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FC Bayern und die komplizierte Beziehung zum Transfermarkt: Wer noch kommen könnte - und wer nicht

Dennis Melzer

Update 20/08/2021 um 09:49 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München ist derzeit noch auf der Suche nach möglichen Verstärkungen. Dabei sollen ein Rechtsverteidiger sowie ein zentraler Mittelfeldspieler Priorität genießen. Allerdings gestaltet sich das Vorhaben als kompliziert. Ehe neue Spieler verpflichtet werden können, muss Platz im Kader geschaffen werden. Besonders ein Akteur entwickelt sich überraschenderweise zum Ladenhüter.

Halten noch Ausschau nach Verstärkungen: Salihamidzic und Nagelsmann (r.)

Fotocredit: Imago

Es ist die immergleiche Frage, mit der die Verantwortlichen des FC Bayern dieser Tage konfrontiert werden: "Wird der Klub bis zum Ende des Monats noch einmal bezüglich Neuverpflichtungen aktiv?"
Eine nachvollziehbare Erkundigung, wirft man einen Blick auf den aktuellen Kader, der während der Vorbereitung aufgrund diverser Verletzungen mächtig ausgedünnt wurde. Etwas Stichhaltiges ist den Granden um Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, seit Anfang Juli Vorstandsvorsitzender, bezüglich etwaiger Transfers traditionell allerdings nicht zu entlocken.
Der Verein habe den Markt im Blick, sollte sich noch etwas im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten ergeben, könne man sich durchaus vorstellen, noch den einen oder anderen Spieler zu holen, so der Tenor. Erst vor anderthalb Wochen machte Salihamidzic deutlich, dass sich das Vorhaben jedoch als durchaus schwierig erweist: "Im Moment schauen wir. Es bewegt sich nicht so richtig", sagte der Bosnier in der TV-Sendung "Doppelpass" bei "Sport1".
Damit dürfte Salihamidzic nicht bloß auf die Einkaufsseite angespielt haben, sondern auch auf die Problematik, jene Akteure, die sich auf der vereinsinternen Verkaufsliste befinden, loszuwerden. Allen voran Corentin Tolisso, dessen Vertrag im Sommer 2022 ausläuft, entwickelt sich zum Ladenhüter. Die Bayern möchten einen ablösefreien Abgang im kommenden Jahr verhindern, dementsprechend böte sich noch bis zum 31. August die letzte große Chance, Einnahmen für den Franzosen zu generieren.

Keine Interessenten für Tolisso?

Allerdings gebe es dem "Kicker" zufolge keinen Markt für Tolisso. Demnach habe kein einziger Klub bislang konkretes Interesse bei den Bayern, die rund zehn Millionen Euro für den 27-Jährigen fordern sollen, hinterlegt. Tolisso soll darüber hinaus seinerseits ohnehin keinen Abgang anstreben. Auch für die anderen Streich-Kandidaten Mickael Cuisance und Bouna Sarr finden sich – Stand jetzt - keine Abnehmer.
Obwohl sich Neu-Trainer Julian Nagelsmann hinter den Kulissen laut "Bild-Zeitung" für Verstärkungen ausgesprochen haben soll, möchten die Klub-Bosse zunächst Platz im Kader schaffen - und gleichzeitig für Transfererlöse sorgen, ehe dem Wunsch des Übungsleiters entsprochen wird.
Eurosport zeigt, welche Profis unter besagten Umständen noch den Weg an die Isar finden könnten - und welches Gerücht eher ins Reich der Fabeln verwiesen werden darf.

