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So kann Leon Goretzka beim FC Bayern München endlich zünden

Daniel Rathjen

Update 26/10/2018 um 17:58 GMT+2 Uhr

Leon Goretzka ist beim FC Bayern München nach 118 Tagen noch immer auf der Suche nach seinem Platz im Starensemble. Mit viel Hoffnung auf Spielzeit kam der 23-Jährige im Sommer vom FC Schalke 04, doch sein Start verlief eher durchwachsen bis enttäuschend. Mit der neuen Situation als Herausforderer muss er sich erst anfreunden. Aktuell hat er zwei Konkurrenten vor der Nase.

Leon Goretzka

Fotocredit: Getty Images

Transfergerüchte aus Italien sind wahrlich nicht immer "heiß". Die dortigen Redakteure der diversen Sportportale haben dennoch ein besonderes Gespür. Auf ihrer Suche nach klickträchtigen Schlagzeilen gehen sie akribisch genau die Kader der europäischen Spitzenvereine durch und nehmen die Einsatzzeiten verschmähter Stars zum Anlass, einen Spieler "unzufrieden" zu nennen.
Ist ein Spieler "unzufrieden" - so oft ihre logische Folge - hilft nur ein Vereinswechsel. Ein prominenter Name, kombiniert mit den drei finanzstärksten italienischen Vereinen Juve, Inter oder Milan, und fertig ist das Transfergerücht. Ausgerechnet diese drei Clubs sollen nun laut "calciomercato" an Leon Goretzka vom FC Bayern München interessiert sein. Das war zumindest in der vergangenen Woche dort zu lesen.

Irres Gerücht um Goretzka

Es ist natürlich völlig hanebüchen, dass der 23-Jährige nach nur 118 Tagen beim deutschen Rekordmeister schon wieder das Weite suchen will, dass er "unzufrieden" ist, hingegen nicht gänzlich von der Hand zu weisen.
324 Pflichtspielminuten hat er bislang gesammelt, ein Tor, zwei Vorlagen - insgesamt zu wenig für die Ansprüche des Nationalspielers, der bei seinem ehemaligen Verein FC Schalke, von dem er im Sommer ablösefrei an die Isar kam, zum Führungsspieler avanciert war.
Die Gründe für den durchwachsenen bis enttäuschenden Auftakt beim FCB liegen auf der Hand. Die Akklimatisierung an der Säbener Straße, wo im Vergleich zur restlichen Bundesliga, alles eine Nummer größer und wichtiger erscheint, ist ein Prozess. Bei Goretzka wurde dieser durch kleine Blessuren wie ein Gelenkbruch im Finger, Hüft- und Sprunggelenksprobleme erschwert. Hinzu kam mit Niko Kovac ein neuer Trainer, der sich selbst erst einmal orientieren musste. Zunächst rotierte er kräftig, zuletzt ließ er im zentralen Mittelfeld Javí Martínez, James Rodriguez und Thiago sich einspielen. Goretzka musste Lücken stopfen.
So wie beim enttäuschenden Remis gegen den FC Augsburg, als der Spielgestalter mit Zug zum Tor plötzlich als Linksverteidiger auflief. "Es ist klar, dass ich nicht den David Alaba machen und eine Flanke mit links nach der anderen reinschlagen kann", wusste nicht nur der Akteur selbst. Als Konsequenz wurde er nach 45 Minuten ausgewechselt. Erst verschoben, dann verschnupft.
Auch auf dem linken Flügel agierte Goretzka bereits. Das war so ungewöhnlich, dass einige Fans bei Twitter scherzhaft darauf spekulierten, dass Goretzka demnächst wohl auch Manuel Neuer im Tor werde vertreten müsse.

Neue Job-Beschreibung

Immerhin kann er die nächste Stufe der Eingewöhnung in München nun mit einer gewissen "Job-Beschreibung" angehen. Als Verteidiger wird er wohl nicht mehr auflaufen: Im Duell mit James und Thiago ist er der Herausforderer. Schwächeln sie, muss er da sein. Das heißt auch: Mehr Risiko, mehr Mut.
Für Goretzka, der generell selbstbewusst und klar auftritt, dürfte das eigentlich kein Problem darstellen.
Die nächsten Chancen nahen bereits. Gegen Mainz in der Bundesliga (Samstag, 15:30 Uhr im Liveticker) und Rödinghausen im DFB-Pokal (Dienstag, 20:45 Uhr im Liveticker) winken wieder mehr Einsatzzeiten als zuletzt.
"Es ist ein wichtiges Spiel in der ganzen Situation jetzt", hatte FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zuletzt betont. Gelingt es Goretzka dort aufzutrumpfen, könnte er für nachhaltig gute Karten bei Kovac sorgen.
Denn was Bayern trotz der Siege in Wolfsburg und Athen fehlte, war der Glanz, die Finesse. Goretzka ist als kreativer und torgefährlicher Spieler prädestiniert, Akzente zu setzen.
Nimmt er die neue Rolle als Herausforderer professionell an und nutzt seine Chancen, wird es so schnell kein Transfergerücht mehr aus Italien geben.
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