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Offiziell: Tabellenschlusslicht Hertha BSC entlässt Trainer Sandro Schwarz - Pál Dárdai wird sein Nachfolger

Eurosport
VonEurosport

Update 16/04/2023 um 15:05 GMT+2 Uhr

Der schwer angeschlagene Bundesligist Hertha BSC hat auf den Sturz ans Tabellenende reagiert und Trainer Sandro Schwarz freigestellt. Als neuer Coach soll Hertha-Urgestein Pál Dárdai den krisengeplagten Klub zum Klassenerhalt führen. Das bestätigte der Hauptstadtklub am Sonntagnachmittag. Der 47-jährige Dardai war bereits zweimal Chefcoach bei der Alten Dame.

"Legitim und realistisch": Schwarz stellt sich auf Rauswurf ein

Pál Dárdai macht's - wer sonst! Bundesligist Hertha BSC bedient sich für die Rettung vor dem Absturz in die 2. Liga eines alten Reflexes und betraut Klub-Legende Pál Dárdai erneut mit der Mission Klassenerhalt. Der 47-jährige Ungar übernimmt die Berliner in den verbleibenden sechs Ligaspielen und tritt das Erbe von Sandro Schwarz an.
"Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam", sagte Dárdai: "Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daran setzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf."
Die Trennung von Schwarz erfolgte zwei Tage nach dem bitteren 2:5 (1:2) im Kellerduell bei Schalke 04 und dem Sturz ans Tabellenende. Für Dárdai, dem Rekordspieler der Berliner, wird es bereits die dritte Retter-Mission an der Seitenlinie der Blau-Weißen. In den Spielzeiten 2014/15 sowie 2020/21 hatte Dárdai die Alte Dame in der Bundesliga gehalten.
Im November 2021 endete die bislang letzte Zusammenarbeit. Die Saison 2018/19 unter Dardai war die bislang letzte, die Hertha BSC ohne Trainerentlassung überstand. Dárdai ist mit dem Klub nicht nur wegen seiner Verdienste eng verwurzelt. In Herthas Kader steht auch sein Sohn Marton. Der 21-Jährige stand bei der Pleite auf Schalke in der Startelf.
"Ich freue mich sehr, dass Pál uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen", sagte Sportdirektor Benjamin Weber. Dárdai habe bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen könne: "Davon sind wir auch jetzt überzeugt."
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Pál Dárdai

Fotocredit: Getty Images

Das Aus von Schwarz hatte sich abgezeichnet. Die Mannschaft hatte ihre Laufrunde am Samstagvormittag noch nicht beendet, da war Schwarz in seinem schwarzen SUV schon vom Vereinsgelände gefahren.
Bereits nach der Niederlage in Gelsenkirchen am Freitagabend hatte sich Schwarz rhetorisch auf seinen Rauswurf eingestellt. "Das ist realistisch. Ich bin in der Verantwortung", sagte er am DAZN-Mikrofon. Die Angst vor dem ersten Abstieg seit 2012 ist riesig in Berlin.
Sechs Spiele in Folge ohne Sieg, ein erschreckender Systemausfall der kompletten Defensive im "Endspiel" beim bisherigen Tabellenletzten - Argumente für eine Weiterbeschäftigung ließen sich kaum noch finden.

Schwarz kann Freistellung nachvollziehen

"Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre", wurde Schwarz in einer Pressemitteilung am Sonntag zitiert. Mit Blick auf die Tabelle könne er nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden hätten.
Nun soll es Dárdai, der große Teile der Mannschaft kennt und keine Eingewöhnungszeit braucht, richten. Es geht um viel. Der Absturz in die 2. Bundesliga würde Hertha weit zurückwerfen. Zugleich wäre es der Tiefpunkt einer jahrelangen Negativentwicklung, in der Unruhe das Tagesgeschäft bestimmte, Trainer verschlissen und Geld verbrannt wurden. Ein Trend, der pikanterweise mit der Trennung von Dárdai im Sommer 2019 ihren Anfang nahm.
Sechs Spiele haben Dardai und Hertha BSC noch Zeit, das Worst-Case-Szenario abzuwenden. Dabei empfangen die Berliner unter anderem die beiden Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart und VfL Bochum. "Die Mannschaft hat definitiv die Qualität, um die Klasse zu halten", behauptete Schwarz. Er selbst darf daran nicht mehr mitarbeiten.
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(SID)
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