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Borussia Dortmund: Karim Adeyemi im Zentrum der Kritik - beim BVB-Youngster stürmt nur der Gegenwind

Dennis Melzer

Update 23/11/2023 um 13:53 GMT+1 Uhr

Karim Adeyemi verfügt über großes Potenzial, ruft es aber bei Borussia Dortmund viel zu selten ab. Zuletzt geriet der gebürtige Münchner in die Kritik, weil er eine Einladung zur U21-Nationalmannschaft ausschlug. Auch sein Privatleben und der womöglich fehlende Fokus auf den Fußball wurden regelmäßig thematisiert. Aktuell stürmt beim Angreifer nur eines - und zwar der Gegenwind.

Adeyemi-Knatsch mit DFB - Terzic weist auf Konsequenzen hin

Als Youssoufa Moukoko am Rande des U21-Lehrgangs auf das freiwillige Fehlen seines Dortmunder-Kollegen Karim Adeyemi angesprochen wurde, schaltete der Youngster in den Verteidigungsmodus.
"Ich finde, man muss nicht immer über Adeyemi sprechen, sondern einfach akzeptieren, dass er diesmal nicht gekommen ist", sagte Moukoko im Anschluss an den 3:1-Erfolg der DFB-Auswahl gegen den polnischen Nachwuchs. Der 19-Jährige schob nach: "Es gibt schon einen Hintergrund, warum er diesmal nicht bei uns ist. Er will in Dortmund hart arbeiten."
Hart arbeiten, um beim BVB wieder in die Spur zu finden - und sich auf lange Sicht für die A-Nationalmannschaft zu empfehlen. Das funktioniert in dieser Saison bislang gar nicht. In wettbewerbsübergreifend 13 Einsätzen gelangen Adeyemi gerade einmal zwei Torvorlagen.
Dabei hatte er in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit angedeutet, über welch enorme Anlagen er verfügt. Sieben Tore und vier Assists standen nach der zweiten Saisonhälfte zu Buche, Adeyemi stand sinnbildlich für den BVB-Aufschwung, der erst am letzten Spieltag jäh eingebremst wurde.

DFB-Boss deutlich: "Fehler"

Seither wurde die Kritik an Adeyemis Leistungen lauter, zuletzt geriet er aufgrund besagter U21-Absage in den Fokus. "Ich halte es für einen Fehler", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am "Pro7"-Mikrofon: "Ich glaube, dass man stolz sein sollte, den Adler auf der Brust zu tragen." Den Verzicht deklarierte Neuendorf als "vergebene Chance" und "Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt."
BVB-CEO Hans-Joachim Watze, der - so könnte man meinen - eigentlich glücklich über Adeyemis Pro-Arbeitgeber-Entscheidung hätte sein müssen, stützte Neuendorfs Aussagen. "Ich sehe das genauso, Bernd Neuendorf und ich haben da keine unterschiedliche Meinung", erklärte Watzke.
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Karim Adeyemi

Fotocredit: Getty Images

Die "Bild"-Zeitung berichtete jüngst, dass Adeyemi bei Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl zum Rapport antanzen musste. Dabei soll dem 21-Jährigen klargemacht worden sein, dass er sich deutlich steigern müsse. Auch Adeyemis Privatleben wurde bei dem Treffen angeblich thematisiert.
Der Angreifer ist seit einigen Monaten mit der Rapperin und YouTuberin Loredana liiert, das Paar hält seine Instagram-Follower regelmäßig mit gemeinsamen Schnappschüssen auf dem Laufenden. Ein Eindruck, der bei Adeyemis Gebaren abseits des Platzes entstehen könnte: Der Fußball nimmt nur eine Nebenrolle ein, Glanz und Glamour stehen im Vordergrund.

Formdelle wegen Privatleben? Berater dementiert

Vorwürfe, die Adeyemis Berater Thomas Salomon gegenüber "Sport1" kürzlich wegwischte. "Ich würde alle bitten, sein Privatleben zu respektieren. Seine Leistungen haben ganz sicher nichts damit zu tun. Immerhin sei der ehemalige Salzburger schon mit der Musikerin zusammen gewesen, als die "Leistungen in der Rückrunde explodiert" seien.
Salomon verteidigte seinen Klienten zudem gegen den Gegenwind aus Richtung des DFB: "Wir waren sehr überrascht über die Aussagen vonseiten des DFB. Karim hat den Adler immer mit Stolz getragen, das wird auch in Zukunft so sein", so Salomon.
Er schob nach: "Für sein Heimat- und Geburtsland aufzulaufen, ist das Größte für Karim. Deshalb hat er sich beim letzten Lehrgang auch eigens dafür entschieden, für die U21 aufzulaufen." Mitte Oktober hatte Adeyemi für die Mannschaft von Coach Antonio Di Salvo gespielt, beim 3:2-Sieg über Bulgarien bereitete er das 2:1 durch Moukoko vor.

Moukoko lobt Adeyemis Potenzial

Jener Moukoko, der nun, in stürmischen Zeiten, für Adeyemi in die Bresche sprang. "Er hat ein unfassbares Potenzial, er ist ein unfassbarer Spieler, ich sehe ihn jeden Tag in Dortmund. Ich würde mich freuen, wenn er wieder zu uns käme."
Freuen würden sie sich beim BVB wohl auch - auf den Tag, an dem Adeyemi sein "unfassbares Potenzial" endlich wieder abruft.
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