Borussia Dortmund schlägt Hoffenheim und verdrängt Bayern vorerst von der Spitze - neunter Sieg in Serie für den BVB

Borussia Dortmund hat im Rennen um die Tabellenspitze vorgelegt und grüßt zumindest bis Sonntag von Rang eins. Das Team von Trainer Edin Terzic feierte am 22. Spieltag mit dem 1:0 (1:0) bei der TSG Hoffenheim den siebten Ligasieg in Serie und verdrängte damit Tabellenführer FC Bayern. Die Hausherren stecken dagegen weiter tief im Abstiegskampf (15.). Das Tor des Tages erzielte Julian Brandt (43.).

Marco Reus (vorne) und Marius Wolf (beide Borussia Dortmund) bejubeln den Sieg in Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

Mit dem Ziel "Tabellenführer" ging die Borussia ins Gastspiel gegen Hoffenheim. BVB-Coach Edin Terzic musste dabei auf Karim Adeyemi (Muskelfaserriss) und Julian Ryerson (Augenverletzung) verzichten. Terzic rotierte fünfmal – Jamie Bynoe-Gittens startete auf dem Flügel, Raphaël Guerreiro als Außenverteidiger, zudem begann Sébastien Haller in der Sturmspitze.
Die TSG ging mit der Negativbilanz von neun Niederlagen und zwei Remis aus den vergangenen elf Bundesligaspielen in die Partie. Gegen den Favoriten setzte Trainer Pellegrino Matarazzo auf eine kompakte Defensive und Doppelspitze mit Andrej Kramaric und Ihlas Bebou.
In der ersten halben Stunde neutralisierten sich beide Mannschaften nahezu, Hoffenheim hielt gut dagegen, führte die Zweikämpfe intensiv und traute sich immer wieder in die Offensive. Dortmund fand lange kein Mittel gegen kompakte Hausherren – das Spiel über die Flügel war zu statisch.
Dies änderte sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit, Dortmund drehte auf, spielte mit Powerplay auf das gegnerische Tor. In der 43. Minute war der BVB nach einem Standard zur Stelle. Marco Reus brachte den Ball aus dem linken Halbfeld in die Mitte, Julian Brandt verlängerte ihn kurios mit dem Rücken ins Tor.
Hoffenheim rettete sich mit einem 0:1-Rückstand in die Pause, nachdem Dortmund extrem auf den zweiten Treffer drängte. Im zweiten Durchgang lief es deutlich besser bei der TSG. Sehr aufsehenerregend wurde es in der 50. Minute: Emre Can foulte Kevin Akpoguma, der Schiedsrichter entschied auf Freistoß für Hoffenheim. Daraufhin schaltete sich der VAR ein, weil das vermeintliche Foulspiel bereits im Strafraum stattfand. Der Referee sah es anders und nahm sogar den Freistoß zurück – eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung.
Kurz darauf gab es die nächste VAR-Szene. Marius Wolf erzielte in der 56. Minute ein Traumtor. Er schoss die Kugel aus 15 Metern halbrechter Position wunderschön in den rechten Torwinkel. Der Treffer zählte korrekterweise nicht, da ein Foulspiel an Bebou vorausgegangen war.
Das Spiel wurde von Minute zu Minute intensiver - beide Mannschaften kamen immer wieder zu Top-Chancen – nutzten diese allerdings nicht. So blieb es nach 90 umkämpften Minuten beim knappen 1:0-Auswärtserfolg der Dortmunder, der die zwischenzeitliche Tabellenführung bedeutete.

Die Stimmen:

Julian Brandt (Borussia Dortmund): "Es war kein einfaches Spiel. Ich glaube, wir haben das Glück strapaziert. Wir hatten viele Torchancen auf der einen Seite, aber auch gegen uns hat Greg (Gregor Kobel, Anm. d. Red.) ein-, zweimal gut gehalten, da haben wir ein bisschen Glück gehabt. Ansonsten nehmen wir die drei Punkte sehr, sehr gerne mit."
Kevin Vogt (TSG 1899 Hoffenheim, über den vermeintlichen Elfmeter): "Akpo (Kevin Akpoguma, Anm. d. Red.) dreht ab, Emre Can trifft ihn unten am Fuß, er fällt hin. Was hat er gegeben? Schiedsrichterball. Für mich ist es ein klares Foul."
Emre Can (Borussia Dortmund, über den vermeintlichen Elfmeter): "Nein, es ist kein Elfmeter. Ich stehe, er steht, er nimmt den Kontakt viel später an, er kann ganz normal weitergehen. Deswegen, der Schiedsrichter hat es gut entschieden."

Der Tweet zum Spiel:

Es war die aufsehenerregendste Schiedsrichterentscheidung des Spiels.

Das fiel auf: Formstärke der einstigen "Underperformer"

Es ist einer der großen Faktoren dafür, dass es beim BVB im Kalenderjahr optimal läuft: die Formstärke des nahezu gesamten Kaders. In den vergangenen Spielzeiten fielen einige Akteure immer wieder mit schwachen Leistungen ab, fanden zu Teilen erst gar nicht das Niveau der besten 14 Kaderspieler. So saßen beispielsweise Can und Wolf zumeist nur auf der Bank, waren eben keine Faktoren im BVB-Spiel.
Dies hat sich mittlerweile geändert, beide Akteure zeigen aktuell eine sehr gute Form, prägen sogar zuweilen das Dortmunder Spiel. Terzic hat es geschafft, dem gesamten Kader einen Leistungsboost zu geben, der dazu führt, dass der BVB wieder zu den heißesten Meisterschaftskandidaten zählt.

Die Statistik: 350

Mit 350 Bundesligaspielen ist er eine aktive Legende: Sebastian Rudy feierte gegen Borussia Dortmund diesen Meilenstein. In seinen 350 Spielen erzielte der 32-jährige Mittelfeldspieler 17 Tore und gab 41 Assists.
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Quelle: Perform

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