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Kuriose Elfmeter-Pannen um Adli bei Bayern-Pleite in Leverkusen - Schiedsrichter Stieler erklärt VAR zum "Lebensretter"

Florian Bogner

Update 20/03/2023 um 00:08 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München verliert am 25. Spieltag der Bundesliga nach zwei kuriosen Elfmeterszenen 1:2 (1:0) bei Bayer 04 Leverkusen. Nach dem Top-Spiel am Sonntagabend gibt es ausnahmsweise mal keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Video Assistant Referees, der diesmal Schiedsrichter Tobias Stieler gleich zweimal vor schweren Fehlern bewahrte und das Spiel so in die richtige Richtung beeinflusste.

Nagelsmann bedient aber einsichtig: "Haben verdient verloren"

Es war schon ein bisschen kurios: Da verwandelte Exequiel Palacios für Bayer 04 Leverkusen zwei erst nach VAR-Eingriff zugesprochene Elfmeter zum Sieg gegen den FC Bayern - direkt vor einem Plakat der eigenen Fans mit dem Wortlaut "Ihr macht euch zum Affen - Videobeweis abschaffen!"
Dabei war das 2:1 (0:1) von Bayer 04 Leverkusen gegen den damit gestürzten Spitzenreiter FC Bayern München ausnahmsweise mal ein gutes Argument für den so viel gescholtenen Video Assistant Referee - kurz VAR.
Vor beiden Elfmetern nämlich hatte Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) eigentlich ganz anderes entschieden: Zweimal bezichtigte er Bayer-Angreifer Amine Adli zunächst des unlauteren Wetteiferns - zweimal zeigte Stieler Gelb für eine vermeintliche Schwalbe.
Zweimal jedoch schaltete sich VAR Sören Storks (Velen) aus dem Kölner Keller ein und wies Stieler darauf hin, dass sehr wohl ein Foulspiel vorliege - einmal von Benjamin Pavard, der Adli hinten in die Hacke getreten war und dem Leverkusener dabei sogar halb den Schuh auszog (55.), und einmal von Dayot Upamecano, der Adli ungestüm abgeräumt hatte (73.).

Stieler beurteilt zweimal falsch

"Bei beiden Entscheidungen stand ich zwischen zwei Extremen. Ein Weiterspielen kam für mich nicht infrage", schilderte Stieler später. Bei der ersten Szene habe er den Kontakt nicht gesehen, "sondern nur das Fallen danach, dass total atypisch war. Deswegen habe ich auf Schwalbe entschieden", erklärte er. Falsch beurteilt.
Auch bei der zweiten Szene war Stielers Wahrnehmung zunächst falsch. "Da sieht man aus der Hintertorkamera, dass Upamecano unkontrolliert in den Spieler reinrutscht. Es kam so auch zu einem deutlichen Kontakt", wurde der Unparteiische von den Video-Bildern eines besseren belehrt.
So musste sich Stieler gleich zweimal korrigieren, zweimal die Gelbe Karte gegen Adli annullieren und auf den Punkt zeigen. Palacios und Bayer sagten Danke.

VAR als "Lebensretter"

"Das war heute ein Paradebeispiel für die perfekte Zusammenarbeit mit dem Video-Assistenten", meinte der Schiedsrichter hinterher bei "DAZN". Der VAR erhalte allgemein "viel Schimpfe", wie es der Hamburger ausdrückte.
Diesmal war es ganz anders. "Heute war er mein Lebensretter und auch für das Spiel der Lebensretter", sagte der 41-Jährige: "Meine Schiedsrichterseele weint zwar, aber die Fußballwelt kann, denke ich, zufrieden sein."
Das Schöne daran: An der Rechtmäßigkeit beider Elfmeter gab es für niemanden etwas zu rütteln. Nichtmal für die Bayern. "Ich habe relativ schnell gesehen, dass es Elfmeter war", sagte Trainer Julian Nagelsmann: "Schwalben waren es auf jeden Fall keine."

Adli schenkt Stieler sein Trikot

Mit der Pavard-Aktion im Video konfrontiert, meinte auch Thomas Müller: "Klares Foul. Wir brauchen die Schiedsrichterentscheidungen nicht zu diskutieren, da haben wir andere Themen."
Der zweimal zu Unrecht verwarnte Adli "dankte" es Stieler mit Zärtlichkeiten. "Wir haben uns geherzt, auf dem Platz, auch danach", verriert der Schiedsrichter: "Er hat mir sogar sein Trikot versprochen - mal sehen, ob es ankommt."
Es bliebe ihm nichts anderes, "als es mit Humor zu nehmen", sagte Stieler. Sein Fazit: "Zweimal auf dem Feld danebengelegen, zweimal vielen Dank nach Köln in den Keller für die tolle Unterstützung."
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