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BVB verliert nach Hummels-Rot gegen Leipzig: Trainer Edin Terzic gehen die Argumente aus

Thomas Gaber

Update 10/12/2023 um 09:47 GMT+1 Uhr

Ein schmeichelhaftes 1:1 in Leverkusen, ein blamables 0:2 im Pokal in Stuttgart und ein unglückliches 2:3 gegen RB Leipzig - die Woche der Wahrheit ging für Borussia Dortmund in die Hose. Gegen Leipzig war es ausgerechnet "Mr. Zuverlässig" Mats Hummels, der dem BVB mit seiner Roten Karte einen Bärendienst erwies. Trainer Edin Terzic kämpft gegen viele Widerstände und lenkt von Problemen ab.

Terzic kritisiert Rot-Sünder Hummels: "Er geht zu früh zu Boden"

Mats Hummels hatte es eilig. Unmittelbar nach Abpfiff des Spiels zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (2:3) wandte sich der BVB-Verteidiger auf "X" an Mitspieler und Anhänger.
"Ganz großes Kompliment an die Fans und die Mannschaft für die Moral heute. Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich darf da niemals zur Grätsche runtergehen und die Jungs dadurch 80 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld lassen", schrieb Hummels.
Seine Notbremse gegen Lois Openda in der 15. Minute war das fatale Endprodukt einer Fehlerkette in der Defensive des BVB. "Wir dürfen den Ball in dieser Situation nicht verlieren, weil wir risikoreich stehen", kritisierte Trainer Edin Terzic.
Der frühe Platzverweis sei ein "Schlüsselmoment" gewesen, "da wir bis dahin sehr gut im Spiel waren", meinte Terzic.

Terzic tadelt Hummels: "Das war völlig unnötig"

Der Coach wollte Hummels nicht als Alleinverantwortlichen darstellen, unterstellte dem Routinier dennoch naives Abwehrverhalten.
"Mats weiß selber, dass er da nicht runtergehen darf. Nicht in dieser Situation und nicht in dieser Spielminute. Das war völlig unnötig. Wenn wir in der 80. Minute sind, kann man dieses Risiko eingehen. Aber so früh im Spiel müssen wir das Tor vielleicht schlucken, können dann aber wenigstens zu elft weiterspielen", sagte er.
Nach dem 1:1 in Leverkusen, als der BVB deutlich unterlegen war und einen glücklichen Punkt holte, versuchte Terzic den Fokus auf einen nicht gegebenen Elfmeter für Karim Adeyemi zu richten. Nach der Pleite gegen Leipzig nutzte er Hummels' Aktion zu einer Generalabrechnung mit deutschen Abwehrspielern.
"Wir gehen im deutschen Fußball viel zu früh zu Boden, wir grätschen zu viel. Es ist gerade sehr modern, dass Verteidiger früh runtergehen. Sie versuchen eher eine spektakuläre Rettungsaktion anstatt das Laufduell mit dem Gegenspieler aufzunehmen", sagte er.

Dortmund verliert mehr und mehr den Anschluss

Damit lenkt Terzic von den Problemen des BVB ab. Denn die Wahrheit ist, dass seine Mannschaft in dieser Saison keinerlei Konstanz in ihre Leistungen bringt, immer wieder unerklärliche Einbrüche erleidet wie in beiden Spielen (Liga und Pokal) in Stuttgart und gegen Top-Gegner (Bayern, Leverkusen, Leipzig) nicht gewinnen kann.
Doch auch gegen RB sah Terzic viel Gutes. "Wir waren der Startphase und in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft, obwohl wir unter der Woche gespielt haben, obwohl wir sehr viele Ausfälle hatten und so lange in Unterzahl waren." Seine Spieler hätten auch alles dafür getan, "das Ding nochmal zu drehen. Wir haben gezeigt, wie gut und wie klar wir am Ball sein können und uns gegen alle Widerstände wehren können."
Das lässt sich an den Ergebnissen jedoch nicht festmachen. Dortmund hat nur eins der letzten sechs Bundesligaspiele gewonnen und ist nur noch Fünfter in der Liga mit bereits vier Punkten Rückstand auf Champions-League-Platz vier und neun auf Tabellenführer Leverkusen, der am Sonntag mit einem Sieg in Stuttgart (15:30 Uhr im Liveticker) weiter davonziehen kann.

Terzic will weiterkämpfen

Terzic gehen allmählich die Argumente aus. Fakt ist, dass er den Auftrag, Dortmund bis zur Winterpause wieder näher an die Tabellenspitze heranzuführen, nicht erfüllt hat. Hinzu kommt die katastrophale Vorstellung im DFB-Pokal.
Die Erfolge in der Champions League sind gut fürs Prestige und das Bankkonto des BVB, doch die nationalen Misserfolge überwiegen. Eine lange Verletztenliste, immer wieder kehrende Fehler in der Defensive, nun ein unnötiger Platzverweis - es kommt gerade viel zusammen für die Dortmunder und ihren Trainer.
"Es gab schon den einen oder andere Tag als Trainer, der nicht so angenehm war. Aber das ist gerade der Test, dem wir uns stellen müssen", sagte Terzic, der auch diese nächste Herausforderung annehmen will: "Ich habe kein Problem damit, morgen wieder aufzustehen und es nochmal zu versuchen. Als Erster vorne wegzugehen und alle dazu zu bringen, mir zu folgen."
Dafür benötigt Terzic dringend das Ende der Negativserie.
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