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FC Bayern zerlegt Mainz in nur 30 Minuten: Drei Dinge, die auffielen

Peer Kuni

Update 06/02/2020 um 15:47 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München knüpfte gegen den FSV Mainz 05 nahtlos an die gute Leistung aus dem Spiel gegen den FC Schalke 04 an. Der Rekordmeister dominierte beim 3:1 (3:1)-Sieg die ersten 30 Minuten nach Belieben. Vor allem Thiago Alcántara präsentierte sich dabei in überragender Form und traf sehenswert. Mainz hingegen verweigerte in Durchgang eins jegliche Zweikämpfe. Drei Dinge, die uns auffielen.

Thiago trifft gegen Mainz

Fotocredit: Imago

1. 30 Minuten totale Bayern-Dominanz

Der FC Bayern München brauchte nur 30 starke Minuten, um das Spiel zu entscheiden. Am Ende siegten die Münchner mit 3:1 in Mainz.
In der ersten halben Stunde dominierte der Meister die Gastgeber nach Belieben. Thiago und Joshua Kimmich zogen im Mittelfeld die Fäden, die Bayern zeigten ein flüssiges und schnelles Aufbauspiel.
"In den ersten 30 Minuten war ich einfach begeistert von meiner Mannschaft", lobte Bayern-Trainer Hansi Flick.
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Der FC Bayern spielte in Mainz eine dominante erste halbe Stunde

Fotocredit: Getty Images

Bilderbuchmäßig die frühe Führung der Münchner, als Robert Lewandowski einen tollen Spielzug über Thiago und Benjamin Pavard per Kopf verwertete (8.). Der erste Schuss der Gäste auf den Kasten von Robin Zentner, der erste Treffer.
Auch danach kombinierten die Münchner gefällig weiter. Mainz bekam keinen Zugriff auf das Angriffsspiel des FCB, lief nur hinterher. Angeführt von Thiago verlagerte der FC Bayern immer wieder schnell die Seite - nur um dann gnadenlos zu zustechen.
Denn auch der finale Pass der Gäste saß. Wie vor dem 2:0, als Thomas Müller genau im richtigen Moment zu Lewandowski durchsteckte. Der Pole verstolperte zwar, doch ein wacher Leon Goretzka fand Müller, der nur noch einschieben musste (14.).
Zweimal hatten die Bayern aus einer sicheren Defensive heraus auf das Gaspedal gedrückt - und zweimal eiskalt verwandelt. David Alaba war begeistert:
Wenn wir unsere Spielweise beibehalten, sind wir ganz schwer aufzuhalten.
Als der bärenstarke Thiago nach einem Tänzchen gar das 3:0 draufsetzte, war die Partie früh gelaufen (26.). Zu gut präsentierte sich der Meister, der mit identischer Formation wie in der Vorwoche gegen Schalke nahtlos an die Leistung gegen die Königsblauen anknüpfte.
Nach 30 Minuten nahm der FC Bayern dann den Fuß vom Gaspedal. "Danach haben wir zu wenig gemacht, haben das Tempo rausgenommen und haben Mainz so wieder ins Spiel gebracht", monierte Flick und fügte hinzu:
Die letzten 60 Minuten waren dann weniger Bayern-like.

2. Mainz verzichtet in Durchgang eins auf Zweikämpfe

Während die Gäste von Beginn an hellwach agierten, befand sich Mainz in der Anfangsphase im kompletten Tiefschlaf. Bei allen Gegentoren verweigerte die Beierlorzer-Elf die Zweikämpfe.
Mainz wollte gegen den FC Bayern physisch dagegenhalten, stand aber konsequent nicht auf den Füßen der Gegenspieler. So lud die Heimmannschaft den Meister geradezu zum Toreschießen ein.
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Mainz kam gegen den FC Bayern in Durchgang eins immer einen Schritt zu spät

