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Bayern-Ikone Sepp Maier äußert sich enttäuscht über die Umstände der Entlassung seines früheren Schützlings Oliver Kahn

Celine Jäntsch

Update 31/05/2023 um 11:57 GMT+2 Uhr

Nach der Entlassung von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn meldete sich nun auch Vereinsikone Sepp Maier zu Wort. Im Interview mit "Sport1" kritisierte der langjährige Torhüter und Trainer des FC Bayern den Umgang mit den beiden Geschassten. Zudem warf er den Verantwortlichen des Klubs einen "schlechten Stil" vor und verteidigte das Verhalten seines langjährigen Schützlings Kahn.

Sepp Maier ist Rekordspieler beim FC Bayern München.

Fotocredit: Getty Images

Ex-Nationaltorhüter Sepp Maier stand von 1962 bis 1979 selbst in 536 Spielen für den FC Bayern zwischen den Pfosten. Anschließend war er mit Unterbrechungen bis 2008 als Torwarttrainer für den Rekordmeister tätig.
Dabei verband ihn stets ein enges Verhältnis mit seinem damaligen Schützling Oliver Kahn, der unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft am vergangenen Samstag als CEO beim FCB entlassen wurde.
Im Interview mit "Sport1" kritisierte Maier die Umstände des Rauswurfs: "Der Zeitpunkt der Abberufung war katastrophal. Das habe ich nicht verstanden und das ist eines FC Bayerns nicht würdig."
Außerdem distanzierte er sich von seinem ehemaligen Verein: "Das ist nicht mehr mein FC Bayern." Das Verhalten der Verantwortlichen habe einen "faden Beigeschmack" hinterlassen: "Das war schlechter Stil. Die beiden haben so viel für den FC Bayern geleistet, das sind Legenden."

Oliver Kahn ausgerastet? "Das war bestimmt so"

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass Kahn tatsächlich ausgerastet sei, als ihm seine Abberufung mitgeteilt wurde, gab Maier zu: "Ich kenne Oli, das war bestimmt so." Allerdings relativierte er auch: "Aber es sollen sich auch die Oberen beim FC Bayern an die eigene Nase fassen, denn das Gespräch wurde eine Woche zu früh geführt."
Allerdings machte der Weltmeister von 1974 auch deutlich, dass Kahn selbst Fehler gemacht habe: "Oli war immer ein Einzelkämpfer. Er war nur auf den blanken Erfolg fixiert." So habe er nicht "nach rechts und links geschaut".
Eine Einstellung, die laut Maier als Sportler in Ordnung sei, "aber nicht, wenn man eine Führungsposition beim FC Bayern hat". Dann sei das ein "Unding".
Zudem sei die Entlassung von Julian Nagelsmann nicht fair abgelaufen und habe Salihamidzic und Kahn geschadet: "Das war kein guter Stil. Da müssen sich Brazzo und Oli nicht wundern, wenn sie auch so abserviert werden."

Kahn-Comeback beim FC Bayern nicht ausgeschlossen

Dennoch kann sich der 79-Jährige durchaus vorstellen, dass Kahn irgendwann zum Rekordmeister zurückkehrt: "Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich kann mir Oli nicht bei einem anderen Klub vorstellen, das macht er auch nicht."
Einen Tipp für die nahe Zukunft hatte Maier dann auch noch für seinen ehemaligen Spieler: "Er soll jetzt mal abschalten, viel Golf spielen und nicht mit der Presse reden."
Denn schließlich, so die Bayern-Ikone, heile "die Zeit Wunden". Ob und wie Oliver Kahn in den Profifußball zurückkehrt, bleibt wohl abzuwarten.
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