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Drei Dinge, die bei TSG Hoffenheim gegen FC Bayern auffielen: Das Märchen von Choupo-Moting geht weiter

Robert Bauer

Update 23/10/2022 um 10:50 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München kommt immer besser in Tritt und hat mit dem 2:0 (2:0)-Erfolg bei der TSG Hoffenheim den dritten Sieg binnen sechs Tagen gefeiert. Mann des Tages war dabei wieder einmal Eric Maxim Choupo-Moting, der sein persönliches Märchen weiterschrieb. Während beim Rekordmeister immer mehr das "Mia san Mia"-Gefühl zurückkehrt, ließ Hoffenheim das letzte Risiko vermissen. Was uns auffiel.

Nagelsmann lobt "souveräne und erwachsene Leistung" der Bayern

Julian Nagelsmann klatschte nach Abpfiff in der PreZero Arena zufrieden mit seinen Schützlingen auf der Bank ab.
"Die ersten 35 Minuten waren weltklasse von uns", schwärmte Bayern Münchens Trainer nach dem 2:0 (2:0)-Erfolg seiner Mannschaft am 11. Spieltag bei der TSG Hoffenheim, dem dritten Sieg binnen sechs Tagen.
Youngster Jamal Musiala (17.) und Eric Maxim Choupo-Moting (38.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass der deutsche Rekordmeister zumindest vorübergehend bis auf einen Punkt an Bundesliga-Spitzenreiter Union Berlin heranrückt.
Drei Dinge, die beim Spiel TSG Hoffenheim gegen Bayern München auffielen:

1.) Das Choupo-Märchen geht weiter

Choupo-Moting marschierte nach verrichteter Arbeit mit stolzgeschwellter Brust in Richtung Bayern-Bank, wo er vom Trainerteam um Chefcoach Nagelsmann herzlich empfangen wurde. Nach dem Gastspiel in Hoffenheim steht fest, dass die Neuner-Debatte, die bei den Bayern in letzter Zeit immer wieder aufkeimte, zunächst einmal ad acta gelegt werden kann.
Grund dafür ist ein weiterer herausragender Auftritt von Choupo-Moting, der kurz vor Ende der ersten Halbzeit nach Ballgewinn von Joshua Kimmich dann Serge Gnabry auf dem rechten Flügel in Szene setzte. Die scharfe Hereingabe seines Teamkollegen verwandelte der Angreifer dann im Zentrum abgezockt (38.). Es war der vierte Treffer des 33-Jährigen in den vergangenen drei Partien (vier Tore, zwei Vorlagen).
"Das ist meine Aufgabe, die Bälle in dem Bereich festzumachen und dann auch Angriffe einzuleiten, in dem Fall hat es gepasst, Serge hat sehr schnell reagiert. Super, dass das alles so gut geklappt hat", freute sich Choupo-Moting bei "Sky".
Kameruns Nationalstürmer wusste jedoch nicht nur als Torschütze zu gefallen, sondern stellte einmal mehr unter Beweis, dass er als Wandspieler für die Bayern unheimlich wichtig ist. "Er hat wieder ein gutes Spiel gemacht, auch wenn er ein bisschen müde war. Er hat richtig Qualität in der Box. Ich bin froh, dass wir ihn haben. Ich bin überrascht, dass alle so überrascht sind, wir kannten seine Qualitäten schon vorher", betonte Leon Goretzka.
Mit seinem Auftritt am Samstag hat Choupo-Moting jedenfalls einmal mehr gezeigt, dass er eben doch nicht die "klassische Nummer zwei" im Angriff ist, wie in der Vergangenheit oft zu hören war. Doch was ist das Torgeheimnis des Routiniers?
"Wir trainieren alle sehr gut, ich haue mich jedes Training voll rein und freue mich, dass es so gut funktioniert momentan. Ich vertraue in meine Qualitäten, ich vertraue in die Qualitäten der Mannschaft und das ist dann das, was dabei rauskommt", bilanzierte er.
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Eric Maxim Choupo-Moting (FC Bayern) bejubelt seinen Treffer gegen die TSG Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

2.) Die Rückkehr des "Mia san Mia"

