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1. FC Köln schenkt Werder Bremen sieben Tore ein - Steffen Tigges und Ellyes Skhiri brillieren

Bennett Doering

Update 22/01/2023 um 00:05 GMT+1 Uhr

Dem 1. FC Köln ist eine traumhafte Rückkehr aus der Winterpause gelungen. Die Domstädter watschten Werder Bremen am Samstagabend 7:1 (5:1) ab. Linton Maina eröffnete den Torreigen (9.), Steffen Tigges' Doppelpack folgte prompt (15./21.). Ellyes Skhiri (30./54.), Denis Huseinbasic (36.) und Marco Friedls Eigentor (76.) setzten Werder ebenso zu. Niclas Füllkrug erzielte den Bremer Ehrentreffer.

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Werder präsentierte sich von der ersten Minute an vogelwild und unkoordiniert in der Abwehr. Der 1. FC Köln ließ sich nicht lange bitten und bereitete dem SVW einen Horror-Auftakt in das Fußballjahr 2023.
Nach knapp zehn Minuten konterten die Hausherren die Gäste - nach einem amateurhaft ausgeführten Freistoß - eiskalt aus. Linton Maina markierte nach Zuspiel von Ellyes Skhiri per Flachschuss ins linke Eck das 1:0 für den FC (9.). Sechs Minuten nach der Führung erhöhte Steffen Tigges nach feinem Pass von Kainz auf 2:0. Milos Veljkovic hatte den Ball unhaltbar für Jiri Pavlenka abgefälscht (15.).
Damit aber noch lange nicht genug: Nachdem Pavlenka wegen eines Fehlers von Mitchell Weiser weit aus seinem Tor herauseilen musste, spielte der Keeper im Rahmen seiner Klärungsaktion den Ball in die Füße von Tigges. Der Stürmer schaute kurz hoch und schoss die Kugel vom Mittelkreis über Keeper und Verteidiger hinweg zum 3:0 in die Maschen (21.).
Der FC spielte nun wie im Rausch: Einen Pass von Maina leitete Tigges mit der Hacke an den zweiten Pfosten zu Skhiri weiter, der aus kurzer Distanz Pavlenka überlistete (30.) - 4:0. Das fünfte Tor folgte prompt. Einen hohen Pass von Florian Kainz spielte Tigges von links ins Zentrum, wo Denis Huseinbasic das Leder über die Linie drückte (36.).
Sieben Minuten vor der Pause traf Werder-Torjäger Niclas Füllkrug nach einer Ducksch-Ecke per Kopf zum 1:5 (38.). Tigges verpasste kurz vor dem Pausenpfiff aus der Drehung den Hattrick, indem er das Leder aus der Drehung an den linken Pfosten setzte (45.).
Nach dem Seitenwechsel machte Köln munter weiter. Maina legte mustergültig für Tigges auf, der aus perfekter Abschlussposition aber deutlich über den Kasten schoss (51.). Der Ärger über die vergebene Chance wehrte jedoch nicht lange, weil nur drei Minuten später Skhiri nach Maina-Flanke artistisch per Seitfallzieher ins kurze Eck das 6:1 erzielte (54.)
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt aber schon längst entschieden. Auf beiden Seiten wurde nun ordentlich durchgewechselt. Unter anderem feierte Davie Selke seine Pflichtspielpremiere für den FC, Dejan Ljubicic kam zu seinem Comeback nach längerer Verletzungspause.
Der Schlusspunkt der Partie war bezeichnend: Werder-Kapitän Marco Friedl bugsierte einen Pass von Maina ins eigene Tor - 7:1 für den FC (76.). Im Anschluss verpasste Ljubicic den achten Treffer, weil Pavlenka aus kurzer Distanz parieren konnte (84.).

Die Stimmen zum Spiel:

Marco Friedl (Kapitän Werder Bremen): "Die ersten fünf Tore haben wir uns selbst eingeschenkt. Wir haben alles vermissen lassen und waren mit dem Kopf anscheinend noch im Trainingslager. Das hat den Kölnern in die Karten gespielt. Dass es eine schwierige Phase in der Saison geben wird als Aufsteiger, war uns klar. Jetzt haben wir ordentlich auf den Sack bekommen und müssen da schnell wieder rauskommen."
Steffen Tigges (1.FC Köln): "Zwei Tore in so einem Spiel nach der Winterpause zu erzielen ist natürlich etwas Besonderes. Es war ein super Spiel von uns. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Beim 3:0 hatte ich so viel Platz, dass ich es einfach versuchen musste. Heute hat einfach alles funktioniert."

Der Tweet zum Spiel:

Ein neuer Rekord für den 1.FC Köln und die Bundesliga. Das Tor von Huseinbasic in der 36. Spielminute bescherte den Domstädtern das früheste 5:0 der Bundesligageschichte.

Das fiel auf: Tigges, Maina und Skhiri brillieren

Es war eine überragende Mannschaftsleistung des 1.FC Köln, das ist klar. Muss man aber drei Akteure herausheben, sind diese schnell gefunden: Tigges, Maina und Skhiri.
Tigges erzielte zwei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Vier Scorerpunkte in einer Partie gelangen dem groß-gewachsenen Stürmer noch nie. Es war das beste Spiel seiner bisherigen Profikarriere.
Maina, der vor der Saison ablösefrei von Hannover 96 an den Rhein gewechselt war, dürfte ähnlich wie Tigges heute die wohl beste Leistung seiner Karriere auf den Platz gebracht haben. Der pfeilschnelle Außen überforderte die Bremer Defensive durch seine Technik und sein Tempo komplett. Der Ertrag: ein Tor, zwei Vorlagen. Zudem führte sein Pass in die Mitte zum Eigentor von Marco Friedl.
Skhiri, Kölns Dauerbrenner im Mittelfeld, ist ein zuverlässiger Arbeiter und Strippenzieher. Tore und Vorlagen gehören für gewöhnlich nicht zu seinen Hauptaufgaben (13 Tore, sieben Assists in 115 Spielen). Heute überragte der Tunesier wiedermal und trug sich gleich zwei Mal in die Torschützenliste ein, hinzu kommt eine Vorlage.

Die Statistik: 47,6

Es war das wohl spektakulärste der insgesamt acht Tore an diesem Abend. Steffen Tigges fasste sich aus sage und schreibe 47,6 Metern Torentfernung ein Herz und traf über Keeper und Verteidiger hinweg zum zwischenzeitlichen 3:0. Zweifelsohne ein Kandidat für das Tor des Monats.
(SID)
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