Drei Dinge, die bei FC Bayern gegen Freiburg auffielen: Choupo-Moting wirft seinen Hut in den Ring

Der FC Bayern München feiert mit dem 5:0 (2:0) gegen den SC Freiburg einen wichtigen Statement-Sieg in der Bundesliga. Eric Maxim Choupo-Moting empfiehlt sich dabei für die Mittelstürmerrolle. Neben Serge Gnabry glänzt auch wieder Leroy Sané unter Flutlicht. Der Freiburger Tanz auf drei Hochzeiten hinterlässt derweil erste merkliche Spuren. Drei Dinge, die uns in der Allianz Arena auffielen.

Nagelsmann lobt seine Mannschaft: "Schönen Fußball gespielt"

Quelle: Perform

Allein die frisch ins Team gekommenen Serge Gnabry und Eric Maxim Choupo-Moting sowie der formstarke Leroy Sané waren zu viel für Freiburg - das Bayern-Trio steuerte je ein Tor und einen Assist zum Kantersieg bei.
"Das hat sehr gutgetan, heute so ein gutes Spiel abzuliefern", sagte Gnabry: "Das war ein wichtiges Zeichen und ganz wichtig für unser Selbstvertrauen für die nächsten Wochen."
Freiburg dagegen zollte den kräftezehrenden englischen Wochen Tribut. "Wir waren von der Energie her nicht in der Lage, Bayern Paroli zu bieten", sagte Trainer Christian Streich: "Wir waren einfach nicht gut genug."
90 Prozent Passquote bei 62 Prozent Ballbesitz und 17:6 Torschüssen waren zwei Kennzahlen der bayrischen Dominanz.
Was sonst noch auffiel:

1.) Choupo-Moting bewirbt sich um die Neun

Ohne Thomas Müller (Rücken) und mit Jamal Musiala nach Corona noch nicht ganz spielfit auf der Bank, entschied sich Trainer Julian Nagelsmann erneut gegen Mathys Tel im Sturm und dafür diesmal für Eric Maxim Choupo-Moting.
Der Deutsch-Kameruner bewarb sich mit einer formidablen Leistung für mehr Einsätze als Nummer neun. Vor dem 1:0 spielte er den Ball stark links in den Lauf von Alphonso Davies - der entscheidende Spielzug auf dem Weg zum Führungstreffer von Serge Gnabry (13.).
Das 2:0 besorgte der Ex-Pariser dann 20 Minuten später selbst: Nach gutem Laufweg in den Sechzehner und Zuspiel von Leroy Sané hielt er sich Nationalverteidiger Matthias Ginter vom Leib, machte sich frei und verwandelte sehenswert ins lange Eck. "Das Tor ist unfassbar gut, sehr schwer zu erzielen", lobte Nagelsmann.
Beim 3:0 von Sané glänzte der Stürmer dann wieder als Vorbereiter (53.). Zuvor hatte er bei Gnabrys Pfostenschuss mustergültig aufgelegt. "Er ist richtig gut drauf", hatte Nagelsmann schon vor der Partie bei "DAZN" gesagt - und Recht behalten.
Bei der Auswechslung (66., Musiala kam) gab's warmen Applaus von den Rängen für den Angreifer.
"Ich bin super happy, dass ich heute gespielt habe und dass wir alle zusammen so ein Spiel abgeliefert haben", sagte er: "Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gezeigt, wer hier Herr im Hause ist. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Daran müssen wir jetzt anknüpfen."
Insgesamt mag eine Bayern-Offensive mit Choupo-Moting als Mittelstürmer vielleicht weniger flexibel daherkommen als bei den Rochadespielchen der vergangenen Wochen. Das Positionsspiel bringt so aber auch eine simple, selbstbewusste Klarheit mit sich.
Außerdem kann der 33-Jährige, der vor Freiburg erst mickrige 169 Einsatzminuten in Pflichtspielen bekommen hatte, als Wandspieler agieren und auch hohe Bälle halten. "Er ist der beste Sohlenspieler und kann den Ball unglaublich gut festmachen - ob mit der Sohle oder 'one touch'. Er hat ein Superspiel gemacht", lobte sein kongenialer Partner Gnabry.
Auch Nagelsmann meinte: "Er hat sich gut rangekämpft. Er hätte schon früher mal von Beginn an spielen können. Er war heute ein extrem guter Zielspieler vorne, der medial oft vermisst wird."
Einen Lewandowski wird man aus Choupo-Moting nicht machen - eine interessante Variante mehr ist er aber allemal. "Ich weiß, was ich kann, und dass ich der Mannschaft helfen kann", formulierte er nachher bei "DAZN" auch Ansprüche: "Das weiß der Julian, dass ich das so sehe. Und das habe ich ihm auch gesagt. Natürlich möchte ich weiter viel spielen."
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Eric Maxim Choupo-Moting jubelt - FC Bayern München vs. SC Freiburg

