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Hannover 96 - TSG 1899 Hoffenheim | Niclas Füllkrug reicht nicht: 96 weiter sieglos

Daniel Brickwedde

Update 26/09/2018 um 09:03 GMT+2 Uhr

Hannover 96 hat am 5. Spieltag der Bundesliga zuhause mit 1:3 (0:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim verloren und bleibt sieglos. Joshua Brenet brachte die Gäste in Führung (20.), Pavel Kaderabek erhöhte (49.), Ishak Belfodil (90.+4) machte das 3:1. Ein Foulelfmeter von Niclas Füllkrug ließ 96 zwischendrin hoffen (55.), ein weiteres Füllkrug-Tor wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt (79.).

Die TSG 1899 Hoffenheim siegt 3:1 bei Hannover 96

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nicht unüblich für englische Wochen rotierten beide Übungsleiter. 96-Trainer André Breitenreiter tauschte auf drei Positionen, sein Gegenüber Julian Nagelsmann nahm gleich fünf Wechsel in der Startformation vor. Entsprechend abwartend verlief mit Ausnahme einer Schusschance von Leonardo Bittencourt (3.) die Anfangsphase – inklusive hoher Fehlerquote.
Die ersten guten Szenen verbuchte dann Hannover. Zunächst wartete der junger Linton Maina in aussichtsreicher Position zu lange mit dem Abschluss (16.), eine Minute später verhinderte Ermin Bicakcic den sicheren Rückstand der Gäste: Ihlas Bebou kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch der Verteidiger warf sich sehenswert in den Schuss und klärte zur Ecke.
Mitten in die Druckphase der Niedersachsen fiel die Führung der TSG: Joelinton schickte nach langem Ball seinen Mitspieler Joshua Brenet in die Tiefe, Hannover stand schlecht gestaffelt, und der Niederländer verwandelte alleine vor Torhüter Esser zum 1:0 (20.).
Im Anschluss verbuchte Hannover mehr Spielanteile, kam jedoch zu selten aussichtsreich ins Angriffsdrittel. Weitere nennenswerte Tormöglichkeiten blieben bis zum Seitenwechsel aus. Gefährlicher agierten die Kraichgauer, die auf Fehler warteten und die Räume für Gegenangriffe nutzten. Hannover sah dabei defensiv alles andere als stabil aus, bei Chancen von Bittencourt (35.), Brenet (38.) und Joelinton (44.) lag ein weiterer Treffer in der Luft.
Zur zweiten Hälfte stellte Breitenreiter auf eine Dreierkette um. Die Szenen gehörten jedoch weiterhin der TSG. Erst scheiterte der eingewechselte Steven Zuber mit einem Abschluss (48.), besser machte es eine Minute später Pavel Kadeřábek mit einem Schuss aus 18 Metern ins linke Eck – 2:0 (49.).
Als Problemzone offenbarte sich dabei für Hannover einmal mehr das Zentrum vor dem Sechzehner. Doch ein verwandelter Foulelfmeter von Niclas Füllkrug brachte die Hausherren kurz darauf ins Spiel zurück (55.). Zuvor war er von Kevin Vogt im Laufduell zu Fall gebracht worden.
Hannover agierte daraufhin aktiver und brachte mit Hendrik Weydrandt einen zweiten Stürmer. Die Gastgeber drängen, zunächst traf Füllkrug per Kopf nur den Pfosten (77.), kurz darauf wurde ihm ein Treffer richtigerweise wegen Abseitsstellung aberkannt (79.).
Hannover drängte, der Ausgleichstreffer wollte jedoch nicht mehr fallen: Weydandt verfehlte das Tor, Waldemar Anton und Matthias Ostrzolek scheiterten an Torhüter Gregor Kobel. Stattdessen erhöhte die TSG in der Nachspielzeit nach Konter durch Ishak Belfodil noch auf 3:1.

Die Stimmen:

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Nach dem 0:1 war Hoffenheim phasenweise die klar bessere Mannschaft, bei uns wirkte es zeitweise schon etwas verunsichert. Nach dem 0:2 wurden bei unseren Jungs alle Bremsen gelöst. Wir waren drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. Wir sind heute der Verlierer, trotzdem hat meine Mannschaft eine super Moral gezeigt. Wir können es, das haben wir in der zweiten Halbzeit gezeigt."
Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Es war ein sehr intensives Spiel gegen einen starken Gegner. In der zweiten Halbzeit wurden unsere Beine schwerer. Wir sind heute der etwas glücklichere Sieger, wenn auch nicht ganz unverdient. Es ist ein ganz wichtiger Sieg in der Hochphase der Belastung."
Niclas Füllkrug (Hannover 96): "Es reicht halt nicht, nur eine gute Halbzeit zu spielen. Die zweite Halbzeit war deutlich besser, da hatten wir mehr Ballbesitz und waren offensiv besser, kriegen dann aber trotzdem zwei weitere Gegentore, die viel zu einfach fallen. Da müssen wir uns verbessern. Der Trainer hat nach dem Spiel versucht, die positiven Sachen anzusprechen. Er hat aber auch klar gesagt: Es reicht halt nicht in der Bundesliga, nur eine gute Halbzeit zu spielen. Wir müssen einfach weniger Gegentore bekommen."
Horst Heldt (Manager Hannover 96): "Wenn man drei Gegentore zu Hause bekommt, ist das natürlich nicht gut. Das müssen wir uns im Detail noch einmal angucken. Das sind zu viele Tore. Die Mannschaft hat heute alles gegeben und alles versucht gegen ein Team, das in der Champions League spielt. Das Ergebnis war trotzdem nicht gut. Wir haben aber auch unsere Möglichkeiten gehabt und ein Unentschieden wäre gerecht gewesen."

Der Tweet zum Spiel:

Gregor Kobel feierte im Spiel gegen Hannover seine Bundesligapremiere und hielt seiner Mannschaft mit guten Paraden am Ende den Erfolg fest. Der 19-jährige Schweizer vertrat Stammkeeper Oliver Baumann, der aus Gründen der Belastungssteuerung nicht im Kader stand.

Das fiel auf: Nagelsmann wird erhört

Nach dem überzeugenden, aber nicht mit einem Sieg belohnten Auftritt gegen Borussia Dortmund (1:1) am vergangenen Spieltag haderte TSG-Trainer Julian Nagelsmann noch mit dem Fußballgott: Er möge doch bitte auch mal wieder in Sinsheim vorbeischauen, merkte der 31-Jährige an. Sein Ruf fand offenbar Gehör. Seine Mannschaft überstand trotz zahlreicher Hochkaräter der Gastgeber die Schlussoffensive und feierte den zweiten Saisonerfolg. Das Glück war dieses Mal aufseiten der Hoffenheimer.

Die Statistik: 12

Für die TSG Hoffenheim gilt Hannover 96 statistisch als Lieblingsgegner. Der 3:1-Erfolg bedeutet bereits den zwölften Bundesliga-Erfolg der Kraichgauer gegen die Niedersachsen. Gegen keinen anderen Verein feierte die TSG mehr Siege in der Bundesliga.
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