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BVB: Reicht die Geduld von Borussia Dortmund für Ex-Barca-Juwel Sergio Gómez?

Robert Bauer

Update 24/04/2020 um 12:52 GMT+2 Uhr

Gleich sieben Spieler kehren in diesem Sommer nach Ausleihe voraussichtlich zu Borussia Dortmund zurück. Der Jüngste der Riege ist Sergio Gómez. Der hochveranlagte Spielmacher unternimmt damit den nächsten Anlauf, um sich doch noch beim BVB durchzusetzen. Wirklich überzeugen konnte der 19-Jährige jedoch auch im vergangenen Jahr nicht, weshalb sich für die Schwarz-Gelben eine zentrale Frage stellt.

Sergio Gómez ist aktuell vom BVB an SD Huesca ausgeliehen

Fotocredit: Eurosport

Fast genau zwei Jahre ist es her, als die Dortmunder Identifikationsfigur Marco Reus unter dem tosenden Applaus des Signal-Iduna-Parks Platz für einen schlaksigen jungen Mann mit der Trikotnummer 34 machte.
Selbst eingefleischte BVB-Fans mussten wohl zweimal hinsehen, um den gerade einmal 17-jährigen Sergio Gómez zu erkennen, der im Winter 2018 für die festgeschriebene Ablösesumme von drei Millionen Euro aus La Masia, der legendären Jugendakademie des FC Barcelona, ins Ruhrgebiet wechselte.
Auch wenn das Debüt beim 3:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart lediglich eine Randnotiz war, sprach der Youngster im Anschluss von einem "unbeschreiblichen Moment". Die Szenen jener Premiere hätten sich "wie ein Traum" angefühlt.
Jedoch sollte den hochveranlagten Spielmacher in den folgenden Wochen und Monaten schnell wieder die Realität einholen. Schließlich folgten den drei Minuten beim Debüt nur noch fünf weitere in seinen gesamten eineinhalb Jahren in Dortmund, weshalb der BVB Gómez im vergangenen Sommer für ein Jahr in die zweite spanische Liga zu SD Huesca verlieh. Ist der Traum vom Durchbruch damit bereits ausgeträumt?
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte kürzlich gegenüber der "Bild", dass gegenwärtig nicht der richtige Zeitpunkt sei, um über Transfers zu sprechen. "Wir fahren auf Sicht", betonte der BVB-Boss.
Geduld ist somit das oberste Gebot bei den Verantwortlichen der Schwarz-Gelben in der Coronakrise. Das dürfte auch im Hinblick auf Gómez gelten, der sich seit Anfang der Saison in La Liga 2, der "besten zweiten Liga der Welt", wie er selbst behauptete, nachhaltig für eine weitere Chance bei der Borussia empfehlen möchte.
Bislang gelang ihm dies aber nur bedingt. Der junge Spanier pendelte bei Huesca zwischen der Spielmacher-Position und einem Platz auf der Bank. In der laufenden Spielzeit kam er in 29 Pflichtspielen zum Einsatz (ein Tor, zwei Vorlagen), davon lediglich 14 Mal von Beginn an.
Trotzdem sei das Engagement in seiner Heimat wichtig, um "viel stärker nach Dortmund zurückzukehren", erklärte Gómez Anfang des Jahres. Grundsätzlich zog der Youngster ein durchweg positives Fazit über seinen ersten Anlauf bei der Borussia:
Meine Zeit in Dortmund war gut, obwohl ich nicht so viele Einsatzminuten hatte wie erhofft.
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Sergio Gómez von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Ob es zu einer dauerhaften Rückkehr aber überhaupt kommt, wird sich bereits in den kommenden Monaten entscheiden, da der Vertrag des 19-Jährigen im Juni 2021 ausläuft.
Die BVB-Bosse sehen somit schon bald mit der Frage konfrontiert, wie es mit dem Spanier in Zukunft weitergeht. Eine sofortige Einbindung in den Profikader scheint aufgrund der durchschnittlichen Leistungen bei seiner Leihstation eher unwahrscheinlich. Mit gerade einmal 63 Kilogramm ist er den meisten Gegenspielern zudem nach wie vor körperlich unterlegen.

Sergio Gómez ein "neuer Iniesta"?

Mindestens genauso unrealistisch ist jedoch eine vorzeitige Trennung, da Gómez ohne Zweifel großes Potential besitzt. 2017 krönte er sich mit der spanischen U17 zum Europameister und war einer der Wegbereiter zum Titelgewinn. Das gleiche Kunststück gelang ihm zwei Jahre später auch mit der U19-Auswahl, was die spanischen Gazetten dazu veranlasste, Gómez gar als den "neuen Andrés Iniesta" zu titulieren.
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Sergio Gomez

Fotocredit: Getty Images

Die Verantwortlichen des BVB möchten daher wohl einen ähnlichen Fehler wie mit Alexander Isak, den man etwas vorschnell an Real Sociedad abgab, vermeiden. Ein weiteres Leihgeschäft, wäre dagegen nur dann möglich, wenn sich beide Partien über eine Vertragsverlängerung einigen könnten.
Das wahrscheinlichste Szenario ist somit, dass Gómez in der kommenden Saisonvorbereitung eine neue Bewährungschance bei Trainer Lucien Favre erhält. Im Anschluss sollte sich dann herauskristallisieren, ob sich die Wege bald trennen werden oder der Spielmacher womöglich eine ähnliche Entwicklung wie Jadon Sancho oder Giovanni Reyna nehmen wird.
In letzterem Fall könnte der Traum von weiteren Einsätzen im Signal Iduna Park doch noch Realität werden.
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