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Bundesliga: Neu-Verteilung der TV-Gelder - doch Meister bleibt Bayern

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 08/09/2020 um 14:04 GMT+2 Uhr

Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) berät zum ersten Mal über die Neu-Verteilung der Mediengelder. Was auch immer dabei rauskommt - Bayern München wird wohl Meister werden. Die kleineren und schwächeren Vereine fordern daher eine Umverteilung der TV-Gelder, doch DFL-Chef Seifert sieht darin nicht die Lösung des Problems.

Jérôme Boateng feiert seine achte Meisterschaft mit dem FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Der Verteilungskampf beginnt zwar erst, doch die Langeweile scheint einfach unbesiegbar. Noch bevor Christian Seifert zum ersten Mal mit seinen Präsidiumskollegen der Deutschen Fußball Liga (DFL) über die Ausschüttung der Medien-Milliarden berät, ist der Traum von einem spannenden Titelkampf eigentlich schon geplatzt.
Denn egal wie die 1,1 Milliarden Euro pro Spielzeit aus dem deutschsprachigen Raum und das internationale Zubrot in dreistelliger Millionenhöhe ab der Saison 2021/22 an die 36 Profiklubs verteilt werden - der Meisterrennen dürfte auch nach acht Titeln in Folge für Bayern München kaum enger werden. Schuld daran soll die Europäische Fußball-Union (UEFA) sein. Das legen die jüngsten Ausführungen Seiferts, der das Präsidium in den kommenden Tagen zusammenrufen wird, zumindest nahe.
Schließlich kann das Problem des Meister-Monopols nach Ansicht des DFL-Geschäftsführers nicht über nationale Gelder-Verteilung gelöst werden, "angesichts der immensen Summen, die die Champions League ausschüttet und die die Wettbewerbs-Balance in allen europäischen Ligen durcheinandergebracht haben". Obwohl UEFA-Präsident Aleksander Ceferin die Kritik zurückgewiesen hat, stützen die Zahlen Seiferts These. So haben die Bayern als Titelgewinner in der abgelaufenen Saison der Champions League über 130 Millionen Euro kassiert. In der kommenden Spielzeit der Bundesliga wird der Meister aus München "nur" 71 Millionen von den nationalen Mediengeldern erhalten.

Seifert: So löst man Bayern nicht ab

Für Seifert ist deshalb klar, dass man für das Ende der Serienmeisterschaften zu einem "tiefgreifenden Eingriff in den Wettbewerb" bereit sein müsste. Obwohl der 51-Jährige vor allem die UEFA in der Pflicht sieht, hat er mit Blick auf die Bundesliga bereits einen Ansatz skizziert - auch wenn das laut Seifert eine "komplexe Veranstaltung" wäre.
"Wer den Serienmeister FC Bayern ablösen will, wird das nicht schaffen, indem er den Bayern nichts gibt und alles nur durch 35 teilt. Eine Gleichverteilung macht das Meisterrennen nicht spannender", erläuterte Seifert: "Wenn man mehr Spannung beim Meisterkampf möchte, braucht man einige Klubs, die um den Titel spielen können. Man müsste also den Zweiten bis Vierten stärken. Man müsste den Bayern und 32 anderen Klubs etwas wegnehmen und es auf drei Vereine verteilen."
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Der letzte Meister vor der Bayer-Ära: Borussia Dortmund 2012 mit Trainer Jürgen Klopp

Fotocredit: Getty Images

Vor diesem Hintergrund hat Seifert kaum Verständnis für diejenigen Klubchefs, die eine gleichmäßige Verteilung fordern. "Entweder möchte ich als Zwölfter meine Einnahmesituation verbessern, dann sollte ich das aber auch sagen - und nicht von einer spannenderen Meisterschaft sprechen. Oder ich möchte meine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern, weil ich Achter bin - dann sollte ich darauf abzielen", sagte der DFL-Chef: "Was nicht hilft, ist sehr einfache Parolen einer Gleichverteilung in den Raum zu werfen und so zu tun, als würde die Bundesliga davon profitieren - das wird nicht passieren."
Diese Aussagen sind ein Wink mit dem Zaunpfahl an die Aufmüpfigen von Fortuna Düsseldorf, dem FSV Mainz 05, des FC Augsburg oder auch von Werder Bremen - dessen Geschäftsführer Klaus Filbry zuletzt deutlich wurde: "Ich denke, dass alle mittlerweile verstanden haben, dass es auch schön wäre, wenn eine Generation von Kindern aufwächst, die nicht nur Bayern München als Meister erlebt."

Erfolg als Hauptkriterium

An welchen Vorstellungen sich das Präsidium orientiert, wird spätestens am Jahresende klar sein. Bis dahin will das neunköpfige Gremium nach vier bis fünf angesetzten Sitzungen eine Entscheidung über den Verteilerschlüssel treffen.
Wie schwierig das ist, zeigte der Zoff bei der Aufstellung des derzeit gültigen Schlüssels. Nach jeder Menge Ärger einigte sich das Präsidium im November 2016 auf ein kompliziertes Konstrukt, welches auf sieben Säulen beruht. Das Hauptkriterium ist der Erfolg, die Fünfjahreswertung macht 70 Prozent aus.
Das hat damals vor allem den Traditionsvereinen nicht gepasst. Mittlerweile hat sich die Lage allerdings zu ihren Gunsten verändert. Seit August des vergangenen Jahres wird das Präsidium von Vertretern der mittelgroßen und kleinen Vereinen dominiert.
So ist unter anderem der SC Freiburg, der 1. FC Köln, der FC St. Pauli, Darmstadt 98 und Holstein Kiel vertreten. Das könnte für die großen Klubs um die Bayern und Borussia Dortmund, die den Status quo beibehalten wollen, gefährlich werden.
Doch am Ende werden wohl die Bayern Meister - so der so.
(SID)
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