Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Max Kruse über seinen Wechsel nach Wolfsburg, Differenzen mit Urs Fischer und seinen Taxi-Fauxpas

Thomas Schurl

Update 13/02/2022 um 12:39 GMT+1 Uhr

Max Kruse avancierte beim Erfolg gegen Eintracht Frankfurt (2:0) zum Matchwinner für seinen neuen Verein Wolfsburg und erzielte per Elfmeter sein erstes Tor für die Wölfe seit seiner Rückkehr. Im "Aktuellen Sportstudio" sprach der 33-Jährige über den spontanen Wechsel zum VfL, seine Meinung über die Einführung von Play-offs in der Bundesliga sowie über die teuerste Taxifahrt seines Lebens.

Max Kruse

Fotocredit: Getty Images

Diese ereignete sich während seiner ersten Zeit in Wolfsburg (Saison 205/16). Nach einem Casino-Besuch wollte man den Abend in Berlin ausklingen lassen und fuhr mit dem Taxi in die Stadt: "An dem Abend sind wir mit ein paar Jungs nach Berlin und wollten feiern. Und vorher noch 'ne Runde ins Casino. Ich wollte nicht das ganze Geld ausgeben, habe dann sogar noch gewonnen, hatte nicht so viel Bargeld vorher dabei. Dann musstest du ja den Rucksack auch mitnehmen. Und wir waren nicht mit dem Auto unterwegs."
Um die 75.000 Euro sollten es gewesen sein, die der Stürmer damals im Kofferraum eines Taxis vergaß: "Eine Plastik-Tüte war es nicht, es war ein Rucksack. Der ist auch noch weg, also kannst du noch einen Tausender draufrechnen", erzählt Kruse mit einem Schmunzeln. "Ich habe ihn im Kofferraum gelassen. Ich habe ihn reingelegt und beim Aussteigen, halb sieben Uhr morgens, nicht mehr dran gedacht."

Wolfsberg-Wechsel: Geld war ein Faktor

Beim Thema Geld gibt Kruse auch zu, dass dies wohl auch ein entscheidender Faktor für seinen recht überraschenden Winter-Wechsel in die Autostadt war. "Wenn ich den Lebensstandard, den ich jetzt habe, weiterführen will, habe ich auf keinen Fall ausgesorgt, da muss man auch ganz ehrlich sein", erklärt Kruse offen. "Ich spiele vielleicht noch zwei, drei Jahre Fußball. Wenn ich dann so weiterleben würde, wie ich es jetzt bis heute tue, komme ich mit dem Geld auch nicht auf Dauer hin."
Über ein zugeschaltetes Video stärkte Christoph Kramer seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen in dieser Sache den Rücken: "Es ist mehr wert als jede Romantik (im Fußball, Anm. d. Red.), dass er das Kind beim Namen genannt hat und sagt 'Ja, ich mach es wegen des Geldes.'"
In Wolfsburg soll Kruse geschätzte 3,8 Millionen Euro brutto pro Saison verdienen - das wäre doppelt so viel, wie noch bei Union Berlin. Dort habe es speziell in seiner zweiten Saison auch Differenzen mit Trainer Urs Fischer gegeben, wie der Offensivakteur durchblicken ließ:
"Ich gehe ja eigentlich sehr gerne nach Gespür - und ich hatte wirklich eine sehr intensive und geile Zeit bei Union, keine Frage. Doch das zweite Jahr lief persönlich nicht mehr so wie das erste, auch wenn es sportlich sehr gut lief. Das kann ich so sagen. Ich will da jetzt auch nicht zu tief ins Detail gehen oder ein Fass aufmachen, wo keines aufgemacht werden muss. Aber ich war nicht mehr so zufrieden wie im ersten Jahr. Das kann ich so sagen."

Kruse: Differenzen mit Urs Fischer bei Union Berlin

Auf die Frage von "ZDF"-Moderator Jochen Breyer, ob es denn primär sportliche Gründe waren oder auch menschliche, gab Kruse zu verstehen: "Beides" und ging noch weiter ins Detail: "Als Sportler will man von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz stehen, da bin ich natürlich auch noch ehrgeizig. Und da habe ich einige Sache nicht so verstanden. Ich bin dann ja auch einer, der dann in die Konfrontation geht. Es ist aber jetzt nicht so, dass das Verhältnis jetzt zerbrochen oder komplett schlecht war."
picture

Max Kruse - 1. FC Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Dennoch habe er sich das anders vorgestellt und so sei die Entscheidung für einen Wechsel bereits im November gereift. Und das hing eben auch, mit dem aus seiner Sicht, nicht bestem Verhältnis zwischen ihm und Fischer zusammen:
Das hatte natürlich damit zu tun. Da ist jetzt kein böses Blut geflossen und ich glaube, man kann sich immer noch in die Augen schauen. Aber wir hatten die eine oder andere unterschiedliche Ansicht von Dingen.

Kruse über Bundesliga-Play-Offs und CR7-Body

Wo er selbst seine größten Stärken sieht, gab Kruse etwas zurückhaltend preis: "Da Schnelligkeit nicht so meine Stärke ist, komme ich eher über die Spielintelligenz. Ich sehe die Räume, die frei sind und versuche den Ball so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Ich bin auch keiner, der in die Dribblings geht, sondern versuche dann auch immer den besser positionierten Spieler zu sehen."
Angesprochen auf seine Form und den Eindruck, dass sein Trikot im Vergleich zu anderen Spielern etwas mehr spannt, reagierte er mit Humor. "Dass ich jetzt kein Cristiano Ronaldo und durchtrainiert von oben bis unten bin, weiß jeder. Aber ich bin nicht unfit, kann, wie man gesehen hat, auch 90 Minuten laufen. Von daher reicht es noch."
Eine klare Meinung bezog Kruse am Ende der Sendung auch bei der aktuellen Diskussion um die Einführung von Play-offs, die die Spannung im Titelrennen zu erhöhen sollten:
Die Idee finde ich komplett scheiße. Jeder der nach 34 Spieltagen da oben steht, steht da zurecht.
picture

Nagelsmann wütet nach Blamage gegen Bochum: "Beschissenes Spiel"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung