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Bayer Leverkusen jubelt spät beim VfL Wolfsburg: Paulinho erzielt Doppelpack in der Schlussphase

David Schunko

Update 20/03/2022 um 22:38 GMT+1 Uhr

Bayer Leverkusen hat in der Bundesliga einen wichtigen Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze eingefahren. Das Team von Gerardo Seoane setzte sich am Sonntagabend dank eines späten Doppelpacks von Paulinho (86./90.+2) mit 2:0 (0:0) beim VfL Wolfsburg durch. Damit baut die Werkself (48 Punkte) den Vorsprung in der Tabelle auf das vierplatzierte RB Leipzig (45 Punkte) auf drei Zähler aus.

Paulinho lässt Bayer Leverkusen jubeln

Fotocredit: Getty Images

Bayer-Coach Gerardo Seoane veränderte sein Team nach dem Europa-League-Aus gegen Atalanta Bergamo auf insgesamt vier Positionen. Edilon Kossounou und Sardar Azmoun ersetzten Piero Hincapié und Exequiel Palacios im neu formierten 4-2-3-1. Karim Bellarabi und Robert Andrich gaben für Timothy Fosu-Mensah und Charles Aranguiz ihr Bundesliga-Comeback.
Vfl-Trainer Florian Kohfeldt vertraute auf nahezu dieselbe Anfangself, die gegen Freiburg eine späte Niederlage hinnehmen musste – einzig Lukas Nmecha feierte sein Startelf-Debüt nach Verletzung und durfte für den kranken Maximilian Phillipp von Beginn an ran.
Die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Leverkusen, die die Wölfe nach kurzem Abtasten mit ihrem dominanten Ballbesitz-Fußball tief in die eigene Hälfte drängten. So hatte Amine Adli die frühe Führung auf dem Fuß: Kerem Demirbay setzte seinen Nebenmann mit einem erstklassigen Zuspiel am Elfmeterpunkt in Szene – Adli scheiterte aber an Ersatztorhüter Pavao Pervan (15.).
Auf der Gegenseite fand Maxence Lacroix mit einem perfekt getimten Steilpass den eingestarteten Nmecha, der aus spitzem Winkel im Duell mit Lukas Hradecky ebenfalls den Kürzeren zog (17.). Mitte des ersten Spielabschnitts übernahmen die Wölfe nach und nach die Spielkontrolle. Nach 23 Minuten wischte Hradecky einen präzisen Freistoß von Maximilian Arnold aus 35 Metern gerade so aus dem rechten Winkel (23.).
Wolfsburg wurde zumeist nur über Standards wirklich gefährlich vor dem Bayer-Tor. Auf Seiten der Werkself initiierte Moussa Diaby einige aussichtsreiche Offensivaktionen – der letzte Pass aber stimmte bei beiden Mannschaften zu selten.
Kurz nach Wiederanpfiff hätten die Wölfe die Gäste aus Leverkusen beinahe kalt erwischt, als Kreativgeist Max Kruse Sturmpartner Nmecha am Elfmeterpunkt fand – der Nationalspieler rutschte bei seinem Schussversuch aus, Hradecky parierte (49.). Nur sieben Minuten später knallte es am Leverkusener Gebälk: Jonas Wind hatte sich mit einer schnellen Drehung im Strafraum etwas Freiraum verschafft – sein Abschluss landete am linken Pfosten (56.).
In der Folge stellte Bayer sein Offensivspiel wieder scharf – die agilen Adli und Sardar Azmoun stellten die Wolfsburger Defensive immer wieder vor Probleme, zu oft aber spielte die Werkself aussichtsreiche Umschaltaktionen nicht konsequent zu Ende. In der Schlusspahse erlöste der eingewechselte Paulinho die Leverkusener: nach einer Balleroberung von Charles Aranguiz schaltete Bayer über den brasilianischen Flügelflitzer schnell um. Dieser verzögerte an der Strafraumkante kurz und brachte das Spielgerät im rechten Eck unter – Pervan sah dabei nicht gut aus und wurde am falschen Fuß erwischt (86.).
Der Jubel beim Leverkusener Tross war groß, als Paulinho in der dritten Minute der Nachspielzeit seinen Doppelpack schnürte: nach einer Demirbay-Flanke bewies der Dribbler seine Qualitäten per Kopf und setzte den Ball am zweiten Pfosten ins linke Eck (90.+3).

Die Stimmen:

Gerardo Seoane (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich in der zweiten Hälfte reingebissen, reingekämpft hat. Nach einer schwierigen Woche tut der Mannschaft der Sieg gut."
Lukas Hradecky (Bayer 04 Leverkusen): "Heute haben wir gezeigt, dass wir nicht nur spielerisch da sind, sondern auch kämpferisch. Man konnte förmlich spüren, welch eine Bedeutung die beiden Treffer für Paulinho hatten. Ich bin so glücklich, dass die Ketchup-Flasche für ihn endlich aufgeplatzt ist."
Kerem Demirbay (Bayer 04 Leverkusen): "Wir haben verdient 2:0 gewonnen. Wir wollen in die Champions League und nur so geht's."
Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg): "Ich fand, dass wir die einen Tick gefährlicheren Chancen hatten. Durch zwei individuelle Fehler laden wir Leverkusen ein, den Sieg mitzunehmen. Wo wir hinkommen müssen ist, dass sich jeder zu jedem Zeitpunkt der Verantwortung auf dem Platz bewusst ist. In manchen Situationen sind wir nicht erwachsen genug auf dem Platz."
Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg): "Wir hatten eine Vielzahl an Möglichkeiten, wo wir einfach den Ball hätten reinschießen müssen. So stehen wir mit leeren Händen da. Da sind natürlich alle enttäuscht."

Der Tweet zum Spiel:

Nach Ausrutschern des Verfolger-Duos auf Hoffenheim und Freiburg können die Bayer-Verantwortlichen mit der Champions-League-Qualifikation planen.

Das fiel auf: Falsche Neun setzt sich gegen den Strafraumstürmer durch

In der heutigen Partie prallten zwei offensive Spielideen direkt aufeinander. Beide Trainer schickten ihre Elf im 3-4-3 zwar mit der identischen Grundordnung auf das Feld, die Stürmer-Typen beider Teams hätten dabei nicht unterschiedlicher sein können. Seoane setzte mit Diaby, Azmoun und Adli auf agile, dribbelstarke Spieler und bot keine echte Neun auf. VfL-Coach Kohfeldt hingegen bot mit Wind, Nmecha und Kruse gleich drei Wandspieler auf. Während Mbabu und Roussillon das Wolfsburger Angriffstrio kaum mit Flanken fütterten, stellten die wendigen Dribbelkünstler Bayers die Wolfsburger Hintermannschaft immer wieder vor große Probleme. So war es fast schon folgerichtig, das mit Paulinho ein weiterer Kreativgeist für die beiden Treffer sorgte.

Die Statistik: 12

Beide Mannschaften legen im direkten Duell viel Wert auf Gastfreundlichkeit – in den letzten zwölf Aufeinandertreffen ging das Heimteam noch nie als Sieger vom Platz. Diaby und Co. soll´s recht sein.
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