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Bundesliga: FC Bayern entscheidet irres Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund für sich - Marco Rose fliegt

Eurosport
VonEurosport

Update 05/12/2021 um 00:42 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern hat seinen Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund ausgebaut. Der Rekordmeister behielt am Samstagabend in einem wilden Spitzenspiel mit 3:2 (2:1) die Oberhand. Für große Diskussionen sorgte ein VAR-Handelfmeter, der letztlich die Entscheidung brachte. Robert Lewandowski verwandelte (77.), BVB-Trainer Marco Rose musste aufgrund zu großer Unmutsbekundungen den Innenraum verlassen.

Ein aufgebrachter Marco Rose wird weggetragen

Fotocredit: Imago

Pünktlich zum Schlagabtausch der deutschen Fußball-Giganten konnten sich sowohl Erling Haaland beim BVB, als auch Leon Goretzka beim FC Bayern einsatzbereit für die Startelf melden. Auch deswegen musste FCB-Coach Julian Nagelsmann keine Wechsel vornehmen im Vergleich zum Sieg gegen Arminia Bielefeld. Die Borussen tauschten auf drei Positionen aus im Vergleich zur Vorwoche, unter anderem konnte der schmerzlich vermisste Haaland wieder von Beginn an mitwirken. Tabellarisch trennte beide Teams lediglich ein Punkt, folglich war klar, was auf dem Spiel stand.
Die Borussia legte los wie die Feuerwehr und setzte den ersten Nadelstich. Nach einem Schiedsrichterball in der 5. Minute ging alles blitzschnell, als Jude Bellingham Julian Brandt perfekt im Strafraum der Münchner einsetzte. Dort spielte der Borusse erst Alphonso Davies aus, legte sich die Kugel dann zurecht und ließ Manuel Neuer im Bayern-Tor keine Chance mit einem Schuss in den rechten Winkel.
Die Gäste zeigten sich jedoch keineswegs schockiert und antworteten auf ihre typische Weise. Einen Ball in der Dortmunder Hälfte behauptete Thomas Müller gegen Mats Hummels, legte dann ab auf den mitlaufenden Robert Lewandowski. Dieser drang von rechts in den Strafraum der Hausherren ein, schaute Gregor Kobel aus und schob eiskalt zum 1:1-Ausgleich ein (12.).
Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine extrem schnelle Partie auf höchstem Niveau. Bayern brachte die Dortmunder immer wieder in Bedrängnis mit gewohnt starkem Kurzpassspiel. Die Schwarz-Gelben setzten vor allem durch schnelles Umschaltspiel gefährliche Akzente. So suchten die Gastgeber immer wieder den wieselflinken Haaland, der wieder und wieder auf Manuel Neuer zusprintete.
Streitfall Elfmeter für Bayern - was sagt Ihr?
In der 44. Minute gelang den Bayern dann in Person von Kingsley Coman die 2:1-Führung. Tolisso verlagerte das Spiel auf die linke Seite, Davies zog daraufhin von links kommend gen Strafraum und spielte einen scharfen Ball in Richtung Elfmeterpunkt. Über Umwege landete die Kugel beim Franzosen, der rechts vor dem Tor stehend aus etwa zehn Metern abzog und ins Tor traf. Die herangrätschenden Reus und Guerreiro mussten sich geschlagen geben.
Die zweite Hälfte begann genauso rasant und furios wie der erste Durchgang geendet hatte. In Minute 48. Minute erzielte Haaland prompt den Ausgleich für die Schwarz-Gelben. Eine Flanke von Thomas Meunier klärte Dayot Upamecano unglücklich im eigenen Strafraum mit der Hüfte direkt vor die Füße von Jude Bellingham. Dieser setzte sofort Haaland in Szene, welcher mit nur einem Kontakt aus der linken Strafraumhälfte ins lange Eck schlenzte und Manuel Neuer keine Chance ließ.
Kritisch wurde es in der 65. Minute als Upamecano und Julian Brandt mit den Köpfen aneinanderstießen und minutenlang behandelt werden mussten. Für Brandt ging es per Trage raus aus dem Innenraum, Upamecano konnte zunächst weiterspielen. Schon jetzt war klar, dass die Nachspielzeit üppig ausfallen würde.
Komplett zerfahren wurde dann die Schlussviertelstunde, als Schiedsrichter Felix Zwayer nach langer Beratung einen Strafstoß für die Münchner aussprach. Nach einer Bayern-Ecke hatte Hummels die Situation im Strafraum per Ellenbogen geklärt. Zwayer sah dies nach Betrachtung der Bilder als strafwürdig an. Lewandowski ließ sich mit seinem patentierten Anlauf nicht bitten und verwandelte den Elfmeter zur 3:2-Führung. Jetzt war der Punkt erreicht, an dem Marco Rose auf der Trainerbank alle Sicherungen durchbrannten. In Konsequenz seiner Beschwerde bei Schiedsrichter Zwayer sah der gelbverwarnte Cheftrainer die Gelb-Rote Karte und musste von Co-Trainer Rene Maric auf die Tribüne gezerrt werden.
Die Borussen warfen nun nochmal alles nach vorne, auch Keeper Kobel ging bei Standards in der zehnminütigen Nachspielzeit mit in den Bayern-Strafraum. Helfen sollte es nichts, die Bayern blieben cool genug im hitzigen Signal-Iduna-Park und tüteten den 3:2 Auswärtssieg ein. Damit bauen die Münchner ihre Tabellenführung auf vier Punkte gegenüber den Schwarz-Gelben aus.

