipser

Eurosport
VonEurosport

Update 27/09/2018 um 10:17 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund feiert am fünften Bundesliga-Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg einen haushohen Sieg und rückt den Bayern plötzlich wieder auf die Pelle. Sechs verschiedene Torschützen zeugen von enormer Qualität im sehr breiten Kader des BVB. Zwei Jungstars legen beachtlich starke Debüts hin und am Thema Mario Götze kommt man auch am Mittwochabend nicht vorbei. Drei Dinge, die auffielen.

Borussia Dortmund feiert ein Tor gegen den 1. FC Nürnberg

Fotocredit: Getty Images

1. Der BVB braucht gar keinen Knipser

Es war das große Thema im Dortmunder Transfersommer: Die Suche des BVB nach einem Torjäger. Schließlich stand die Borussia in den vergangenen Jahren für Qualitätsproduktion in der Sturmmitte. Lucas Barrios, Robert Lewandowski, Ciro Immobile, Adrian Ramos und Michy Batshuayi - durchweg "echte Neuner". Manche mehr, manche weniger erfolgreich.
Im Sommer nun fand Dortmund auf dem - laut Manager Michael Zorc "überhitzten" - Markt keinen geeigneten Stürmer. Als die Saison schon lief, holte man schlussendlich Paco Alcácer vom FC Barcelona. Der ist allerdings eher ein Kombinationspartner, kein klassischer Torjäger. Vielleicht braucht der BVB den aber auch gar nicht.
Die Dortmunder Darbietung gegen krass unterlegene Nürnberger untermauert diese These. Erstmals in einem Bundesliga-Spiel trafen beim höchsten Ligasieg seit 32 Jahren sechs verschiedene BVB-Spieler ins Tor. Insgesamt stellt der Tabellenzweite mit 15 Treffern den besten Angriff der Liga - noch dazu den abwechslungsreichsten.
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Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Nach fünf Spielen trugen sich bereits zwölf unterschiedliche Akteure in die Torschützenliste ein. Elf Mann erzielten genau ein Tor, lediglich Marco Reus traf mehrfach, nämlich drei Mal. Gegen den "Club" war der Kapitän zum 100. Mal für den BVB erfolgreich. Jacob Bruun Larsen sagte:
Am Ende hat das sehr, sehr gut funktioniert, was wir gemacht haben. Vor allem unsere Chancenverwertung war sehr gut, daran müssen wir weiter arbeiten.
Am Ende könnte es also sein, dass die lange Zeit glücklose Stürmersuche des Sommers die Borussia besser, weil weniger ausrechenbar gemacht hat.

2. Neue Jungstar-Power für Favre

Eine Wahrheit ist: Der Profi-Kader des BVB ist mit 29 Spielern eigentlich etwas zu groß. Je nach Verletzungsstand müssen bei Bundesliga-Spielen rund zehn Stars mit der Tribüne Vorlieb nehmen. Eine andere Wahrheit ist aber auch: Trainer Lucien Favre hat derzeit einen Lauf.
Wen auch immer der Coach aufstellt, sein Plan scheint aufzugehen. Gegen Nürnberg mischte Favre ordentlich durch, verjüngte sein Team eklatant. So kamen die beiden 19-Jährigen Dan-Axel Zagadou und Achraf Hakimi zu ihren Saisondebüts. Und beide überzeugten auf ganzer Linie.
Zagadou spielte neben Manuel Akanji den linken Part der Innenverteidigung unaufgeregt und fehlerlos. Hakimi präsentierte sich als ernsthafter Herausforderer von Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek.
Dass ihm in seinem ersten Bundesliga-Spiel gleich der erste Treffer gelang, war gar nicht das beste an seiner Leistung. Extrem abgezockt im Zweikampf und mit einem guten Gespür für die Balance zwischen Offensive und Defensive, zeigte Hakimi, warum er eigentlich Real Madrid gehört.
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Achraf Hakimi von Borussia Dortmund

Fotocredit: Eurosport

Marcel Schmelzer - einer der alten BVB-Hasen - sagte hinterher:
Wir haben häufig darüber gesprochen, dass wir einen sehr großen Kader haben, dass manchmal Spieler nicht im Kader sind, die das normalerweise nicht gewohnt sind. Es spricht für jeden einzelnen, dass die Jungs die nicht so oft spielen, ihre Chance nutzen. Das macht uns im Moment sehr stark.
Neben Hakimi und Zagadou bekamen auch Bruun Larsen (20 Jahre), Christian Pulisic (20) und Jadon Sancho (18) Spielzeit. Die Zukunft in schwarz und gelb scheint rosig.

3. Götze-Thema muss beendet werden

Bei aller Euphorie rund um den Signal-Iduna-Park: Es gibt auch Schattenseiten. Also eigentlich genau eine.
Die Personalie Mario Götze ist eine, die öffentlich aufgeheizt diskutiert wird. Der neue Trainer kann damit - genau wie unter sportlichen Gesichtspunkten mit dem Spieler Götze - aber überhaupt nichts anfangen.
Favre reagiert zunehmend genervt auf Nachfragen zum Weltmeistermacher von 2014. Nur reissen die natürlich nicht ab, wenn Götze wie gegen Nürnberg ständig nicht im Kader steht.
"Das wäre ja unfair den anderen gegenüber. Das ist eine sportliche Entscheidung", erklärte sich Favre vor dem Spiel. "Wir haben viele, viele Spiele."
Götze hat in dieser Saison in der Bundesliga noch keine einzige Minute gespielt. Favres Gesichtsausdruck bei seiner Götze-Erklärung ließ nicht darauf schließen, dass sich die Situation für den 26-Jährigen in naher Zukunft ändert.
"Er muss sich im Winter einen neuen Verein suchen", meint Sky-Experte Dietmar Hamann. Es könnte der einzige Ausweg sein.
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