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Borussia Dortmund vor dem Spiel beim SC Freiburg: BVB-Trainer Edin Terzic als Psychologe gefragt

Thomas Gaber

Update 15/09/2023 um 18:55 GMT+2 Uhr

Den Start in die Saison nach dem Meistertrauma hat Borussia Dortmund in den Sand gesetzt. Zwar hat der BVB noch kein Spiel verloren, die Leistungen waren aber überwiegend schwach und das 2:2 gegen Aufsteiger Heidenheim in seiner Entstehung eher peinlich. Vor dem Auftritt beim SC Freiburg muss Trainer Edin Terzic gleich drei Probleme lösen und sparte nicht mit Kritik an seinen Spielern.

BVB-Coach Terzic: "Haben gegen Heidenheim den Kopf verloren"

Ganz am Schluss hatte Edin Terzic den Journalisten noch etwas mitzuteilen, ohne danach gefragt worden zu sein. Er habe am Dienstag während des Länderspiels gegen Frankreich (2:1) in Dortmund eine außergewöhnliche Stimmung im Stadion erlebt, gab der Dortmunder Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg (Samstag, 15:30 Uhr im Liveticker) zum Besten.
Ganz im Gegensatz zur momentanen Atmosphäre rund um den BVB. "Es fühlt sich hier alles ein bisschen negativ an. Natürlich sind wir unzufrieden mit dem Saisonstart. Aber unsere letzte Niederlage in der Bundesliga war am 1. April in München. Es fühlt sich aber so an, als wenn am 1. April unser letzter Sieg war", sagte Terzic.
Das Dortmunder Umfeld immer noch in Schockstarre nach der verpeilten Meisterschaft? Laut Terzic ja. Daher wünsche er sich, dass der nationale Befreiungsschlag der Nationalmannschaft auf seinen Verein abfärbe.
Die Länderspielpause kam für den BVB zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das haben alle Klubs gemeinsam, die Nationalspieler abstellen müssen. Aber nach einem verhunzten Heimauftritt gegen einen Aufsteiger, der überhaupt erst sein zweites Auswärtsspiel in der Bundesliga bestreitet und aus einem 0:2-Rückstand fast noch einen Sieg macht, fällt das noch mehr ins Gewicht.

Terzic bemängelt Kontroll- und Kopfverlust

Daher ist Terzic in diesen Tagen in erster Linie als Psychologe gefragt. Die offenbar schlechte Stimmung im und um den Klub ist nur ein Problem, das es zu lösen gilt.
Das zweite zieht sich schon eine geraume Zeit lang hin. Letztlich verspielte der BVB im Frühjahr die Meisterschaft, weil er gegen vermeintlich kleine Gegner immer wieder strauchelte: Schalke, Stuttgart, Bochum, Mainz. Das setzte sich in der noch jungen Saison gegen Bochum und Heidenheim fort.
Terzic hat in der Aufarbeitung ein mentales Problem ausgemacht. "Wir haben gegen Heidenheim die klare Kontrolle und den Kopf verloren. Das fühlte sich wie eine Niederlage an", sagte er und nahm vor allem seine Führungsspieler in die Pflicht.
"Natürlich erwarten wir von ihnen, dass sie erkennen, wenn die Dinge gegen uns laufen. Wir erwarten, dass sie dann die Spielkontrolle wieder an sich zu reißen und die Räume sauber zu besetzen", so Terzic. Angesichts der schweren Aufgaben in den nächsten Wochen mit Bundesliga und zwei Champions-League-Spielen gegen PSG und Milan sei das "schleunigst" in den Griff zu bekommen.
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Konsternierte Dortmunder Gesichter nach dem Remis gegen Heidenheim

Fotocredit: Getty Images

Terzic wirft seinen Stürmern Egoismus vor

Schwierigkeiten hatte der BVB zuletzt auch in der Entscheidungsfindung vor dem gegnerischen Tor. "Wir haben es gegen Köln und Bochum nicht geschafft, klare Torchancen herauszuspielen. Gegen Heidenheim war das anders, da hatten wir genügend Chancen", konstatierte Terzic.
Doch daraus sei viel zu wenig gemacht worden. "Uns hat nicht gefallen, dass wir in diesen aussichtsreichen Positionen häufig den Überblick verloren haben und teilweise egoistisch waren und den besser postierten Mann nicht gesehen und angespielt haben. Dadurch hätten wir es deutlich einfacher haben können", sagte der Trainer.
Egoismus-Vorwurf gegen die Offensivspieler - Terzic nahm kein Blatt vor den Mund. Grundsätzlich habe er jedoch nicht vor, "alles infrage zu stellen, nur weil es mal nicht so leicht anfühlt." Seine Spieler hätten überragende Qualitäten und würden das auch bereits gegen Freiburg zeigen.
Für den BVB beginnt die Saison am Samstagnachmittag noch einmal neu. Weitere Rückschläge kann sich die Mannschaft nicht erlauben. Sonst könnte es auch für den Trainer ungemütlich werden.
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