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Borussia Dortmund | Neue BVB-Zweifel nach Pleite gegen Hoffenheim

Daniel Rathjen

Update 21/12/2019 um 12:05 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat sich mit einer unerwarteten Pleite bei der TSG 1899 Hoffenheim in die Winterpause verabschiedet. Das Fußball-Jahr 2019 ist für die Schwarz-Gelben beendet. 30 Punkte nach 17 Spielen sind definitiv zu wenig - dessen waren sich alle beim BVB bewusst. Von der Meisterschaft redete am Freitagabend zumindest niemand mehr. Stattdessen kommen alte Zweifel wieder und neue Fragen auf.

BVB | Julian Brandt

Fotocredit: Getty Images

Lucien Favre schüttelte nach Abpfiff immer wieder den Kopf. Der BVB-Trainer konnte es wie viele nicht fassen, wie sein Verein Borussia Dortmund das Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim am Freitagabend noch aus den Händen gegeben hatte. Nach dem 1:2 herrschte die totale Leere, denn eigentlich hatten die Schwarz-Gelben das Spiel im Griff und die so wichtigen drei Punkte schon im Sack.
"Es ist dumm. Wir spielen falsch. Dabei war es so einfach...", rang Favre im "ZDF" mit den Worten, die Niederlage irgendwie zu erklären.

BVB hadert mit dem Chancenwucher

Sowohl ihm als auch seinem Vorgesetzten und seinen Spielern fiel das allerdings schwer. "Ich bin konsterniert", sagte Sportdirektor Michael Zorc.
Wie so oft im Fußball war der Grund aber recht simpel: Der BVB hatte es schlicht verpasst, dem Führungstor von Mario Götze (17.) das 2:0 folgen zu lassen - trotz exzellenter Chancen.
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Hoffenheim - BVB

Fotocredit: Getty Images

Als dann die finalen Pässe viel zu unpräzise gespielt wurden und auch noch Kapitän Mats Hummels mit einer Handverletzung raus musste, machte sich neben Unzufriedenheit zusehends eine gefährliche Passivität beim BVB breit. "Da schaltet sich dann der Kopf ein", bemerkte "ZDF"-Experte Oliver Kahn treffend. Gleichzeitig wird den Dortmundern eine schmerzende Müdigkeit in die Beine geschossen sein. Personell gebeutelt waren sie durch die Ausfälle von Marco Reus, Axel Witsel ohnehin schon. Die Gegentore von Sargis Adamyan (79.) und Andrej Kramaric (87.) waren die bittere Konsequenz.
"Wir sind langsam sehr, sehr müde", sah auch Favre, ergänzte jedoch kritisch:
Was ich nicht gern habe, dass wir zu kompliziert spielen. Das kostet uns sehr viel.
Auch die Meisterschaft? Vom Titel redete am Freitagabend jedenfalls niemand mehr. Wurden im Sommer noch forsch die Ansprüche auf die Schale formuliert, wirkt die Stimmung im Winter nur noch frostig.
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Favre sauer: Niederlage gegen Hoffenheim "ist dumm"

"Die Meisterschaft ist jetzt kein Thema, mit dem ich mich befasse", gab Julian Brandt zu. Den Frust, den er darüber in sich hege, wolle er aber nicht vor laufender TV-Kamera herauslassen. "Wir müssen jetzt versuchen zu regnerieren, eine gute Vorbereitung zu haben und dann schauen wir, was geht."
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#SotipptderBoss: Bayern zieht wieder am BVB vorbei

Rufe nach neuem Stürmer werden laut

Klar ist, dass das Weihnachtsfest weniger besinnlich als gedacht ausfallen wird. Die Verantwortlichen werden die Situation erneut genau analysieren und schnell Antworten auf neue Zweifel finden müssen. Die Suche nach einem neuen "echten" Stürmer (Erling Haaland?) wird sicher oberste Priorität besitzen, auch Coach Favre hat längst keinen Freifahrtschein für den Rest der Saison.
Denn auch wenn sich der BVB durch seine Systemumstellung selbst aus dem Schlamassel zog, muss sich erst noch zeigen, ob die Spieler unter dem Schweizer nicht doch wieder in alte Muster verfallen. Es bedarf einer gewissen Neujustierung, damit die Saison wirklich noch gerettet werden kann.
Auch die Sinne müssen wieder geschärft werden, die Ziele verinnerlicht und verkörpert. Kahn, bekannt für seine unbändige Siegermentalität, bemerkte beispielsweise:
Wenn man Deutscher Meister werden will, tritt man anders auf. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie zu 100 Prozent daran glauben.
Die BVB-Spieler starten nun erstmal direkt in den Weihnachtsurlaub, ehe am 3. Januar die Vorbereitung auf die Rückrunde wieder startet.
Julian Weigl will die Flinte indes noch nicht ins Korn werfen, sondern zur Aufholjagd blasen.
Wir sollten die Saison noch nicht abschreiben. Wir haben in den vergangenen Partien gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Es ist nicht alles schlecht bei uns.
Neustart 2020 - ob der BVB die Saison wirklich noch retten kann?
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