Die Stimmen:

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen, ein richtiges Spitzenspiel, es ging hoch und runter auf beiden Seiten. Ich glaube, dass der nicht gegebene Elfmeter in der Szene mit Marco Reus ein Elfmeter ist, und ich glaube, dass das Handspiel von Mats Hummels zumindest streitbar ist. Das ist schade, dass ein Spiel so entschieden wird. Ich habe gehört, dass es Julian Brandt besser geht, das ist fast das Wichtigste heute."
Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Wir hatten keinen ganz so guten Start, waren dann sehr gut, hatten extrem viele Chancen. Wir müssen deutlich höher führen zur Halbzeit. Nach der Halbzeit waren 15, 20 Minuten nicht so gut. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Der Elfmeter war für mich unstrittig."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Der Wahnsinn zu Gast im Signal-Iduna-Park

Sicherlich, jede Begegnung zwischen dem FCB und dem BVB ist absolut sehenswert, egal ob in der Bundesliga, im Pokal oder gar auf internationaler Bühne. Doch was sich am 14. Spieltag der Saison 2021/22 dem breiten Publikum auf den Rängen und vor den Bildschirmen bot, spottete jeder Beschreibung. Das Spiel hatte eine Schlagzahl, die auch eine Helene Fischer atemlos zurückgelassen hätte. Zu Weltklasse-Toren, packenden Zweikämpfen und technischen Finessen auf erstklassigem Niveau gesellten sich auch leider schwere Verletzungen, sowie einige höchst kontroverse Szenen. Der gemeine Fan konnte keine einzige Sekunde Luft holen. Marco Rose musste nach dem fragwürdigen Elfmeterpfiff gegen sein Team mit Schaum vor dem Mund und einer Gelb-Roten Karte auf die Tribüne geschleift werden. Und dann skandierten die Dortmunder Fans auch noch "Messi, Messi ..." nach jeder Ballaktion von Ex-Borusse Robert Lewandowski. Wäre das nicht schon skurril genug, so machte es sich in der zweiten Hälfte noch eine Taubenfamilie gemütlich auf dem Rasen und schien zwischenzeitlich der einzige Ruhepol zu sein an diesem feurigen Abend.

Die Statistik: 7

Nun zum mittlerweile siebten Mal in Folge bleiben die Bayern siegreich im direkten Duell mit Borussia Dortmund. Der letzte Sieg gegen den FC Bayern gelang dem BVB am 18. November 2018. Seitdem gingen alle Partien in der Bundesliga verloren.
(SID)
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