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FC Bayern München nach Niederlage gegen Hoffenheim: Ende der Euphorie

Tom Müller

Update 06/10/2019 um 09:01 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat bei der 1:2-Pleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen Denkzettel bekommen. Die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit knapp einem Jahr zeigt, dass die Mannschaft von Niko Kovac noch nicht so weit ist wie gedacht. Die Euphorie nach der 7:2-Gala gegen Tottenham Hotspur ist bereits verflogen, wie die schmallippigen Reaktionen der Stars zeigen.

Die Stars des FC Bayern München nach der Niederlage gegen Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

"Nothing to say. Gar nix!" Thomas Müller war in der Mixed Zone nicht zum Reden zumute. Frustriert rauschte der designierte Edel-Joker nach Abpfiff als Erster aus der Allianz Arena ab.
Auch den anderen Protagonisten des FC Bayern München war nach der 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim wenig zu entlocken. Thiago hatte "keine Worte" und selbst der unter der Woche gefeierte Viererpacker Serge Gnabry wollte sich nach dem Duell mit seinem Ex-Klub nicht äußern.
Die Bayern sind zurück auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und zwar mit aller Härte. Die große Euphorie nach der 7:2-Leistungsexplosion unter der Woche in der Champions League bei Tottenham Hotspur ist bereits vier Tage später verflogen.

Kovac zieht bedenkliches Fazit

"Der letzte Eindruck ist der, der bleibt. Wir können uns für London nichts kaufen. Diese Niederlage müssen wir jetzt erstmal verdauen und verarbeiten", sagte ein sichtlich genervter Niko Kovac nach Abpfiff bei "Sky". Später legte der Bayern-Coach nach:
Wir sind anscheinend noch nicht so weit, dieses gute Spiel (7:2 geg.Tottenham, Anm. d. Red.) alle vier Tage zu bringen.
Ein ernüchterndes Fazit, das sowohl dem Trainer als auch der Mannschaft zu denken geben sollte.
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"Das ärgert mich!" Kovac angefressen nach Bayern-Niederlage

Denn genau das muss der Anspruch des FC Bayern sein, wenn der Verein, der nach der magischen Nacht in London von der internationalen Presse in den Kreis der Favoriten auf den Henkelpott geschrieben wurde, in allen drei Wettbewerben um den Titel mitspielen will.

FC Bayern: Individuelle Fehler, keine Ideen

Gegen kompakt verteidigende Hoffenheimer, die mit einem deutlich erkennbaren Plan in die Allianz Arena gekommen waren, kosteten individuelle Fehler und mangelnde Ideen im Angriffsdrittel die Punkte.
Besonders der haarsträubende Fehler von Corentin Tolisso vor dem 0:1 durch Sargis Adamyan stieß Kovac auf. Der Franzose, der erneut eine unglückliche Figur abgab, drehte sich 30 Meter vor dem eigenen Tor in Sebastian Rudy hinein, statt den Ball zurück auf die Innenverteidiger oder Manuel Neuer im Tor zu spielen.
"Natürlich darf so etwas in diesem gefährlichen Bereich nicht passieren", tadelte Kovac. Die Quittung bekam Tolisso prompt. Fünf Minuten später musste er für Ivan Perisic weichen, der es jedoch mit dem Fehlpass, der zum zweiten Treffer von Adamyan führte (79.), nicht viel besser machte.
Auf der anderen Seite des Feldes fehlte dem FCB in der ersten Hälfte die gegen Tottenham noch so gnadenlos aufgezeigte Effizienz, in der zweiten Hälfte Tempo und Kreativität, während Hoffenheim mental wacher agierte.
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Benjamin Pavard vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Bayerns Konkurrenz lahmt: Es bleibt beim "Warnhinweis"

"Wahrscheinlich ist es auch Kopfsache, der Kopf steuert viel. Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Szenen, hätten es aber besser zu Ende spielen müssen", suchte Kovac nach Antworten.
Dass ausgerechnet der vom Trainer erneut in der Startelf vernachlässigte Müller nach seiner Einwechslung Schwung brachte und mit einer butterweichen Flanke auf Robert Lewandowski das zwischenzeitliche 1:1 (73.) auflegte, passte zum Spiel.
Dass Bayern dieses Ergebnis als Tabellenführer vor eigenem Publikum nicht über die Zeit bringen konnte, zeigt, dass die Roten noch nicht so weit sind wie gedacht. Es war die erste Bundesliga-Heimpleite seit knapp einem Jahr.
Kapitän Manuel Neuer sprach nach der Partie von einem "Warnhinweis". Als diesen sollten es die Mannschaft und Kovac auch verstehen. Bestraft wurden die Münchner nämlich nicht, da die direkte Konkurrenz ebenfalls Punkte ließ.
Für die Aufarbeitung hat der deutsche Rekordmeister dank der bevorstehenden Länderspielpause nun zwei Wochen Zeit.
Wenn es nach Sportdirektor Hasan Salihamidzic geht, soll diese bereits am Sonntag mit dem alljährlichen Wiesn-Besuch als "Teambuilding-Maßnahme" beginnen.
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Kovac relativiert brisante Müller-Aussage

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