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Bundesliga: Sieben auf einen Streich: Borussia Dortmund schießt Nürnberg aus dem Stadion

Daniel Brickwedde

Update 27/09/2018 um 00:16 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund ist nach einem Schützenfest gegen den 1. FC Nürnberg am fünften Bundesliga-Spieltag wieder Bayern-Jäger Nummer eins. Die spielerisch stark verbesserte Mannschaft von Trainer Lucien Favre feierte gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg einen auch in dieser Höhe verdienten 7:0 (2:0)-Erfolg und verkürzte den Rückstand auf den Bundesliga-Spitzenreiter aus München auf zwei Punkte.

Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Beide Mannschaften waren zunächst auf Ordnung und Sicherheit im eigenen Spiel bedacht. Nürnberg setzte auf eine stabile Defensive, stand tief und lauerte auf Räume zum Kontern. Nach neun Minuten war der Matchplan jedoch bereits über den Haufen geworfen. Nach klasse Vorarbeit von Christian Pulisic verwandelte Jacob Bruun Larsen per Lupfer über Torhüter Fabian Bredlow zum 1:0. Kurz darauf hatte Marco Reus zwei gute Chancen auf den nächsten Treffer (12./13.). Dortmund hielt das Zepter in der Hand, igelte sich in der gegnerischen Hälfte ein und suchte geduldig nach Lücken im Abwehrverbund des Aufsteigers.
Die Gäste kamen hingegen zu selten in aussichtsreiche Kontersituation und spielten diese zumeist schlecht aus. In der 32. Minute erhöhte Dortmund daher nicht unverdient auf 2:0, Reus traf aus 18 Metern mit einem platzierten Schuss ins linke Eck. Bis zum Seitenwechsel hielt Dortmund das Geschehen mit über 70 Prozent Ballbesitz unter Kontrolle.
Kurz nach Anpfiff der 2. Hälfte fiel bereits das 3:0. Nürnberg lief nach einer eigenen Ecke in einen Konter, Reus startete über links durch und Bundesligadebütant Achraf Hakimi verwertetet sein Abspiel per Flachschuss aus 16 Metern. Nürnberg blieb bemüht, bekam jedoch keinen Zugriff auf die individuelle Klasse der gegnerischen Offensive. Folgerichtig fiel der vierte Treffer nach sehenswertem Doppelpass von Reus und Bruun Larsen im Sechzehner, Reus vollendete aus kurzer Distanz (58.).
Im Anschluss schaltete das Team von Lucien Favre etwas zurück, blieb allerdings tonangebend – Nürnberg bemühte sich nur noch um Schadensbegrenzung. Weitere Treffer ließen sich dennoch nicht verhindern – Nürnberg agierte defensiv zu fehleranfällig und fiel auseinander. Nach Ballverlust im eigenen Strafraum durch Tim Leibold markierte Manuel Akanji den fünften Treffer an diesem Abend (74.). Im Anschluss trugen sich auch noch die eingewechselten Jadon Sancho (85.) und Julian Weigl (88.) in die Torschützenliste ein. Ein Schützenfest für den BVB, ein ganz bitterer Abend für den Aufsteiger aus Nürnberg.

Die Stimmen:

Manuel Akanji (Borussia Dortmund): "Wir haben von der ersten Minute an gut gepresst, in der Defensive einen guten Job gemacht und vorne die Chancen genutzt. Mein erstes Tor für den BVB zu schießen, war ein sehr gutes Gefühl."
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): "Wir haben häufig darüber gesprochen, dass wir einen sehr großen Kader haben, dass manchmal Spieler nicht im Kader sind, die das normalerweise nicht gewohnt sind. Aber das spricht auch für jeden Einzelnen, dass die, die nicht von Beginn an spielen, die Minuten, die sie bekommen, sehr für sich nutzen. Dafür sind gerade die Offensivspieler ein sehr gutes Beispiel."
Jacob Bruun Larsen (Borussia Dortmund): "Wir haben uns einfach auf uns konzentriert, wir wussten anfangs nicht genau, welches System Nürnberg spielen wird, aber am Ende hat das sehr, sehr gut funktioniert, was wir gemacht haben. Vor allem unsere Chancenverwertung war sehr gut, daran müssen wir weiter arbeiten."
Georg Margreitter (1. FC Nürnberg): "Es tut richtig weh, gerade als Verteidiger. Du kannst hier hinkommen und verlieren, aber 0:7 ist schon heftig. Wir haben vielleicht doch noch nicht die Reife in der Mannschaft, um zu erkennen, wenn man ein Spiel nicht mehr drehen kann und alle anfangen müssen, nach hinten zu verteidigen. Das war heute eine Reifeprüfung, die wir nicht bestanden haben."

Das fiel auf: Befreiungsschlag für die Offensive

Ideenlos, ohne Durchschlagskraft, mit zu wenig Bewegung und Wegen in den Sechzehner – so lautete in den vergangenen Wochen häufiger die Kritik gegen die Offensive des BVB. Und die Vorwürfe kamen nicht von ungefähr, zuletzt gegen die TSG Hoffenheim lief im Angriff kaum etwas zusammen. Doch Nürnberg schien der richtige Gegner zur richtigen Zeit für Dortmund. Das Team von Trainer Michael Köllner war selten in der Lage, die individuelle Qualität der BVB-Offensive in Schach zu halten – irgendwann spielte sich der Champions-League-Teilnehmer mit Spiel– und Kombinationsfreude in einen regelrechten Rausch. Allerdings machte der Gegner das Toreschießen auch zu einfach. Bemerkenswert: Die sieben Treffer erzielten sechs verschiedene Schützen. Ein Wert, der in die bisherige Saison des BVB passt. Die 15 Saisontreffer nach fünf Partien gehen auf zwölf verschiedene Schützen zurück.

Der Tweet zum Spiel:

Jubiläum für Marco Reus. Der Treffer zum 4:0 bedeutete sein 100. Pflichtspieltor für den BVB. Außerdem beendete er seine Flaute gegen Nürnberg. Gegen den „Club" war er vor der Partie in allen neun Spielen torlos geblieben. Im zehnten Anlauf setzte er dieser Flaute gleich mit einem Doppelpack ein Ende.

Die Statistik: 16

Dortmund ist einfach kein gutes Pflaster für Nürnberg. Seit 16 Auswärtspartien wartet der „Club auf einen Erfolg beim BVB – der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 1990. Zudem sind die Franken seit acht Partien ohne eigenen Treffer in Dortmund.
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