Nicht einmal ein Flitzer, der sich nach Abpfiff auf den Rasen geschlichen hatte, um ein Selfie mit Sadio Mané zu schießen, konnte die Bayern aus der Ruhe bringen.
Obwohl die Nagelsmann-Elf keine der vergangenen drei Auswärtspartien in der Liga gewinnen konnten, war von Verunsicherung überhaupt nichts zu spüren - im Gegenteil: Nach intensiven Anfangsminuten, in denen sich beide Mannschaften gegenseitig enorm unter Druck setzten, übernahmen die Bayern komplett die Kontrolle und kamen nahezu zu Chancen im Minutentakt.
Schließlich war es Nationalspieler Musiala, der nach einer Ecke sträflich im Strafraum der Hausherren freistand und technisch perfekt seinen sechsten Saisontreffer markierte (17.). Der Rekordmeister präsentierten sich auch in der Folge äußerst selbstbewusst und aggressiv und belohnten sich mit dem zweiten Treffer durch Choupo-Moting (37.).
"Bayern hat hochverdient die drei Punkte mitgenommen", musste auch Hoffenheims Trainer André Breitenreiter anerkennen. Eine Zweikampfquote von 61 Prozent, der höchste Wert einer Mannschaft in der bisherigen Saison, und insgesamt 20 Torabschlüsse verdeutlichen Breitenreiters Worte.
"Die ersten 35 Minuten waren weltklasse von uns", schwärmte Nagelsmann: "Dann haben wir zehn Minuten ein bisschen die Luft rausgenommen und dann kam Hoffenheim zweimal gut vors Tor, da hat Ulle (Sven Ulreich; Anm. d. Red.) überragend pariert."
Die beiden von Nagelsmann angesprochenen Chancen von Georginio Rutter sollten jedoch für lange Zeit das Gefährlichste bleiben, was Hoffenheims Offensivabteilung kreierte.
Im zweiten Durchgang schalteten die Münchner dann vermehrt in den Verwaltungsmodus und konnten so Kräfte für das anstehende Topspiel in der Champions League am Dienstag beim FC Barcelona (21:00 Uhr im Liveticker) sparen.
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Georginio Rutter (l./TSG Hoffenheim) im Zweikampf mit Joshua Kimmich (FC Bayern)

Fotocredit: Getty Images

3.) Georginio allein zu Haus

Sichtlich ernüchtert stapften Kapitän Oliver Baumann und seine Teamkollegen nach Schlusspfiff vor ihre Fankurve. Anders als bei ihren Helden auf dem Platz war bei den Hoffenheimer Anhängern jedoch nichts von Enttäuschung zu sehen. Lautstark feierten sie ihre Mannschaft trotz der Niederlage gegen den Rekordmeister, bei der die TSG einen insgesamt ordentlichen Auftritt hinlegte. Ordentlich, aber eben auch nicht mehr.
Nach furiosen zehn Anfangsminuten, in denen die Hausherren die Bayern frech pressten und so den ein oder anderen Ballverlust erzwangen, hielten die Gäste immer besser dagegen und befreiten sich spielerisch aus jenen Drucksituationen. Die Folge war die 2:0-Führung in Halbzeit eins für die Gäste, woraufhin Hoffenheim nahezu komplett der Mut verloren ging.
Dabei ergaben sich für die Kraichgauer aufgrund der Tatsache, dass auch der FC Bayern mit der letzten Kette immer wieder weit aufrückte, durchaus Umschaltmomente, die sie jedoch größtenteils unkonzentriert ausspielten. "Wir waren zu unsauber in unserem Passspiel, vor allem im letzten Drittel. Es hat auch ein bisschen die Effektivität gefehlt. Wir hatten Abschlüsse, aber wir belohnen uns nicht", konstatierte Grischa Prömel bei "Sky".
Für fast die Hälfte jener Abschlüsse (drei von sieben) zeigte sich Rutter verantwortlich, der nahezu an allen nennenswerten Aktionen der Hausherren beteiligt war. Der junge Franzose rieb sich an vorderster Front gegen Mathijs de Ligt und Dayot Upamecano auf, erhielt aber zu selten Unterstützung.
Seine beiden großen Gelegenheiten ließ Rutter allerdings ungenutzt (24./40.), sodass Hoffenheim, das insgesamt das letzte Risiko vermissen ließ, lediglich die Erkenntnis blieb, dass der FC Bayern an diesem Nachmittag eine Nummer zu groß war.
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"Extrem wichtig": Nagelsmann feiert Choupo-Moting

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