Fotocredit: Getty Images

2.) Überspielte Freiburger

Der SC Freiburg tanzt mit einem dünnen Kader auf drei Hochzeiten - und manchmal werden da die Füße schlapp.
So haben neben Keeper Mark Flekken auch die Abwehrspieler Matthias Ginter, Philipp Lienhart und Christian Günter keine der bisher 1380 Pflichtspielminuten (15 Spiele inkl. einmal Verlängerung im Pokal) verpasst.
Gegen Bayern sorgte das für einige Nebenwirkungen. Beim 0:1 ging es für die gesamte Kette (inklusive Rechtsverteidiger Kiliann Sildillia) zu schnell.
Beim 0:2 ließ sich Ginter abkochen, beim 0:3 bekam Sané kein Gegnerdruck von beiden Innenverteidigern, beim 0:4 und 0:5 war dagegen Lienhart indisponiert - und das waren nur die plakativsten Anzeichen der Freiburger Müdigkeit nach zuletzt strapaziösen Wochen.
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Streich analysiert Klatsche gegen Bayern: "Nicht aggressiv genug"

Quelle: Perform

"Wir haben es nicht geschafft, Energie auf den Platz zu bringen und kompakt gegen den Ball zu arbeiten", beklagte Nicolas Höfler. Zu den Belastungen der vergangenen Wochen sagte er: "Das spielt natürlich auch eine Rolle."
Insgesamt zehn Breisgauer haben Mitte Oktober schon über 1000 Einsatzminuten auf dem Buckel. Zum Vergleich: Bei Bayern haben erst sechs Profis diese Marke erreicht.
Für Trainer Streich ergibt sich dadurch die Hausaufgabe, noch mehr über alternative Formationen mit anderen, frischen Spielern nachzudenken. Softer wird das Programm nämlich nicht; bis zur WM stehen nahtlos vier weitere englische Wochen an.
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Christian Streich in Aktion - FC Bayern München vs. SC Freiburg

Fotocredit: Getty Images

3.) Primetime-Sané schlägt wieder zu

Drei Spiele absolvierte der FC Bayern diese Saison erst mit 15:30 Uhr Anstoßzeit (Union Berlin, Stuttgart, Augsburg) - drei Spiele, in denen Leroy Sané keine Torbeteiligung aufweisen konnte.
Kein Wunder - dem Nationalspieler kann man in dieser Spielzeit eine gewisse Flutlicht-Fixierung unterstellen. Primetime-Sané ist offenbar immer dann so richtig gut, wenn es zu späterer Stunde ans Eingemachte geht. Egal, auf welcher Position.
Wie auch am Sonntagabend: Gegen Freiburg assistierte Sané, diesmal als Zehner aufgeboten, bei Choupo-Motings 2:0 (33.) und besorgte das 3:0 mit einem schönen Distanzschuss selbst (53.). Für den 26-Jährigen war es bereits der zehnte Pflichtspieltreffer, damit führt er die interne Torschützenliste weiter an.
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Leroy Sané trifft zum 3:0 - FC Bayern München vs. SC Freiburg

Fotocredit: Getty Images

Sein Tor gegen Freiburg stand dabei als Musterbeispiel dafür, wie Sané diese Saison für die Bayern wirbelt: Geradliniger, schnörkelloser. Oft sorgt er aus zweiter Reihe für gefährliche Abschlüsse.
"Seine Geschwindigkeit durchs Zentrum ist wahnsinnig schwer zu verteidigen", meinte auch der Freiburger Christian Günter anerkennend. Weniger eigensinnig, weniger verspielt - so ist Sané aus der Bayern-Elf gerade nicht mehr wegzudenken.
Mit seinen fünf Assists zu den zehn Treffern ergibt das statistisch schließlich auch fast jedes Spiel eine Torbeteiligung. Natürlich nur, wenn das Flutlicht an ist.
Am Mittwoch wird Sané allerdings das Flutlichtspiel im Pokal beim FC Augsburg (20:45 Uhr im Liveticker) verpassen - bei seiner Auswechslung in der 76. Minute signalsierte er schon eine Verletzung am Oberschenkel. Am Montagvormittag verkündete der FC Bayern, dass Sané mit einem Muskelfaserriss im linken hinten Oberschenkel "vorerst" ausfalle.
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Nagelsmann erklärt Positionswechsel von Mané

Quelle: Perform

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