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Drei Dinge, die beim Auswärtsieg des FC Bayern bei Union Berlin auffielen

Marc Hlusiak

Update 18/05/2020 um 08:25 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern setzt sich zum Bundesliga-Restart mit 2:0 (1:0) bei Union Berlin durch. Ein Pflichtsieg, mehr aber nicht. Der FC Bayern tat sich spielerisch schwer, hatte Probleme mit der körperlichen Spielweise der Köpenicker, die es phasenweise sogar schafften, dem Rekordmeister ihr Spiel aufzudrücken. Auffällig: Beim FC Bayern ist die linke Seite Trumpf.

Alphonso Davies vom FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

1. Links ist Trumpf

Wie schon vor der Coronapause setzte Bayern-Coach Hansi Flick auch zum Bundesliga-Restart wieder auf das Außenverteidiger-Duo Benjamin Pavard (rechts) und Alphonso Davies (links). Ebenfalls wie schon vor der Coronapause fiel auf: Bayerns linke Seite ist Trumpf.
Die Schnelligkeit des Duos Davies und Serge Gnabry ist, besonders gegen tief stehende Gegner, und das sind die Kontrahenten der Münchner meistens, Gold wert. So wurde es an der Alten Försterei vor allem dann gefährlich, wenn Davies ins Tempo kam.
"Gut, Phonzie!", schallte es vor allem im ersten Durchgang häufiger durch die menschenleere Arena. Meist hatte der Kanadier kurz zuvor einen Berliner Verteidiger überlaufen.
Konterpart Pavard bringt dieses enorme Tempo nicht mit, was ihn im Offensivspiel eher zurückhaltend agieren ließ. Sein Vordermann Müller ist ebenfalls nicht als pfeilschneller Flügelspieler bekannt, zieht häufig in die Mitte. Überzahlsituationen ergeben sich daher eher auf der linken als auf der rechten Seite.
In der 79. Minute hätte eine Co-Produktion von Davies und Gnabry um ein Haar für die Entscheidung gesorgt, als der deutsche Nationalstürmer nach Doppelpass mit Davies im Eins-gegen-Eins an Rafal Gikiewicz scheiterte.
Gut, dass Pavard eine Minute später nach einem Eckball von Joshua Kimmich am höchsten stieg und das Spiel per Kopf mit seinem 2:0 entschied. Diesbezüglich hat er seinem Kollegen Davies sicherlich noch etwas voraus.
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Benjamin Pavard trifft zum 2:0 für den FC Bayern bei Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

2. Bayern spielt Union-Spiel

"Wir haben den Bayern phasenweise auch unser Spiel aufzwängen können", analysierte Unions Co-Trainer Markus Hoffmann mit einem gewissen Stolz nach Abpfiff am "Sky"-Mikrofon.
Er hatte recht, denn der Rekordmeister tat sich an der Alten Försterei schwer, den körperlich exzellent eingestellten Köpenickern gefährlich zu werden. Fischer setzte bei Ballbesitz der Münchner auf eine tief stehende Fünferkette, die sich von den schnellen Flügelspielern der Bayern nur selten hinterlaufen ließen. So musste das Team von Hansi Flick mitunter auf lange Bälle, eigentlich eine Variante unterlegener Teams, zurückgreifen.
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Christopher Trimmel im Zweikampf mit Serge Gnabry

Fotocredit: Getty Images

Das monierte auch Thomas Müller nach Spielende: "An der einen oder anderen Stelle haben wir noch Luft nach oben. Wir haben phasenweise das Union-Spiel gespielt und mit zu vielen langen Bällen agiert", so der ehemalige Nationalspieler. Insgesamt sei das Spiel "ok" gewesen, "es geht aber sicherlich noch besser", so Müller weiter.
Die Berliner können trotz des sicherlich nicht optimalen Auftritts des FC Bayern erhobenen Hauptes in die letzten acht Spiele der Saison gehen. Der Klassenerhalt ist angesichts von aktuell sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang durchaus realistisch.
Und wer weiß: Vielleicht kommt Union in der kommenden Saison dann auch in den Genuss, den Rekordmeister vor ausverkauftem Haus empfangen zu dürfen.

3. FCB: Spielerisch etwas eingerostet

"Zu allererst sind wir mit dem Ziel angereist, hier drei Punkte mitzunehmen."
Wenn sich Spieler des FC Bayern nach Abpfiff in dieser Form äußern, ist klar: Ein Kantersieg ist dem Interview nicht vorausgegangen.
Müller war dennoch zufrieden mit den hart erkämpften drei Punkten, schließlich geht es nach 67 Tagen Coronapause in der Tat erst einmal schlicht darum, den Restart nicht komplett zu vergeigen.
Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack - auch, weil Bayerns ärgster Verfolger Borussia Dortmund am Samstag in beeindruckender Manier den FC Schalke 04 mit 4:0 aus dem Signal Iduna Park schoss. Die Bayern glänzten nicht in der Hauptstadt, hatten Probleme, sich Torchancen zu erspielen.
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Anthony Ujah im Laufduell mit Thiago

Fotocredit: Getty Images

Sowohl dem 1:0 per Elfmeter durch Robert Lewandowski (Foul von Neven Subotic), als auch dem 2:0 durch Pavard (Ecke von Kimmich) waren Standardsituationen vorausgegangen. Vor allem der in den vergangenen Wochen so starke Thiago fiel etwas ab, kam nicht ins schnelle, direkte Kombinationsspiel und gewann deutlich unter 50 Prozent seiner Zweikämpfe.
"Wir hätten uns spielerisch von einer besseren Seite zeigen können - das ist Fakt", befand auch Manuel Neuer nach Spielende. Doch was nicht ist, kann noch werden.
Spätestens in zehn Tagen sollten die Bayern dann auch spielerisch wieder auf einem anderen Level sein. Dann nämlich geht es zum BVB in den Signal Iduna Park.
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