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FC Schalke 04: Gross als neuer Cheftrainer vorgestellt

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VonEurosport

Update 28/12/2020 um 00:47 GMT+1 Uhr

Christian Gross soll Schalke 04 vor dem Absturz in die 2. Bundesliga bewahren. Der 66-jährige Schweizer folgt beim Tabellenletzten der Bundesliga auf Interims-Coach Huub Stevens, der zuletzt für zwei Spiele den glücklosen Manuel Baum ersetzt hatte. Gross erhält einen Vertrag bis Saisonende. Dies teilte Schalke am Sonntag mit. Der Schweizer ist bereits der vierte S04-Trainer in dieser Spielzeit.

Der neue Schalke-Coach Christian Gross

Fotocredit: Imago

Christian Gross gab sich nach dem Start in sein Himmelfahrtskommando keinen Illusionen hin. "Ich habe noch sehr viel Energie", betonte der neue Trainer von Fußball-Bundesligist Schalke 04: "Und die brauche ich ganz bestimmt. Ich muss vorangehen."
Als vierter Coach soll der Schweizer den Tabellenletzten in dieser so verkorksten Saison vor dem drohenden Abstieg retten. Er gehe diese Aufgabe mit "Zuversicht, Zielstrebigkeit und Entschlossenheit" an, betonte Gross bei seiner Vorstellung im blau-weißen Trainingsanzug. Der Job bei den Königsblauen sei "speziell", es sei "ein Marathon".
Der 66-Jährige erhält einen Vertrag bis zum Saisonende. Noch am Sonntag leitete er eine erste "interne" Einheit. Der erste Eindruck der Mannschaft war dabei "positiv". Die Spieler seien "sehr fokussiert" gewesen.
Trotz 29 Spielen ohne Sieg und nur vier Punkten aus 13 Spielen erwartet Gross eine "mutige und clevere Mannschaft auf dem Platz". Er wolle "den Ehrgeiz der Spieler in jeder Sekunde spüren. Wir brauchen in und um die Mannschaft herum eine positive Grundhaltung, um wieder erfolgreich zu sein."

FC Schalke: Gross kehrt aus dem Ruhestand zurück

Für Sportvorstand Jochen Schneider war die Erfahrung ein Hauptgrund für die Verpflichtung. "Es geht in den nächsten fünf Monaten ausschließlich darum, den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen", sagte er: "Christian Gross wird die Mannschaft mit klarer Linie und einer unmissverständlichen Erwartungshaltung auf den richtigen Weg bringen". Daher sei Gross auch seine "erste Option" gewesen.
Gross, der seine Laufbahn im Sommer eigentlich für beendet erklärt hatte, ist zugleich die letzte Patrone von Schneider, der längst selbst im Sturm der Kritik steht. Die schlechte Zusammenstellung der Mannschaft, die kaum Tore schießt, aber viele kassiert, hat der 50-Jährige zu verantworten. Auch bei seinen Entscheidungen auf der Trainerposition lag Schneider daneben.
Nach dem zweiten Spieltag musste David Wagner gehen, der von Schneider präferierte Nachfolger Manuel Baum scheiterte kläglich - und Huub Stevens, der in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied neben Gross auf dem Podium saß, sprang ohnehin nur interimsmäßig für die letzten beiden Pflichtspiele des Jahres ein.
Gross gilt als "harter Hund", ein Arbeiter, der dem Team die im Abstiegskampf so dringenden Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Emotionen bringen soll. In Deutschland hat er 2009 und 2010 den VfB Stuttgart trainiert, es folgten Stationen in der Schweiz, Saudi-Arabien und Ägypten.
Bei seiner heiklen Mission kann Gross auf neues Personal hoffen. "Wir wollen und werden alles tun, wozu wir in der Lage sind", versprach Schneider trotz der angespannten finanziellen Situation. Gross wünscht sich neue Spieler "für die Außenbahnen" und "mehr Schnelligkeit" im Team.

FC Schalke: Gross direkt bei Hertha BSC gefordert

Eigentlich hätte Gross bereits vor den Feiertagen vorgestellt werden sollen. Schneiders Vorschlag war vom Aufsichtsrat grundsätzlich abgesegnet worden. Dennoch zog sich die Verkündung der Personalie länger hin. Wohl auch, weil sich die Verantwortlichen bewusst waren, welche Tragweite diese Entscheidung hat. Liegen sie nochmals falsch, wäre der Schaden womöglich nicht mehr zu reparieren - und der Abstieg unausweichlich.
Ein solcher könnte für den finanziell schwer angeschlagenen Klub schlimme Folgen haben, schon jetzt schleppt Schalke etwa 200 Millionen Euro Schulden mit sich. Der Absturz in die 2. Liga würde Schalke schwer treffen - und womöglich in der Existenz bedrohen.
Viel Zeit bleibt Gross nicht, am Samstag gastieren die Schalker bei Hertha BSC. "Es gibt viel zu tun", sagte Gross. Der aussortierte Nabil Bentaleb werde weiterhin nicht zum Kader gehören, betonte Gross.
Sein Start am Sonntag erfolgte im Regen. Dass der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Warnung vor Sturmböen für die Region Gelsenkirchen herausgegeben hatte, passte ins triste Schalker Bild. Der Lichtblick heißt Gross. "Ich bin überzeugt, dass er mit seiner Art, Ausstrahlung, Menschenführung und Erfahrung der Richtige ist", sagte Schneider.
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(SID)
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