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Hendrik Weydandt von Hannover 96 erlebt sein eigenes Fußball-Märchen

Katharina Wiedenmann

Update 27/08/2018 um 14:32 GMT+2 Uhr

Noch vor vier Jahren spielte Hendrik Weydandt in der Kreisliga Region Hannover. Am Samstag debütierte der 23-Jährige für Hannover 96 in der Bundesliga. Innerhalb von nur 75 Sekunden nach seiner Einwechslung brachte er sein Team in Führung. Für "Henne", wie der 1,95 Meter große Stürmer von vielen genannt wird, sind die letzten Wochen ein wahres Fußball-Märchen.

Hendrik Weydandt (Hannover 96)

Fotocredit: Imago

Drei Schüsse, drei Tore: Mit dieser Quote machte Hendrik Weydandt in den letzten Wochen von sich reden. Schon im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC traf der Stürmer innerhalb von acht Minuten nach seiner Einwechslung doppelt und besiegelte den 6:0-Endstand mit seinen Treffern.
Zuvor sei Weydandt aber "so nervös" gewesen, dass er "beim Anziehen einiges durcheinander gebracht hat", sagte 96-Manager Horst Heldt.
Die Nervosität konnte er auf dem Platz aber ablegen.

Breitenreiter lobt Debütant Weydandt

Der Werdegang des 23-Jährigen kommt einem modernen Fußball-Wunder gleich. Bis 2014 spielte Weydandt in der Kreisliga Region Hannover beim TSV Groß Munzel. Dann kam der Wechsel zum Regionalligisten 1. FC Germania Egestorf/Langreder.
Erst Anfang Juli ging es zu Hannover 96 II. Aus Personalnot griff Trainer André Breitenreiter auf den Stürmer der zweiten Mannschaft zurück. Mit guten Leistungen machte Weydandt im Training auf sich aufmerksam. Der 96-Coach sagte:
Er war sofort sehr präsent und hat in jedem Spiel eine Top-Leistung gebracht. Er hat hart an sich gearbeitet. Deshalb ist das jetzt alles kein Zufall.
Manager Horst Heldt meinte zu Weydandt: "Er ist einer dieser Fälle, die eigentlich durch das Raster fallen, dann aber doch auftauchen."

Ex-Coach glaubte an Sprung in Profi-Kader

Geschichten wie die des jungen Stürmers gibt es im knallharten Fußballgeschäft kaum noch. Einen ähnlichen Weg schlug vor einigen Jahren allenfalls noch Miroslav Klose ein. Über die SG Blaubach-Diedelkopf, den FC 08 Homburg und die zweite Mannschaft des 1.FC Kaiserslautern legte der Weltmeister von 2014 eine bemerkenswerte Karriere hin.
Gustav Kuhn, Weydandts Trainer bei Groß Munzel, hatte schon vor dem ersten Bundesliga-Spiel großes Vertrauen in seinen ehemaligen Spieler:
Wenn er den Sprung schaffen sollte, wird er nicht abdrehen. Er geht mit dem Hype total locker um. Ich traue ihm auf jeden Fall zu, dass er es macht wie damals Miroslav Klose. Ich würde meine Haustür verwetten, dass Hendrik den Sprung schafft.

Weydandt erhält Profi-Vertrag

Als Belohnung für die starken Leistungen soll Weydandt noch in dieser Woche einen Profivertrag bei Hannover 96 erhalten.
"Der Junge ist unbeschwert und einfach klasse. Er bekommt einen Profivertrag, das hat er sich verdient", erklärte Klub-Boss Martin Kind schon in der letzten Woche in der "Bild"-Zeitung.
Torhüter Michael Esser ist jedenfalls gespannt, wohin die Reise von Weydandt gehen wird:
Er hat jetzt die Latte natürlich ganz schön hochgelegt. Ich bin gespannt, was jetzt noch kommt.
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