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Borussia Dortmund - Die Lehren der USA-Reise: BVB-Neuzugang Sabitzer hinterlässt Eindruck, Marketing tut weh

Marc Hlusiak

Update 05/08/2023 um 08:27 GMT+2 Uhr

Am Donnerstag kehrte Borussia Dortmund von seiner USA-Reise zurück. Bereitete sich Schwarz-Gelb in vergangenen Jahren traditionell im Schweizer Kurort Bad Ragaz vor, opferte man in diesem Sommer perfekte Trainingsbedingungen für die Erschließung neuer Märkte. Sportlich blieb der BVB in seinen drei Testspielen zwar ungeschlagen, das Euphoriebarometer geriet dennoch ins Stocken.

US-Tour ohne Niederlage: BVB-Coach Terzic zieht Fazit

Es waren andere Bilder, die man bislang in diesem Sommer von Spielern und Verantwortlichen von Borussia Dortmund zu sehen bekam.
Keine Alpenromantik aus dem beschaulichen Skiort Bad Ragaz in der Schweiz. Mats Hummels, Marco Reus und Co. grüßten in ihren Instagram-Stories von der Zwei-Milliarden-Dollar-Sphäre, einer riesigen Lichtkuppel in Las Vegas, oder aus dem United Center in Chicago, der Heimat der legendären Bulls.
Der BVB opferte ein Stück Sommer-Tradition, entschied sich gegen perfekte Trainingsbedingungen in beschaulicher Atmosphäre und wählte stattdessen das ganz dicke Marketingbrett samt Testspielen gegen Manchester United und den FC Chelsea.
San Diego, Las Vegas, Chicago - wer wachsen will, muss reisen.

BVB: Schon wieder vier Verletzte

Schaut man nur auf die Ergebnisse, lässt sich der Trip nach Übersee durchaus als Erfolg verbuchen. 6:0 gegen San Diego Loyal, 3:2 gegen Manchester United, 1:1 gegen den FC Chelsea.
Nur sind Spielergebnisse auf Vereinsebene in den Monaten Juni, Juli und August meistens gar nicht so wichtig. Der Fokus liegt vielmehr darin, die Spieler auf die anstehende Saison in drei Wettbewerben (Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal) vorzubereiten und sie fit und in Form zu bringen.
Genau das lief auf der USA-Tour jedoch weniger gut - im Gegenteil. Mit Nico Schlotterbeck, Gregor Kobel, Julien Duranville und Thomas Meunier verletzten sich gleich vier Spieler. Während die zwei Erstgenannten nach kleineren Blessuren zum Bundesligastart womöglich wieder fit sein werden, werden Duranville und Meunier aufgrund schwererer Muskelverletzungen länger ausfallen.
Nun ist es müßig zu behaupten, in Bad Ragaz hätte sich niemand verletzt und der BVB wäre mit voller Kapelle in die Saison gestartet. Reisestrapazen, Zeitumstellung, das andere Klima und die relativ hohe Spielbelastung in Partien gegen namhafte Gegner dürften jedoch nicht gerade vorbeugend gewirkt haben.
Marketing tut weh.
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Edin Terzic (r.) tröstet Nico Schlotterbeck, der verletzt ausgewechselt werden muss

Fotocredit: Getty Images

Dortmund braucht noch einen Außenverteidiger

Ramy Bensebaini kam im Sommer ablösefrei von Borussia Mönchengladbach nach Dortmund und ersetzt dort den zum FC Bayern abgewanderten Raphaël Guerreiro. Jetzt schon ein guter Deal, bedenkt man, dass der verletzungsanfällige Portugiese beim deutschen Rekordmeister direkt mit einem Muskelbündelriss startet und lange fehlen wird.
Bensebaini hingegen empfahl sich in den Staaten und dürfte seinen Stammplatz auf der linken Seite in den ersten Pflichtspielen der Saison sicher haben. Auf der rechten Außenverteidigerposition ist das Rennen noch völlig offen. Ausgetragen wird es in Abwesenheit von Meunier, der im Verein ohnehin keine Zukunft mehr haben soll, von Marius Wolf und Julian Ryerson.
Ob der hochveranlagte, aber selten verletzungsfreie Mateu Morey jemals wieder das Niveau erreicht, um beim BVB Fuß zu fassen, steht in den Sternen. Immerhin befindet sich der Spanier im Training und durfte beim 3:2-Sieg in Oberhausen eine Halbzeit lang auf den Rasen. Mit in die USA reiste er nicht.
Es ist kein Geheimnis, dass die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl auf den Außenverteidigerpositionen gerne noch nachlegen würden. Spätestens seit der Verletzung von Routinier Meunier ist das auch dringend nötig, um im vollgepackten Herbst die Substanz für die Dreifachbelastung zu haben.
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Nach Wechsel zum BVB: Sabitzer voller Vorfreude auf Saison

Sabitzer hinterlässt Eindruck

Als letzter gekommen, als erster eingeschlagen: So oder so ähnlich könnte man die kurze Zeit von Marcel Sabitzer beim BVB bislang beschrieben. In seinem ersten Auftritt im BVB-Trikot bekam es der Österreicher direkt mit seinen Ex-Kollegen von Manchester United zu tun und war direkt an der Entstehung des 1:1 durch Donyell Malen beteiligt, als er einen starken Tiefenlauf in den Sechzehner anbot und den Ball per Hacke auf Vorlagengeber Karim Adeyemi ablegte. Ein gelungener Einstand.
Gegen den FC Chelsea überzeugte Sabitzer dann erneut, war im Mittelfeld bester Borusse. Der 29-Jährige lenkte und ordnete, er kommunizierte und bestimmte das Tempo. Dass sein womöglich großer Konkurrent um einen Stammplatz auf der Acht, Felix Nmecha, die Spiele gleichzeitig nicht für Eigenwerbung nutzen konnte, dürfte Sabitzer das Rennen um den Platz neben Emre Can zunächst anführen.
Apropos anführen: Can hat in der kommenden Spielzeit zwar die Bunde um den Arm. Wenn Sabitzer jedoch weiterhin so auftritt wie in seinen ersten beiden Spielen, dann dürfte er schnell der Chef in der Schaltzentrale werden.
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