Marcel Sabitzer (RB Lepzig, 27 Jahre)

Nagelsmann gilt als großer Fan seines ehemaligen Schützlings, Sabitzer selbst soll einen Wechsel nach München forcieren. Wie verschiedene Medien berichten, habe der Österreicher mit dem deutschen Klassenprimus schon eine grundsätzliche Einigung erzielt, jedoch sei bei RB Leipzig noch kein Angebot für den zentralen Mittelfeldspieler eingegangen.
Die Forderung der Roten Bullen für ihren Kapitän soll sich auf 18 Millionen Euro belaufen - Geld, das die Bayern aufgrund besagter Verkaufs-Komplikationen nicht investieren können. "Ich kenne Marcel sehr, sehr gut. Er ist ein sehr guter Spieler", gab Nagelsmann jüngst auf einer Pressekonferenz zu Protokoll.
Er schob aber - ganz im Stile seiner Chefs - nach: "Wir kommentieren die einzelnen Namen, die auf dem Transfermarkt herumschwirren, nicht. Sondern wir sondieren den Markt."
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Marcel Sabitzer arbeitete bei RB Leipzig mit Julian Nagelsmann zusammen

Fotocredit: Getty Images

Dass Sabitzer bis zur Schließung des Transferfensters noch in München unterschreibt, ist nicht unrealistisch - allerdings buhlen neben dem FCB auch europäische Spitzenklubs wie die AS Rom und die AC Mailand um die Dienste des 54-maligen Nationalspielers, der bei den Sachsen noch einen Vertrag bis 2022 besitzt.

Amine Adli (FC Toulouse, 21 Jahre)

Passt zwar mit Blick auf seine Position zwar nicht ins aktuelle "Beuteschema" der Bayern, gilt aber dennoch als Kandidat: Offensiv-Allrounder Amine Adli vom französischen Zweitligisten FC Toulouse.
Nach Informationen von "RMC Sport" stehen die Verantwortlichen der Bayern seit geraumer Zeit mit dem Youngster in Kontakt, sollen Adli sogar schon einen Zukunftsplan vorgelegt haben. Demnach plane man den Jugend-Nationalspieler Frankreichs vorerst als vierte Option hinter Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sané ein. Bei Adlis Klub soll der FCB jedoch noch nicht vorstellig geworden sein.
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Amine Adli vom FC Toulouse

Fotocredit: Eurosport

Adlis Arbeitspapier läuft Ende Juni 2022 aus, ein ablösefreier Abgang kommt für Toulouse offenbar nicht infrage. Der junge Linksfuß hatte in der vergangenen Saison seinen Durchbruch bei den Profis gefeiert. In 33 Ligaspielen steuerte er acht Tore sowie sieben Vorlagen bei.
Aufgrund der Wechselabsichten wurde Adli kürzlich bis auf Weiteres aus dem Kader gestrichen. Toulouse-Präsident Damien Comolli erklärte im Gespräch mit "La Depeche du Midi": "Er ist nicht von der Mannschaft ausgeschlossen, er wird trainieren dürfen, aber keine Spiele mehr bestreiten."

Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain, 24 Jahre)

Am Donnerstag machte plötzlich eine "L’Équipe"-Meldung die Runde, wonach der FC Bayern sich mit Thilo Kehrer von Paris Saint-Germain auf einen Dreijahresvertrag geeinigt habe.
Die Münchner seien bereit, zwölf Millionen Euro für den Rechtsverteidiger, der auch im Abwehr-Zentrum spielen kann, in die französische Hauptstadt zu überweisen.
Offensichtlich eine Falschinformation, wie sich nur wenige Stunden später herausstellen sollte: Die "Sport Bild" und "Sport1" dementierten die Meldung der französischen Zeitung umgehend.
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Thilo Kehrer wird mit einem Abgang aus Paris in Verbindung gebracht

Fotocredit: Getty Images

Kehrer, der zuletzt auch mit Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen in Verbindung gebracht worden war, soll vielmehr einen Verbleib bei PSG anvisieren. In den ersten beiden Ligue-1-Partien war der ehemalige Schalker jeweils über die volle Distanz zum Einsatz gekommen.
Allerdings dürften Kehrers Spielminuten fortan deutlich schwinden: Kapitän Marquinhos, der zuletzt wegen Trainingsrückstands noch pausiert hatte, kehrt zurück, darüber hinaus kommt mit dem aktuell noch verletzten Sergio Ramos ab September der nächste Abwehr-Hochkaräter hinzu.
Eine Flucht in die bayrische Landeshauptstadt wird es dennoch nicht geben.
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Legt Bayern auf dem Transfermarkt nochmal nach? Nagelsmann gibt Update

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