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VfL Wolfsburg verliert erstmals seit September - Niclas Füllkrug übernimmt Führung in der Torjägerliste

Eurosport
VonEurosport

Update 28/01/2023 um 19:12 GMT+1 Uhr

Der VfL Wolfsburg hat erstmals seit dem 7. Bundesliga-Spieltag wieder eine Niederlage einstecken müssen. Beim SV Werder Bremen verlor die Mannschaft von Niko Kovac 1:2 (0:1). Niclas Füllkrug (24.) verwandelte einen strittigen Elfmeter und machte mit seinem Doppelpack (77.) den Befreiungsschlag perfekt. Damit übernahm der Nationalspieler die Führung in der Torjägerliste von Christopher Nkunku.

Niclas Füllkrug bringt Wolfsburg in Führung

Fotocredit: Getty Images

Nach vier Niederlagen in Serie stand der Aufsteiger unter Druck. Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nahm Ole Werner zwei Änderungen vor: Für Ilia Gruev (Bank) und Leonardo Bittencourt (Erkältung) starteten Christian Groß und Jens Stage im Mittelfeldzentrum. Auf der anderen Seite nahm Niko Kovac nach dem 5:0 bei Hertha BSC einen Wechsel in der Startelf vor: Da Paulo Otavio nach seiner Gelbsperre zurückkehrte, rückte Micky van de Ven von der linken Abwehrseite zurück ins Zentrum. Maxence Lacroix musste daher wieder auf die Bank. Nach wie vor fehlten die beiden Nmecha-Brüder. Auch Neuzugang Nicolas Cozza fehlte noch im Aufgebot.
Das Nord-Derby begann auch gleich mit viel Power. Der VfL zeigte schon nach wenigen Sekunden, mit wie viel Selbstvertrauen und Offensivkraft das Team aktuell ausgestattet ist. Patrick Wimmer scheiterte aus wenigen Metern an Jiri Pavlenka (1.).
Quasi im Gegenzug verfehlte Marvin Ducksch eine Flanke haarscharf (3.). Die Werderaner zeigten sich von der jüngsten Misere unbeeindruckt und präsentierten sich dem Favoriten aus der Autostadt auf Augenhöhe. Insbesondere das Positionsspiel sowie das Gegenpressing funktionierten beim Aufsteiger sehr gut. Dennoch brachte sich der Aufsteiger rund um den Strafraum um womöglich gute Gelegenheiten. Zu viele unsaubere Bälle, schlechte Flanken und falsche Entscheidungen wechselten sich ab.
Werder blieb auch in der Folgezeit am Drücker und hatte nach 24 Minuten die Riesenchance auf die Führung: Nachdem Yannick Gerhardt den Ball an die Hand bekam, zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt. Niklas Füllkrug traf eiskalt vom Punkt zum 1:0. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Ole Werner hatte seine Mannschaft taktisch sehr gut eingestellt. Während VfL-Stürmer Jonas Wind bei den drei Innenverteidigern gut aufgehoben war, machte Anthony Jung über links viel Betrieb. So war Wimmer immer wieder gezwungen, nach hinten mitzuarbeiten.
Damit konnte sich der Ex-Bielefelder nicht immer sofort in der Offensive einschalten. Zudem musste Maximilian Arnold immer wieder auf den Flügeln aushelfen. Wolfsburg kam nach einer halben Stunde besser in die Partie, hatte jedoch Pech. Zunächst wurde ein Tor von Jonas Wind aufgrund einer Abseitsposition zu Recht aberkannt (31.), jedoch hätte Siebert in dieser Szene auch auf Foul von Pavlenka an Wimmer entscheiden und damit auf den Punkt zeigen können. Wenig später traf Mattias Svanberg nur die Latte (34.).
Auf der anderen Seite verhinderte Koen Casteels mit einer starken Parade das 2:0 durch Füllkrug (38.). Mit neuen Kräften (Marmoush und Guilavogui für Kaminski und Gerhardt) kam der VfL Wolfsburg aus der Kabine.
Die Niedersachsen zeigten sich verbessert und erarbeiten sich in dieser Phase einen leichten Feldvorteil. Doch Bremen blieb in den Zweikämpfen extrem griffig, ließ defensiv nichts zu und schaltete immer wieder gut um. Mit zunehmender Spieldauer erhöhte Wolfsburg den Druck, jedoch fehlte es im Angriff an Power und Präzision.
So betrieben die Gäste viel Aufwand, ohne jedoch zunächst gefährlich zu werden. Bremen sah sich zunehmend in die Defensiv gebunden, Umschaltaktionen fanden nur noch wenige statt. Und so spielte sich das Nord-Derby lange Zeit zwischen den Strafräumen ab. So war es erneut Füllkrug, der nach einer Ducksch-Ecke knapp neben den Kasten köpfte (71.). Auch in der Schlussphase fehlte es dem so offensivstarken VfL an Durchschlagskraft.
Dies hatte vor allem mit der zuletzt arg gebeutelten Bremer Hintermannschaft zu tun, die stets auf der Höhe war und immer wieder für Entlastungen sorgen konnte. So auch in Minute 77, als Füllkrug einen bärenstarken Angriff über den zuvor eingewechselten Eren Dinkci und Mitchell Weiser zum 2:0 vollenden konnte.
Doch der VfL gab weiterhin Gas und so traf der zuvor eingewechselte Kevin Paredes zum 1:2 (90.). Bremen zitterte nun, auch weil Siebert sechs Minuten Nachspielzeit gab. In dieser wurde es dramatisch, Wolfsburg wollte das 2:2. Doch Bremen brachte den verdienten Sieg über die Zeit. Somit sorgte Bremen für eine faustdicke Überraschung und konnte die Niederlagenserie stoppen. Auf der anderen Seite musste der VfL einen Dämpfer im Kampf um die internationalen Plätze hinnehmen.
Für beide Teams geht es mit wichtigen Partien weiter: Bremen empfängt kommenden Sonntag (15:30 Uhr) den VfB Stuttgart, Wolfsburg empfängt wenige Stunden später (17:30 Uhr) den FC Bayern München. Dazwischen steht das DFB-Pokal-Achtelfinale an. Am Dienstag ist der VfL bei Union Berlin gefordert.

Die Stimmen:

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Es war ein turbulentes Spiel, in der Schlussphase wurde es nochmal eng. In der ersten Halbzeit hatten wir die Möglichkeiten, höher zu führen. In der zweiten Halbzeit war es dann eher Verteidigungsarbeit. Die Kleinigkeiten haben gepasst, wir haben uns leidenschaftlich in jeden Ball geworfen."
Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "Unter dem Strich sind wir zu spät aufgewacht und haben berechtigterweise verloren. Wir müssen uns kurz schütteln. Wir werden alles daransetzen, dass wir die Jungs wieder aufrichten und positiv nach vorne schauen."
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VfL geht als Seriensieger ins Nordduell: Kovac warnt vor Bremen

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