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Drei Dinge, die auffielen: FC Bayern fehlt Energie und Durchschlagskraft gegen Union Berlin

Oliver Jensen

Update 03/09/2022 um 22:45 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München spielt zum zweiten Mal in Folge nur 1:1 und verliert damit die Tabellenführung in der Bundesliga. Der 1. FC Union Berlin stellte den Rekordmeister - so Manuel Neuer - vor die schwierigste Aufgabe der bisherigen Saison. Trainer Julian Nagelsmann kritisiert dabei die fehlende Energie seiner Mannschaft - und hat selbst keine Erklärung. Drei Dinge, die auffielen.

Platz drei? Nagelsmann deutlich: "Mir relativ scheißegal"

Durch die zwei sieglosen Spiele verliert der FC Bayern München die Tabellenspitze in der Bundesliga.
Joshua Kimmich gelang in der 15. Minute der Ausgleich, nachdem der Rekordmeister drei Minuten zuvor sogar durch Sheraldo Becker in Rückstand geraten war.
Drei Dinge, die bei Union Berlin gegen Bayern München auffielen:

1. Union laut Neuer der "bisher schwierigste Gegner"

Union attackierte die ballführenden Bayern-Akteure früh, sodass dem Rekordmeister das Kreieren von Tormöglichkeiten erschwert wurde. "Sie haben ein aggressives Zweikampfverhalten. Deshalb war es schwer, Chancen herauszuspielen", sagte Kapitän Manuel Neuer.
Abgesehen vom Ausgleich zum 1:1 durch Joshua Kimmich kam in der ersten Halbzeit lediglich eine weitere Großchance zustande, als Jamal Musiala technisch stark auf Leroy Sane durchspielte, dieser allerdings aus kurzer Distanz an Torwart Frederik Rönnow scheiterte.
Im zweiten Durchgang kamen nur unwesentlich mehr Möglichkeiten hinzu. Mit einer Erfolgsquote von 46 Prozent gewann Union fast genauso viele Zweikämpfe wie der FC Bayern. Neuer zollt dem Gegner Respekt: "Das war sicherlich der schwierigste Gegner bisher."
Eine beachtliche Aussage, wenn man berücksichtigt, dass der FC Bayern in dieser Saison bereits gegen den DFB-Pokalsieger RB Leipzig, den Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt und vergangene Woche gegen Borussia Mönchengladbach antreten musste. Letztere haben dem FC Bayern vergangene Woche ebenfalls ein 1:1 abgeluchst, verteidigten aber längst nicht so stark wie Union.
"Wir hatten heute nicht so viele Chancen wie gegen Gladbach", merkt Nagelsmann an. "Das Ergebnis ist nicht unverdient, auch wenn wir ein Stück näher dran waren." Der Trainer stimmt seinem Kapitän daher zu: "Ja, das war vielleicht der schwierigste Gegner, wir haben gegen keine andere Mannschaft so wenig Torchancen herausgespielt."
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Manuel Neuer: Union "bisher schwierigster Gegner"

Fotocredit: Getty Images

2. Dem FC Bayern fehlte die Durchschlagskraft – eine Frage der Energie?

Der FC Bayern biss sich an der Defensive sprichwörtlich die Zähne aus. 69 Prozent Ballbesitz und 21 Torschüsse wecken zwar den Eindruck von Überlegenheit. Um dies aber in Tore umzumünzen, hätte das Zusammenspiel im gegnerischen Drittel besser funktionieren müssen.
"Wir haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen", weiß Nagelsmann. "Insgesamt war das Energieniveau, das ich in den vergangenen Wochen gelobt habe, heute nicht auf demselben Niveau."
Doch wo kann der Grund dafür liegen? "Weiß ich nicht", antwortet Nagelsmann ehrlich. "Das ist manchmal einfach so. Schlaf, Ernährung, dafür kann es tausend Gründe geben."
Möglicherweise tat sich der FC Bayern auch einfach mit der Spielweise von Union schwer. Nagelsmann hatte bereits vor dem Spiel angemerkt, dass Berlin die "meisten Fouls" begeht. Dies täten sie "aber sehr clever und nicht unfair."
Die Statistik gibt ihm recht: Union beging zwar 16 Fouls (der FC Bayern lediglich sieben), kassierte aber erst in der 87. Minute die erste Gelbe Karte, als Rani Khedira ein taktisches Foul beging.
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Nagelsmann: „Wir haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen“

Fotocredit: Getty Images

3. Die Torhüter Neuer und Rönnow halten das Unentschieden mit Glanztaten fest

Beim Gegentreffer zum 0:1 war Torwart Neuer machlos. Nach dem hoch hereingespielten Freistoß von Christopher Trimmel kam Sheraldo Becker relativ ungestört zum Abschluss und traf ins Tor. "Es ist wichtig, im letzten Drittel am zweiten Pfosten bis zum Schluss zu verteidigen, mitzulaufen und zu versuchen, Kontakt zum Gegenspieler zu haben“, erklärt Neuer.
Genau dies tat Mané allerdings nicht und ermöglichte dadurch Becker das fünfte Tor im fünften Bundesligaspiel. Während Neuer in dieser Situation chancenlos war, konnte er später mit einer Glanztat die möglicherweise erste Saisonniederlage verhindern.
Nach einem Ballverlust von Dayot Upamecano steuerte Jamie Leweling in der 75. Minute auf Neuer zu, scheiterte aber an dessen Arm. "Es ist nicht so leicht, wenn man die ganze Zeit kaum etwas zu tun hat, wenn man keine Situationen hat, in der man sich auszeichnen kann und dann auch nicht so richtig im Spiel ist. Das ist das Schwierige daran", erklärt Neuer, der diese Herausforderung dennoch gut meisterte.
Sein Gegenüber, Union-Torwart Frederik Rönnow, war häufiger gefordert. Noch in der Nachspielzeit verhinderte er mit einer Glanzparade ein mögliches Kopfballtor von Mane und rettete damit den Punkt.
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