Fotocredit: Getty Images

Nach dem 0:3 hatte der Mainzer Coach genug gesehen und reagierte: Danny Latza kam für Pierre Kunde (32.). Die Höchststrafe für den Kameruner, der Achim Beierlorzer prompt den Handschlag verweigerte. Der Trainer schimpfte Kunde lautstark hinter - ein bezeichnendes Bild für die erste halbe Stunde der 05er.
"Er war nicht im Spiel, er hat den Fehlpass vor dem 2:0 gemacht und danach noch eine unglückliche Szene gehabt", begründete Beierlorzer die Auswechslung. Der Coach ergänzte aber:
Der Spieler hat sich nach dem Spiel bei mir entschuldigt.
Mit Latza kam allerdings die Wende im Mainzer Spiel. Plötzlich waren die 05er präsent und hielten dagegen. Die Gastgeber hielten die Münchner in der Folge vom eigenen Tor fern und erzielten nach einer Ecke durch Jeremiah St. Juste den Anschluss (45.).
Nach der Pause drängte Mainz gar kurzzeitig auf das 2:3, verlegte das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Bayern und zeigte sich auch in den Zweikämpfen voll auf der Höhe.
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Mit Danny Latza (links) kam Zweikampfhärte ins Spiel der Mainzer

Fotocredit: Getty Images

St. Juste senzte Goretzka im Mittelfeld voll um und holte sich zurecht die Gelbe Karte ab (56.). Auch Latza und Jean-Paul Boëtius sahen später noch Gelb. Mainz präsentierte sich in Durchgang zwei wach und aggressiv - Beierlorzers Ansprache in der Pause hat offenbar gefruchtet.
"Ich bin mit 60 Minuten zufrieden und mit 30 Minuten nicht", fiel dann auch die Analyse des Coaches aus, dem die Reaktion seiner Mannschaft nach dem 0:3 gefiel:
Die Art und Weise wie wir dann unterwegs waren, die macht einfach Mut.

3. Thiago blüht in der Rückrunde auf

Wer hätte das Anfang Dezember gedacht: Der Chef auf dem Platz beim FC Bayern heißt in der Rückrunde Thiago. Der Spanier kurbelt das Angriffsspiel der Münchner mit klugen Pässen und vielen Seitenverlagerungen an. Der 28-Jährige hat immer eine Idee und ist kaum vom Ball zu trennen. Flick lobte:
Er hat die letzten Spiele sehr gute Leistungen gebracht, Stabilisator vor der Abwehr. Gemeinsam mit Joshua Kimmich macht er das sehr gut.
Dabei hatte Flick in seiner Anfangszeit als Bayern-Coach den Spanier erst einmal auf die Bank verbannt. In den ersten drei Partien unter Flick gegen Dortmund, Düsseldorf und Leverkusen wurde Thiago jeweils nur eingewechselt und kam insgesamt auf magere 36 Einsatzminuten. Es wurde sogar spekuliert, ob der Spanier den Meister nicht im Winter verlassen könnte.
Doch Thiago meldete sich zurück, stand seit dem Spiel in Gladbach Anfang Dezember immer in der Startelf. Nur die Partie gegen Wolfsburg fehlte er gelbgesperrt. Aus der Mannschaft ist er nicht mehr wegzudenken.
Eine Augenweide waren in Mainz seine Pässe. Präzise und mit dem richtigen Tempo - Thiago zeigte sein Zauberfüßchen. Auch bei seinem Treffer glänzte der Stratege mit feiner Ballannahme, schnellem Antritt, Übersteiger und perfekter Schusstechnik.
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Traf gegen Mainz im dritten Bundesligaspiel in Folge: Bayerns Thiago

Fotocredit: Getty Images

Thiago traf in der Liga in seinen vergangenen drei Spielen. Zuvor hatte er fast ein Jahr nicht mehr geknipst. Sein letztes Tor datierte vom 27. Januar 2019 beim Sieg gegen Stuttgart (4:1). Auch im Topduell gegen Leipzig am kommenden Spieltag (9. Februar ab 18:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) wird viel von der Leistung des Spaniers abhängen...
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