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1. FSV Mainz 05: Svensson tritt nach Pokal-Pleite gegen Hertha BSC als Cheftrainer zurück - Siewert übernimmt

Eurosport
VonEurosport

Update 02/11/2023 um 20:01 GMT+1 Uhr

Bo Svensson hat auf die sportliche Talfahrt des 1. FSV Mainz 05 reagiert und ist als Cheftrainer der Rheinhessen zurückgetreten. Die Entscheidung kam einen Tag nach der Blamage der Mainzer in der 2. Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten Hertha BSC (0:3). Der bisherige U23-Coach der Mainzer, Jan Siewert, wird am Samstag in der Bundesliga gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen.

Bo Svensson

Fotocredit: Getty Images

Das bittere Aus im DFB-Pokal war dann doch zu viel, Urgestein Bo Svensson ist beim FSV Mainz 05 Geschichte. Am Tag nach dem blamablen Ausscheiden beim Zweitligisten Hertha BSC zog der 44 Jahre alte Däne seine Konsequenzen und reichte seinen Rücktritt beim Bundesliga-Schlusslicht ein.
Angesichts des schlechtesten Saisonstarts der Klub-Geschichte habe sich Svensson "nach einem langen Gespräch mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt am Donnerstag gemeinsam mit diesen zu diesem Schritt entschieden", teilte der Klub mit. Vorerst übernimmt U23-Coach Jan Siewert die Mannschaft.
"Mainz 05 verdankt Bo sehr viel, vor allem, dass wir heute überhaupt noch in der Bundesliga spielen", sagte Heidel am Tag nach dem dem enttäuschenden 0:3 (0:1) in der zweiten Pokalrunde. Svensson ist nach Enrico Maaßen (FC Augsburg) der zweite Bundesliga-Trainer, der in dieser Saison seinen Posten räumt.
Bereits kurz nach Abpfiff hatte Schmidt in den Katakomben des Berliner Olympiastadions angekündigt, das Spiel "knallhart" zu analysieren und ein klares Bekenntnis zu Svensson vermieden: "Bo sitzt am Samstag auf der Bank, wenn wir diese Analyse in die richtige Richtung bringen können."

Svensson-Aus die Konsequenz vieler Gespräche

Man habe in Mainz "in den vergangenen Wochen viele Stunden darüber diskutiert, wie wir die negative sportliche Tendenz umkehren können", so Heidel: "Leider gibt es im Fußball immer aber auch vielschichtige Entwicklungen, die eine so erfolgreiche gemeinsame Arbeit an einen Punkt bringen können, an dem es vielleicht besser ist, einen neuen Weg einzuschlagen."
Dieses Gefühl habe Svensson laut Heidel "selbst entwickelt und uns mitgeteilt". Der Däne hatte vor dem Hertha-Spiel einen Rücktritt eigentlich noch ausgeschlossen. Auch die Vereinsführung hatte Svennson noch vor wenigen Tagen öffentlich das Vertrauen ausgesprochen.
Der Däne habe die "100-prozentige Rückendeckung", hatte Schmidt nach dem 2:2 beim VfL Bochum betont. Das Debakel in der Hauptstadt ließ den emotionalen Dänen offenbar umdenken, mit seinem Rücktritt kam er einem Rauswurf zuvor.

Svensson: "Der Abschied fällt mir sehr schwer"

Intern soll es zwischen Coach und Verein zuletzt nicht komplett harmonisch zugegangen sein. Svenssons Vertrag läuft zum Saisonende aus, dass der Däne in Sachen Verlängerung reichlich zögerlich agierte, warf Fragen in Sachen "Commitment" auf. So aber bleibt dem Klub nun immerhin eine hohe Abfindung erspart.
"Der Abschied fällt mir sehr schwer, aber ich habe das Gefühl, dass jetzt der Zeitpunkt hierfür gekommen ist", sagte Svensson nun.
Leider sei "aufgrund der sportlichen Entwicklung der Zeitpunkt gekommen zu erkennen, dass kein Einzelner über dem Verein steht und nun alle Kräfte gebündelt werden müssen, um die sportliche Situation zu meistern. Das wird leider nicht mit mir sein, aber das muss leider so sein."

Schlechtester Saisonstart der Klub-Geschichte

Der 44-Jährige zog damit die Konsequenzen aus dem schlechtesten Saisonstart der Klub-Geschichte. In der Liga ist Mainz nach neun Spieltagen noch ohne Sieg (drei Punkte), saisonübergreifend sogar seit 14 Partien. Den einzigen Erfolg in der aktuellen Spielzeit gab es beim mageren 1:0 bei der SV Elversberg in der ersten Pokalrunde.
Dabei hatte Svensson einen erfolgreichen Start bei den Rheinhessen, für die er auch als Spieler sieben Jahre aktiv gewesen war, hingelegt. Im Januar 2021 hatte der 44-Jährige die Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz übernommen und das Team mit der besten Rückrunde der Klubgeschichte sensationell zum Klassenerhalt geführt.
Die beiden folgenden Spielzeiten beendete Mainz ungefährdet auf den Plätzen acht und neun, derzeit steckt das Schlusslicht wieder mitten im Abstiegskampf.

Siewert übernimmt Mainz 05

Und als wäre das alles nicht schon genug, sorgt abseits des Platzes weiterhin der Fall Anwar El Ghazi für Unruhe.
Eigentlich hatte der 28-Jährige nach seinem ersten, israelfeindlichen Post laut Verein Reue gezeigt. Wenige Stunden vor Anpfiff distanzierte sich der zwischenzeitlich suspendierte und am Montag noch begnadigte Stürmer jedoch vom Inhalt der Mainzer Pressemitteilung - und bezichtigte den Klub indirekt der Lüge.
Am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) gegen RB Leipzig betreut U23-Trainer Jan Siewert die Mannschaft.
Siewert trainiert seit Sommer 2020 am Mainzer Nachwuchsleistungszentrum. Seit 2022 coachte er die U23 des 1. FSV. Der 41-Jährige war von Januar 2019 bis August 2019 einigermaßen glück- und erfolgloser Teammanager von Huddersfield Town in Englands zweiter Liga, zuvor trainierte er Borussia Dortmunds U23.
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(mit SID)
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